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Leichte Bassbox - von der Idee zur Umsetzung

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Offline Tube_S_Cream

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Re: Leichte Bassbox mit amtlichem Sound
« Antwort #30 am: 20.12.2011 10:38 »
Tja.. die digitale Welt hat auch bei mir zugeschlagen....
Was Gitarren angeht (die ich nur noch zuhause spiele), arbeite ich im Moment mit der "Green Machine". Das ist ein extrem vielseitiges VST-PlugIn, das gerade für Leute, die sich mit dem Innenleben eines Röhrenamps auskennen, äusserst vielseitig ist. Man kann sich von der Architektur her für britisches oder amerikanisches Modell entscheiden. Das britische erzeugt den Preamp-Overdrive vor dem Tonestack, das "USA-Modell" hat das Tonestack Boogiemässig vor den Gain-Stages und dazu dann den zuschaltbaren 5-Band-EQ.
Bis zu vier Gain-Stages mit unterschiedlichen Voicings sind möglich.
An klassischen Effekten gibt's dann ein Vibrato/Tremolo, Wah-Wah, einen gut klingenden Chorus und Reverb und ein Delay. Die wählbaren "Power-Amps" sind ein sehr weich sättigender 50W-Tube-Amp, ein 100W-Tube für die härtere Gangart und auch ein Solid State-Modell.
Die Green Machine kann für Gitarre, Bass und alles andere auch eingesetzt werden. Die Amp-Simulation ist auch sehr wohlklingend und kann mittels 3-Band Voll-Parametric-EQ noch getweakt werden.

Was das wichtigste für mich war: Die Sounds können sehr dynamisch gespielt werden. Ich kann mit dem Volume-Poti genauso viel anrichten wie bei meinem damaligen Trainwreck-Clone
Als Vergleich habe ich die Demo vom Guitar Rig5 herangezogen. Da braucht sich die Green Machine nicht hinter zu verstecken. So richtig fett wirds, wenn ich zwei Tracks in meiner Reaper-Software belege, und dann ein fettes Ami-Setup mit einem crunchigen Briten kombiniere. Heftig!

Zudem habe ich für's Recording ein paar richtig fette Bassounds damit zustandegebracht. Mit ein bisschen Feingefühl ist von Motown bis Lemmy alles drin.
Dazu noch ein Compressor-PlugIN, was klanglich sehr in Richtung Neve/Fairchild geht und absolut geil klingt.
Das GUI sieht aus wie ein russisches Militärfunkgerät  :headphone:  O0

Ich benutze meine DAW-Software hier im Echtzeit-Modus und kann alle Effekte realtime nutzen. Dank ASIO und Latenzen um 2ms geht das ohne Kompromisse.

Was noch schärfer ist... Die obengenannten PlugIns sind Freeware... und Reaper (wer sich damit mal beschäftigt hat, schaut Cubase nicht mehr an) liegt in der "Home-Office"-License bei 50€. Nur wenn ich es gewerblich nutze und mehr als 20.000 Dollar Umsatz damit mache, muß ich die große Lizenz kaufen. Die Home-Lizenz hat gegenüber der Pro keinerlei Einschränkungen. Sie arbeitet problemlos GLEICHZEITIG mit 32bit und 64bit VST-Plugins sowie auch DirectX-PlugIns. Die mitgelieferten Effekte sind zum Teil großartig. Der Equalizer und der Multiband-Compressor braucht sich hinter Waves nicht zu verstecken. Die Routing-Möglichkeiten sind nur durch die Rechnerhardware und verfügbaren Interfaces eingeschränkt.

Ich habe die VSTs hier weg:
http://www.greenmachine.pwuq.de/Wurr_Audio_Engineering/Download.html
http://vladgsound.wordpress.com/plugins/molot/

Ich bin ja zur Zeit auch dabei, meinen lezten Röhrenamp zu verkaufen....
Glockenklang hat einen schööönen neuen Amp mit Class-D-Endstufe rausgebracht und da muß ich finanziell erstmal ne Menge Platz schaffen.
« Letzte Änderung: 20.12.2011 10:40 von Tube_S_Cream »

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Kpt.Maritim

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Re: Leichte Bassbox mit amtlichem Sound
« Antwort #31 am: 20.12.2011 18:09 »
Hallo

@Stefan: Wir haben offenbar ähnliche Erfahrungen gemacht. Glockenklang ist mir eindeutig zu teuer. Ich bin Hobbymusiker.

