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Marshall Valvestate V80 – unnatürlich kratziger Sound – Problem gelöst!

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0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

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Offline schecter-guitar

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Hallo liebes Forum,

ich bin neu hier und bevor es mit dem ersten Röhrenamp-Eigenbau Projekt losgeht, hab ich noch das Bedürfnis meinen alten Kollegen V80 wieder auf Vordermann zu bringen.

Wer mich noch nicht kennt hier eine kurze Vorstellung:
http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,15121.0.html

Schon seit ein paar Jahren klingt der OD2 Modus im „Boost Channel“ nicht mehr wie er soll.
Es klingt richtig kratzig auf unnatürliche Art und ein angeschlagener Ton bricht nach kurzem Klingen abrupt ab. Schwer zu beschreiben, am besten hört euch kurz das soundfile an! (Zum Vergleich zwei files damit das problem unmissverständlich ist)
Er war damals einige Zeit im Proberaum herumgestanden und als ich ihn wiedermal einschaltete hatte er plötzlich diesen Sound. (Vielleicht hat ein Bandkollege damit was angestellt – Zugegeben hat zumindest niemand etwas ;-))

Um den Fehler eingrenzen zu können:
-   Clean Channel sowie Boost Channel im OD1 Modus funktionieren einwandfrei
-   Man sieht auch an den 2 LEDs (LED 6 & 7 )auf der Platine das stockende „ausklingen“ eines Tons im OD2 Modus – im OD1 hingegen vollkommen natürliches abklingen
-   Das Problem ist unabhängig von der Röhre – ist die gezogen hört man den Sound trotzdem ganz leise durch – dreh ich den Volume auf Max so merke ich genauso das Problem im OD2 und völlig normalen Sound im OD1
-   Wenn ich den Schaltplan betrachte (im Anhang) kann ich die Bauteile welche im OD2 aber nicht im OD1 liegen auf einige wenige eingrenzen
-   Ich habe alle Lötstellen dieser Bauteile nachgelötet – ohne Änderung
-   Ich tippe dass wahrscheinlich der IC3 defekt ist (links unten im Schaltplan)

Hatte jemand schon mal ein ähnliches Problem? Liege ich mit meiner Vermutung richtig?
Mein größtes Problem: Woher krieg ich so einen IC?

Vielen Dank für eure Antworten!

Gruss,
Thomas




« Letzte Änderung: 15.10.2011 18:01 von schecter-guitar »

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Offline loco

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Hallo

Da beim Ic3 beim umschalten v. Od1 auf Od2 lediglich die Verstärkung des
Ic3 durch entsprechende passive Komponenten unterschiedlich eingestellt
wird,tipp ich eher auf Fehler in der Umschaltung.
Typisch wären feine Risse an den Lötstellen des Sw3 beziehungsweise
Wackler an den Schaltkontakten.

Gruß  --.- loco

Ich hatte übersehen, das Ic3 zwischen den darin enthaltenen beiden
Opamps umschaltet. Damit gehört Ic3 zu den Hauptverdächtigen.
Als Firma ? ---- bekommst du den 5201 bei Musik Meyer. (Marshallimporteur)
« Letzte Änderung: 13.10.2011 07:53 von loco »

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Manfred

  • Gast
Hallo Thomas,

ich hänge von dem 5201S ein Datenblattauszug an.
http://www.alldatasheet.com/datasheet-pdf/pdf/895/MITSUBISHI/M5201AL.html
Messe mal ob am Pin 1 von IC3 die Spannung zum Umschalten konstant bleibt.
Auch hatte ich schon bei zwei Valvestates  defekte TL072.

Gruß
Manfred 
« Letzte Änderung: 12.10.2011 23:25 von Manfred »

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Offline Showitevent

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  • Röhrengraf
Hallo, willkommen im Forum.

Ich denke nicht, dass es etwas mit der Umschaltung zu tun hat.

IC3 argiert im OD1 gleichermassen wie im OD2 nur mit mehr pegel!
Das klingt im File als fehle irgendeiner Kapazität der Bezugspunkt Masse oder als geht ein Opamp in den "openloop".
Das passiert mitunter wenn der Gainregler defekt ist. Der gainregler hier VR5 stellt die Gegenkopplung dar. Wenn der Gain in OD1 sich normal verhält, ist dieser aber eigentlich auszuschliessen.

Bleibt der Bezug zu einer masse: Im od 1 bekommt C43 einen klar diffinierten Massebezug über den Schalter (OD1/2) von 22k.
Schaltest du auf OD2 ist die Ansteuerung von IC3 deutlich grösser. Über den Loop des Gains bleibt der Massebezug erhalten weil immer ein teil "negativeres signal" ansteht. (IC'3 wird invertiert betrieben).

Ich schliesse also einfach mal aus, dass der Fehler hier zu suchen ist.

