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Grundkenntniss-Fragen --> Heute: Kathoden-Basis-Schaltung ;-)

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Offline 12stringbassman

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Bevor Du Dich (im übertragenen Sinne) mit der "höheren Mathematik" wie der Miller-Kapazität beschäftigst, würde ich erstmal mit dem Einmaleins anfangen:

Ohm'sches Gesetz R=U/I, also z.B. Spannungsabfall an einem stromdurchflossenem Widerstand,
Leistung P=U*I, also die Leistung, die z.B. an jenem Widerstand verbraten wird,
RC-Filter F=1/(2*pi*R*C), also einfache Hoch- und Tiefpässe und deren Dimensionierung
etc.

Klingt jetzt blöd, aber das Thema "Röhrenverstärker" ist doch einigermaßen Komplex. Und solange die grundlegenden Dinge nicht sitzen, kommst Du da schnell in den Wald und findest am End nicht mehr raus ;)

Merlins Bücher sind wirklich klasse, aber er schreibt selbst in seinem Vorwort, dass die Grundzüge der Elektrotechnik Voraussetzung sind.
« Letzte Änderung: 29.07.2011 15:13 von 12stringbassman »
"Fachmännisch wurde genau berechnet, dass der
Starnberger See tief, seicht, lang, kurz, schmal und breit zu gleicher Zeit ist." (Karl Valentin)

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Offline SvR

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Salü,
Jaja die E-Technikgrundlagen ;) ;D
Leistung P=R*I, also die Leistung, die z.B. an jenem Widerstand verbraten wird,
du meinest eher P=U*I -> U=R*I -> P=R*I2 ;)
Ansonsten geb ich dir Recht: Um zu verstehen was die Millerkapazität zusammen mit dem Gridstopper-R macht, sollte man sich erstmal mit Tiefpass etc. beschäftigen (ich wiederhol mich hier irgendwie).
mfg sven
« Letzte Änderung: 29.07.2011 15:13 von SvR »
Rettet den Wald, esst mehr Biber!
PIC32-Tutorial

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Offline 12stringbassman

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Aaaarrrrghhh! Tippfehler! Hab's schon korrigiert. Sorry!
"Fachmännisch wurde genau berechnet, dass der
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Offline basementmedia

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Bevor Du Dich (im übertragenen Sinne) mit der "höheren Mathematik" wie der Miller-Kapazität beschäftigst, würde ich erstmal mit dem Einmaleins anfangen:

Ohm'sches Gesetz R=U/I, also z.B. Spannungsabfall an einem stromdurchflossenem Widerstand,
Leistung P=U*I, also die Leistung, die z.B. an jenem Widerstand verbraten wird,
RC-Filter F=1/(2*pi*R*C), also einfache Hoch- und Tiefpässe und deren Dimensionierung
etc.

Klingt jetzt blöd, aber das Thema "Röhrenverstärker" ist doch einigermaßen Komplex. Und solange die grundlegenden Dinge nicht sitzen, kommst Du da schnell in den Wald und findest am End nicht mehr raus ;)

Merlins Bücher sind wirklich klasse, aber er schreibt selbst in seinem Vorwort, dass die Grundzüge der Elektrotechnik Voraussetzung sind.

Stop, da muss ich jetzt "einschreiten"   :police:
Die ganzen Grundgesetze der Elektronik sind mir schon geläufig, auch wenns vielleicht nicht so aussieht...
Nur wenn man weiß, dass R=U/I ist kann man ja noch lange nicht wissen, wie eine Kathoden-Basis-Schaltung aufgebaut ist geschweige denn, wie man einen Röhrenverstärker baut und welches Bauteil wo/wie agiert und wo/welche freuqzenzen oder sonstigen Einflüsse auf das Ausgangssignal hat.

Das kleine Einmaleins kenn ich also schon... Nun gehts frisch ans große Einmaleins ;-)
« Letzte Änderung: 29.07.2011 17:27 von basementmedia »
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Offline basementmedia

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Moin zusammen,

hab jetzt mal ein bisschen mit der Vorstufen-Schaltung in LTspice rumprobiert und hatte nun auch schon ein paar Erfolgserlebnisse:

Zum Testen hab ich die erste Vorstufe des SLO genommen.
Gitter ist mit -1.3irgendwas vorgespannt, Ra=166v.
Ich hab dann ein 1V (1000Hz) Signal reingejagt (was in Merlinsprache ja ein 2v p-p Signal wäre...) und folgende Werte gemessen:

Gitter: Wechselspannung von -2.3v bis -0.4v --> leuchtet mir ein.
Ausgangssignal zwischen Anode/Kathode: Wechselspannung von 230v bis 90v --> leuchtet mir ein.
Ausgangssignal an meinem "Speaker"-Ausgang = nach dem C3: Wechselspannung von 70 bis -70 --> leuchtet mir auch ein, dass ist ja quasi die resultierende Verstärkung.