Dann noch mal zu Fane. Ich schrub:

Zitat
Preis ist aber für mich ausschlaggebend.

gemeint war das Gegenteil, ein Schreibfehler. Der Preis ist gar nicht ausschlaggebend. Ausschlag wird geben, welcher Lautsprecher Datenmäßig und vom Leumund her am ehesten zu den 80 Litern passt. Ich würde maximal 300 Ocken für den Topf ausgeben und alle besprochenen Lautsprecher liegen unter diesem Limit.



Warum ich 15"er bevorzugen würde habe ich schon geschrieben. Sie brechen bei niedrigeren Frequenzen auf. Es ist nicht so, dass ich noch nichts anderes probiert hätte und das es nicht auch gute 12"er gäbe. Ich habe mich erstmal auf 15"er konzentriert. Eine 2x10" oder 2x12" Version ist noch nicht ganz aus dem Rennen. Interessant wären auch Mischbestückungen wie 2x8+10 oder 10+12 oder sowas. Es sollte aber möglichst leicht sein. Alle Lautsprecher zusammen sollten weniger als 5kg wiegen! ES kommen also fast nur Neodymmagnete in Frage.

Ein anderes Eckdatum ist der Wirkungsgrad. Der wird in den Datenblättern bei 1kHZ angegeben. Das ist absolut uninteressant. Uns muss der Wirkungsgrad von 300Hz abwärts interessieren. Das bedeutet wir müssen einen Blick in den Frequenzschriebs werfen. Als Referenzwirkungsgrad zum vergleichen der Lautsprecher will ich den bei 100Hz nehmen. Natürlich wäre ein guter Wirkungsgrad wünschenswert, aber da Verstärkerleistung heute recht billig ist, kann Wirkungsgrad auch durch gute Belsatbarkeit des Lautsprechers ausgeglichen werden. Hat ein Lautsprecher 6dB weniger als ein anderer, dann könnte ich damit leben, wenn er vier mal mehr Leistung ertragen könnte. Wichtiger als der absolute Wirkungsgrad ist mir, dass der auf 100Hz bezogene Wirkungsgrad gut mit demjenigen Wirkungsgrad übereinstimmt, der vom Hersteller für 1kHz angegeben ist. Ist der Wirkungsgrad bei 100Hz deutlich kleiner als der bei 1kHz, dann bringt der Topf vorlaute Mitten bei kleinen Bässen.

Viele Grüße
Martin



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Offline Lupinello

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Re: Leichte Bassbox mit amtlichem Sound
« Antwort #32 am: 20.12.2011 20:46 »
Servus Martin,

mit welchem Verstärker und ggfs. Vorschaltgerät hast Du bisher Deinen Kühlschrank bedient und Deinen Sound erzeugt?

Ich spiel seit Jahrzehnten mit Röhrenverstärkern ohne jegliches Vorschaltgerät:
Solton
Winston
SVT
Eden
Zwischendurch mal ne Transe von Marshall mit Vorstufenröhre, der auch mal
Charakter insbesondere mit 15-er zeigt.
Ich seh insbesondere bei Bass schon Vorteile in der Röhrentechnik.
Der letzte ist jetzt der Eden designed by Koch(NL) mit Vorstufen- und Endstufenröhren.
Ich hab auch gleichzeitig einen mit trans./evtl. gar dig. Endstufe von Markbass und Minivorstufenröhre.
Während der Eden bei geringerer aber doch wirksamer EQ-Beeinflussung pumpt und lebt such ich beim Markbass mit unheimlicher EQ-Beeinflussungsmöglichkeit nach einem lebhaften Charakter.
Dennoch: Der Eden ist auch mein "Kühlschrank".
Er wiegt zusammen mit dem von Dirk gefertigten Rack (prima Teil) ca. 26,5 kg.
dennoch er bleibt wegen zu hoher Feuchtigkeit auch nicht im Übungsraum und geht damit immer wieder mit nach Hause.
Ich mach das, weil ich nichts anderes spielen mag.
 