Testen kannst du das aber indem du dir einfach mal einen 1 Meg Ohm widerstand schnappst, ein Beinchen an Pin6 von IC'3 lötest und das andere Beinchen an pin 2. ist ohnehin sinnvoll weil die kisten dann bei defekten Gainpots immernoch ein sauberes Signal liefern  ;D.

Wenn der Amp dann normal reagiert, weisst du, dass der OP Amp nicht defekt ist.

Ich vermute aber mal einen defekt ganz in der nähe.

Da du beschreibst, dass der Fehler bei gezogener röhre immernoch deutlich hörbar ist (wenn auch leise) muss es ja in unmittelbarer nähe zu suchen sein.


Grüsse und viel Erfolg,

Joe

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Offline schecter-guitar

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Hallo!

Vielen Dank für eure Vorschläge und Tipps!

tipp ich eher auf Fehler in der Umschaltung.
Typisch wären feine Risse an den Lötstellen des Sw3 beziehungsweise
Wackler an den Schaltkontakten.

Hab die Lötstelle des Schalters SW3 nachgelötet - ohne Erfolg.

Messe mal ob am Pin 1 von IC3 die Spannung zum Umschalten konstant bleibt.

Ich messe von Pin 1 gegen Masse 13,6 VDC unabhängig von der Schalterstellung des SW3, auch beim umschalten bleibt die Spannung konstant

Testen kannst du das aber indem du dir einfach mal einen 1 Meg Ohm widerstand schnappst, ein Beinchen an Pin6 von IC'3 lötest und das andere Beinchen an pin 2. ist ohnehin sinnvoll weil die kisten dann bei defekten Gainpots immernoch ein sauberes Signal liefern  ;D.

Wenn der Amp dann normal reagiert, weisst du, dass der OP Amp nicht defekt ist

Hab den besagten R an Pin 2 und 6 gelötet und der Sound wurde wesentlich besser und hat auch wieder merkbar mehr gain als OD1. Trotzdem ist der Fehler noch nicht vollständig behoben, da das ausklingen eines Tons trotzdem noch so stockend abbricht. Drehe ich den Volume-Pot an der Gitarre zurück klingts wieder sehr ähnlich wie zuvor mit den Störgeräuschen. Also sobald das Eingangssignal unter einen bestimmten Wert fällt "stirbt der Ton".

Heißt das jetzt der IC ist kaputt oder liegt es doch an einem anderen Bauteil?  ???
(Ich hab ehrlich gesagt die Schaltung des OP-Amp noch nicht ganz durchschaut... )

Danke für eure Bemühungen!

Gruß,
Thomas
« Letzte Änderung: 13.10.2011 12:56 von schecter-guitar »

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Offline Showitevent

  • Geronimo Stade
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  • Röhrengraf
Ich tippe womöglich nun doch auch auf einen defekt in dem OP-Amp.

Du könntest mal folgendes tun und in der peripherie des Opamps alle widerstände messen. Es reicht wenn einer hochohmiger geworden ist als er sollte. Zum Beispiel käme in Frage R1, R12, und bitte dreh mal den Gainregler voll auf anschlag rechts und miss den widerstand zwischen pin 5 und 6 des IC3. Hier sollen 1 Meg Ohm über das Poti sein. Bitte löt zum messen den besagten Widerstand 1MegOhm wieder aus.
Aber auch C43 kann defekt sein gleichwenn der erste Mode funktioniert.

Ich weiss nicht ob man den M5201S so frei auf dem Markt bekommt aber ich habe da noch nicht einen kaputten gehabt. Ich kann ihn dir aber bestellen wenn du probleme hast dran zu kommen.

Es kommt auch der IC1 in Frage. TL072 die gibts an jeder Strassenecke.


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Offline schecter-guitar

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Hallo!

Vielen Dank um eure Bemühungen, das Rätsel ist gelöst!  :)

Nun woran lag es? Ich hab folgendes gemacht:

Hab zuerst C43 getauscht - ohne Erfolg.
Dann alle Widerstände die zur angrenzenden Schaltung gehören ausgemessen - keine Auffälligkeiten.
Dann maß ich den widerstand zwischen pin 5 und 6 des IC3 - das Messergebnis sprang komisch herum zwischen 0 und 20 MOhm und erstaunlicherweise änderte sich der Widerstand nicht durch drehen am Gain-Poti.
Daher Poti ausgelötet und durchgemessen => Das war der Übeltäter :bier:
Direkt quer durch die Schleifbahn war ein feiner Riss zu erkennen.

Hab anstatt dem Poti einen 1MOhm R eingelötet => Der Amp klang wieder wie er sollte!  :guitar:
Der R bleibt jetzt erst mal drinnen bis ich einen passenden Poti bestellt hab.