Was ich aber noch nicht ganz schnall: Diese recht "hohe" Spannung ist doch nun gleichzeitig die Eingangsspannung für die nächste Stufe, oder?
Die wird zwar durch nen Spannungsteiler nochmal mit einem 470k R runtergedrosselt aber im Prinzip hab ich doch eigentlich dann immer noch ein relativ hohes Signal.
Und wenn das nun von Stufe zu Stufe immer "lauter" wird überschreite ich doch ständig (immer mehr) die "zulässige" Spannung am Gitter, oder?
Die geht doch laut Datenblatt nur von Vg = 0 bis Vg = -4 Volt.

Oder steh ich jetzt wieder voll aufm Schlauch...
Sorry, dass ich die Fragen immer vorzieh (das steht bestimmt irgendwann später im Merlin Buch) aber das interessiert mich grad brennend  O0

Viele Grüße

Daniel
« Letzte Änderung: 31.07.2011 09:48 von basementmedia »
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Offline 12stringbassman

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Tja, das nennt man dann eben "distortion" oder "overdrive", im Falle des SLO sogar "high gain"  8)
"Fachmännisch wurde genau berechnet, dass der
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Stone

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[...]
Was ich aber noch nicht ganz schnall: Diese recht "hohe" Spannung ist doch nun gleichzeitig die Eingangsspannung für die nächste Stufe, oder?

Ja.

Zitat
Die wird zwar durch nen Spannungsteiler nochmal mit einem 470k R runtergedrosselt aber im Prinzip hab ich doch eigentlich dann immer noch ein relativ hohes Signal.

Drossel oder drosseln ist aus meiner Sicht der falsche Begriff. Wenn einer Stufe z.B. der Marshall-Klassiker mit 470k : 470k folgt, zwischen den Widerständen ist der / ein Gitter"abgriff", dann ist das ein Spannungsteiler - da wird nichts "gedrosselt" (den Begriff würde ich eher verwenden, wenn Spannung und Strom in Wärme umgewandelt werden), sondern eben im Verhältnis 1:1 geteilt.

Zitat
Und wenn das nun von Stufe zu Stufe immer "lauter" wird überschreite ich doch ständig (immer mehr) die "zulässige" Spannung am Gitter, oder?

Ist bei Gitarristen, die Distortion lieben auch gewollt ;) Die Spannung, welche "auf das" Gitter trifft wird allgemein auch als Signal bezeichnet, die Spannung, mit welcher das Gitter vorgespannt wird, als Gitterspannung ... leider sind in der Röhrentechnik - für mich - sehr viele, sehr artverwandte und teilweise das gleiche meinende Begriffe verbreitet. Die Gittervorspannung ist allerdings Gleichspannung und das Signal Wechselspannung, die dann "gekappt" wird ...

Zitat
Die geht doch laut Datenblatt nur von Vg = 0 bis Vg = -4 Volt.

Das dürfte dann wohl die "Gittervorspannung" sein.

Zitat
Sorry, dass ich die Fragen immer vorzieh (das steht bestimmt irgendwann später im Merlin Buch) aber das interessiert mich grad brennend  O0

Ob das anschließend oder überhaupt im Buch steht, kann ich aus dem Stehgreif nicht beantworten ... allerdings verstehe ich die Sachen, die ich lese in der Regel zwar, diskutiere aber mein Verständnis anschließend auch gern. ;)

Im günstigsten Fall kommt dann ein "Ah, habe ich so auch verstanden" von mir.

Gruß, Stone
« Letzte Änderung: 31.07.2011 13:42 von Stone »

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Offline basementmedia

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Hi,

klar, distortion ist immer gut, mir kam der Wert am Ausgang nur SO MASSIV hoch vor, denn bei der ersten Stufe geh ich ja mit ca. 100mV oder so rein und bei der nächsten dann mit einer Wechselspannung von 70 Volt (ohne Milli)...
Ist das Signal wirklich so hoch oder hab ich mich da vermessen?? Ein Gleichspannungsanteil kann ja nicht mehr drin sein, weil ich ja hinter dem Koppel-C gemessen hab...