Meine 15-er ist ein Glockenklangnachbau, der eindeitig zu schwer und nur zu zweit tragbar ist.
Da ist ein mind. 7kg schwerer RCF drin und zwei Breitband-LS, die per Hochpass bei geeigneter Frequenz par. an den 15-er angekoppelt sind.
Das soll wohl das Ausschwingen des 15-ers möglichst ungedämpft erlauben und mglw. das von Dir so trefflich erläuterte Schwimmen des 15-ers weiterhin ermöglichen ohne die Gesamtohmzahl der Box im Wesentlichen zu beeinflussen.
Ich hab das damals (in den 90-ern) mit dem Menschen von Glockenklang
zusammengebastelt (ein netter Kerl) und bin ja sicher immer für Bastelarbeit zu haben.
Wahrscheinlich werde ich den 15-er ausbauen und in eine wie von Dir oben beschriebene Box ohne Tweeter oder sonstige Höhenkünstler und natürlich von Dirk (made in Germany...und es gibt keinen Besseren incl. Mitarbeiter...soweit mir bekannt!) bestellen.

Möglicherweise ist aber ein Problem der Charaktererzeugung auch das von Dir beschriebene Schwimmen des 15-ers...wenn ich das so richtig einschätzen kann, bestätige ich: mein 15-er macht das auch.
Ich hab auch schon bemerkt, dass der Markbass mit dem 15-er besser klingt als mit seinem schwammigen B&C Neodym 1x12 on Board im zu kleinen Gehäuse.
Dennoch: so ne lebende Art wie mit dem Eden hab mit dem Markbass ich noch nie hingekriegt.
Mein Schlagzeuger sagt da: "Warum nimmst`n den überhaupt!!!?"
Ich sag dann kleinlaut: "Weil er so leicht ist" und vertroll mich, um nächstens wieder mit Eden aufzukreuzen.

Trotz aller Neuerungen: Ich steh auf Vollröhre auch im Bassbereich...ob laut oder leise...die Dynamik ist unsagbar.
Wenn Bea noch da wäre, würde sie meinen Eindruck auch bei ihren kleineren Einheiten bei gut ausgerechneten Boxen sicher bestätigen :).
 

Danke für evtl. Verstärkerantwort!
Gruß
Woifi

PS:
Hinsichtlich der Fender Rumble 1x12:
Sie ist made in Mexico (Fehler meinerseits: s.o:) und einfach ein Schnäppchen für jemanden, der nicht basteln mag und auch beim Basteln Preis und Leistung vergleicht. Sie erfüllt all die Anforderungen, die Du an die Tragbarkeit über Treppen und auch das ungleiche Seitenverhältnis stellst.
Der Tragegriff ist auf einer Seite und gegenüberliegend befinden sich gar Gummifüße zum gelegentliche Abstellen, die auch fürs normalen Aufstellen an der Unterseite nicht fehlen.
Sie ist unsagbar leicht. Sie hat sicher den Eminence Deltalite drin.
Liter hat sie wohl um die 51.
Bassreflex ist gegeben.
Baumeln gegen die Knie ist nicht leicht möglich...höchstens mal gegen den Oberschenkel.
Sie ist mit reizvollen 2x8 kombinierbar.
Mögliche Nachteile:
Holz: nur 1,5cm, Sperrholz aus Okume sehe ich nicht als Nachteil
Billiger und ineffektiver Tweeter. Womöglich Weiche, die den 12-er nicht zum Schwimmen kommen lässt.
Dennoch:
Hier waren Leute mit Hirn unterwegs für imho guten Kauf von der Stange...also nun  meinen Applaus für den es nichts gibt!
Das Höhengedöns lässt sich per mglw. Brachialbastelei  :) abkoppeln.
Eine 15-er ist sie wahrlich nicht.