Danke für eure Tips! - Ohne den "Anleitungen" von Joe wär ich wohl nicht draufgekommen, dass tatsächlich der Poti schuld sein könnte. Obgleich es mir ungewöhlich vorkommt, dass der Gain-Regler im OD1 Mode problemlos funktionerte  und trotzdem im OD2 das Problem verursachte - aber das lag vermutlich am höheren fließenden Strom im OD2 Mode, oder?

besten Dank nochmals!
Thomas



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Offline Showitevent

  • Geronimo Stade
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  • Röhrengraf
Opamps sind manchmal sonderbar :-) Open Loop kann sich komisch äussern.

Grüsse und have fun damit.

Cheers

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Offline RedBen

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Hallo, ich hab mich hier her gegooglet. Das Sound Bleichspiel kann ich mir leider nicht mehr anhören. Aber der Beschreibung nach habe ich das gleiche Problem mit meinem Valvestate 8240. Eingegrenzt wurde das ganze schon auf den Vorverstärker bereich. Röhre und Endstufen sind ok.  Wie finde ich jetzt raus welcher ic es sein könnte 🤔

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Offline cca88

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Hallo, ich hab mich hier her gegooglet. Das Sound Bleichspiel kann ich mir leider nicht mehr anhören. Aber der Beschreibung nach habe ich das gleiche Problem mit meinem Valvestate 8240. Eingegrenzt wurde das ganze schon auf den Vorverstärker bereich. Röhre und Endstufen sind ok.  Wie finde ich jetzt raus welcher ic es sein könnte 🤔

Hallo Unbekannter

bevor Du anfängst rumzudoktern...

Probier als Erstes, den Einschleifweg mit einem kurzen Klinkenkabel zu überbrücken...

Egal, ob Du ihn normalerweise benutzt oder nicht....
Die Loop ist bei dem Amp Fehlerursache Nummer 1. Und das für Fehler der unterschiedlichsten Art...

Grüße
Jochen


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Offline RedBen

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Hallo Jochen,

als du meinst in den normalen Input dann aus dem Loop und wieder in die Returns?
Wenn das so richtig ist, das macht keinen Unterschied. Ich kann den Verstärker nur noch nutzen, wenn ich die Returns als normalen Input nehme. Dann habe ich nur noch die Effekte wie chorus hall usw.
Vorne rum hat er kaum noch Leistung und scheppert /kratzt wenn ich etwas kräftiger anschlage.
Gruß, Ben

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Offline cca88

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Hallo Jochen,

als du meinst in den normalen Input dann aus dem Loop und wieder in die Returns?
Wenn das so richtig ist, das macht keinen Unterschied. Ich kann den Verstärker nur noch nutzen, wenn ich die Returns als normalen Input nehme. Dann habe ich nur noch die Effekte wie chorus hall usw.
Vorne rum hat er kaum noch Leistung und scheppert /kratzt wenn ich etwas kräftiger anschlage.
Gruß, Ben
Hallo Ben

Schaltplan hier im Anhang...

Brücken der Buchsen ist bei dem Amp wohl nicht die Lösung. Der hat keine Funktion auf den schaltkontakten...
Die zwei Kanäle teilen sich im Signalweg IC2 und IC5, C1 und C37. Alles Andere ist kanalspezifisch...

Grüße

Jochen




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Offline RedBen

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Okay, so ein Schaltplan ist für mich als Holzwurm nicht voll verständlich. Vom rum probieren gehe ich mal davon aus das der Defekt ziemlich am Anfang sein muss. Was wäre denn die ersten ics oder c die da un frage kommen? Mal sehen ob ich jemanden finde der mir die Teile dann durch messen kann. Sonst würde ich mir einfach einen ic kaufen und vorne anfangen mit den aus und einlöten. Wenn das der Übeltäter nicht war, an nächster Stelle wieder einlöten usw

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Offline Holzdruide

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  • I shot the Sheriff
Hallo

Fehler finden ist die Devise, auf Verdacht mal diverse ICs zu tauschen kann zum Ziel führen, muss nicht ....

Guten Rutsch
Franz

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Offline cca88

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Okay, so ein Schaltplan ist für mich als Holzwurm nicht voll verständlich. Vom rum probieren gehe ich mal davon aus das der Defekt ziemlich am Anfang sein muss. Was wäre denn die ersten ics oder c die da un frage kommen? Mal sehen ob ich jemanden finde der mir die Teile dann durch messen kann. Sonst würde ich mir einfach einen ic kaufen und vorne anfangen mit den aus und einlöten. Wenn das der Übeltäter nicht war, an nächster Stelle wieder einlöten usw

Wie auch der gute Frantz schrub: Fehler finden ist die Devise...

Aber wieso schaust nicht einfach mal nach ob die Klinkenbuchse nen Schuß - oder ne kalte Lötstelle hat... Die wir in der Vorstufe von beiden kanälen benutzt.

Die nummern der Ics hab ich dir oben schon reingeschrieben...

Im Schaltplan spielt sich das alles oben links ab.
Und - Schrotflintenansatz ist Käse... Abgesehen davon, wüsst ich im Moment keine Quelle für IC5

Grüße

Jochen