Viele Grüße und schon mal n guts Nächtle

Der Daniel
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Offline SvR

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Salü,
Du schreibst doch hier, dass du mit 1Vs reingehst und dann 70Vs als Ausgangssignal misst!
Ich hab dann ein 1V (1000Hz) Signal reingejagt (was in Merlinsprache ja ein 2v p-p Signal wäre...)
Macht dann eine Verstärkung von 70 (Verstärkung ist dimensionslos). Wenn du mal in den ECC83-Datenblättern dir die Spannungsverstärkung Vu für verschiedene APs anguckst, siehst du auch dass die alle um den Dreh rum sind.
denn bei der ersten Stufe geh ich ja mit ca. 100mV oder so rein und bei der nächsten dann mit einer Wechselspannung von 70 Volt (ohne Milli)...
Wenn du jetzt mit 100mV rein gehst, erhälst du am Ausgang 7V.
mfg sven
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Offline basementmedia

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Hi,

sorry, klar 7 V.
Da hab ich was verdreht. Aber auch 7 V sind doch dann noch relativ viel, wenn die zulässige Gitterspannung von 0 bis -4 Volt geht, oder? da übersteuer ich doch dann schon ab der zweiten Stufe...
Aber ich denk mal, man kann das 100mV Signal dann mit dem Premaster-Regler, der sich (bei jedem Verstärker?) gleich in der 1.Stufe befindet, soweit runter regeln, dass man dann doch weniger Ausgangssignal hat und nen Cleanen Sound fahren kann, oder?

Denn mit 7 V Ausgangs"pegel" schon in der ersten Stufe könnte man doch nie nen Cleanen Sound fahren, oder?
Aber ich glaub ich les jetzt erstmal das Buch weiter und wahrscheinlich klären sich dann die meisten Fragen.

Viele Grüße und ne schöne Arbeitswoche wünscht...

Der Daniel
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Offline 12stringbassman

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Über was wunderst Du Dich eigentlich? Du hast eine Verstärkerstufe mit ca. 60-facher Verstärkung untersucht, eine für einen High-Gain-Amp typischen Eingangsstufe. Deren Aufgabe ist es nunmal, das Gitarrensignal so hoch zu verstärken, dass damit die nächste Stufe übersteuert werden kann.

Und ja, mit dem darauf folgenden Gain-Regler kann das Signal wieder so weit abgeschwächt werden, dass die Übersteuerung milder ausfällt oder gar ganz ausbleibt.
Für einen echten Clean-Kanal würde man die erste Verstärkerstufe allerdings etwas anders dimensionieren.
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Offline basementmedia

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Hi,

genau über diese hohe Verstärkungsrate hab ich mich eben gewundert - auch für nen Hi-Gain Verstärker.
Da fehlen mir eben noch die Erfahrungswerte, wie hoch man bei welchen Verstärkertypen bereits in der ersten Stufe "Gas" gibt um später dann das gewünschte Endergebnis zu erhalten.
Aber etz weiß ich das ja und werd mich auch nicht mehr darüber wundern ;-)

Viele Grüße

Daniel
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Offline 12stringbassman

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Zur Veranschaulichung und damit zum besseren Verständnis der Pegelverhältnisse kannst Du auch mal eine Gitarre in ein Oszilloskop einstöpseln. Spiele ein paar Einzeltöne und Akkorde. Du wirst sehen, dass der Anschlag Spitzenwerte von 1-4Vp-p erreichen kann. Das Ausklingen spielt sich aber eher in der Größenordnung 1-100mVp-p ab, je nach Pickup und Anschlagsstärke.
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Offline basementmedia

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Mal was anderes:

Hast du nen Tipp für nen guten DIY-Bassverstärker? Mit gut mein ich:
- Vom Aufwand her "tragbar", also keine 14 Röhren
- Von Leistung/Klang ordentlich für Rockmusik.

Viele Grüße

DAniel
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Offline jacob

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  • Rote Amps klingen besser!
Moin Daniel,

bau doch einfach eine (etwas abgespeckte)  Bassman 100 Schaltung mit 6 Röhren (1xECC83, 1xECC81, 4x6L6GC).
Klingt gut & ist sehr einfach aufzubauen.

BTW: die "100W"  ;)  für Bass  im Rockbereich sind (je nach Schlagzeuger & Gitarrist), von der Dynamik her gesehen, natürlich schon etwas "knapp"  :P
Aber dafür ist der Amp immerhin noch "tragbar" & relativ kostengünstig zu bauen :laugh:

Gruß

Jacob
Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist grundsätzlich in der Praxis größer als in der Theorie. (Unbekannt)

Ein Mensch, der spürt, wenn auch verschwommen, er müsste sich, genau genommen, im Grunde seines Herzens schämen, zieht vor, es nicht genau zu nehmen. (Eugen Roth)