Eine Glockenklang 15-er mit vielleicht 130L wird gerade gebraucht und neuwertig hier angeboten...passt aber nicht ganz den Anforderungen (Leerstelle nach http):
http: //www.quoka.de/musik-equipment/gitarren-zubehoer/cat_63_7110_adresult_81250724.html

Hinsichtlich des Baumelns bei größerer Tiefe der Box gegen die Knie (Du hast ja recht...auch das muss berücksichtigt sein):
Tragegriff bzw. -schale entsprechend austarieren, damit das Ding beim Tragen sanft nach aussen kippt.
Dann wär auch noch etwas mehr Tiefe und damit Volumen möglich.
Volumen schadet ja jetzt nicht: beim 15-er und Bassreflex!

Letzte edit: Liter der Rumble Box zu 51L...tut mir leid!
 
« Letzte Änderung: 26.12.2011 02:38 von Lupinello »
Sound is a chain gang

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Kpt.Maritim

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Re: Leichte Bassbox mit amtlichem Sound
« Antwort #33 am: 20.12.2011 23:42 »
Hallo Wolfi,

da haben wir die alte Garde ja fast komplett in einem Fred. Fehlt noch der Kippekiller, Kramusha und noch zwei oder drei  ;D

Witzig das du Beate erwähnst. Sie spielt meinen ehemaligen Röhrenamp. Einen Bouyer der im Prinzip ein Urbassmann mit EF86 Vorstufe ist. Geiler Amp, aber mit 25...30 Watt zu leistungsschwach. Der zwingt mich zu Membranfläche um die Leistung durch Wirkungsgrad zu ersetzen und damit zum Kühlschrank.

Zitat
Trotz aller Neuerungen: Ich steh auf Vollröhre auch im Bassbereich...ob laut oder leise...die Dynamik ist unsagbar.

Ich finde Klasse D Amps erstmal ganz gut. Jedenfalls nach den ersten Tests und die werden sicher noch besser. Da Autofahren das Schlechte im Menschen weckt, wie ich täglich aus eigener Anschauung weiß  :devil:, will ich mein Besteck per Bahn transportieren.  Leicht und handlich soll es darum sein. Ich werde mir wegen des Musikmachens kein Auto kaufen.



Hier übrigens mal einige Daten zu den 15"ern aus Meinem Kühlschrank. ich habe beide Lautsprecher mal gemessen und dann Mittelwerte gebildet und gerundet:

RFT L3702

Resonanzfrequenz: fs=60Hz
Gesamtgüte: Qts=0,61
Äquivalentes Volumen: Vas=100l

Das deckt sich mit den Daten, die hier angegeben werden:
http://www.jogis-roehrenbude.de/forum/forum/forum_entry.php?id=19218

Hier noch mehr Daten:
http://tubes.org.ua/info/rft1.gif

So sieht es im Kühlschrank aus:
http://www.hangmester.hu/res/kepek/2528.jpg

Viele Grüße
Martin

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Offline Lupinello

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Re: Leichte Bassbox mit amtlichem Sound
« Antwort #34 am: 21.12.2011 01:06 »
Servus Martin,

jetzt versteh ich noch besser...auch hinsichtlich Class D.
Wäre dankbar für weitere Erfahrungen und Optimierungen dabei.
Und nun erfüllst Du auch eindeutig das Profil für die Rumble 1x12 oder ein Bastelderivat, wenn Du auch Abstriche machen musst...denk daran: 11kg bei dem Preis oder gar Bastelmehrpreis!
Dazu noch der Class D Fender Rumble 350 mit Overdrive-Schaltung mit wohl 5,5kg und Magnetbefestigung auf der Box...und der Käse könnte im Zusammenhang mit Deinem Vorschaltteil mglw. gebissen sein.
Probier halt doch noch mal was aus!

Ich seh bei Class D nur noch wenigstens eine stark angesteuerte Vorstufenröhre als kleinen Ersatz für Charakterbildung...oder eben Dein Vorschaltteil, das Du noch nicht genannt hast...wie auch den Verstärker, den Du im Zusammenhang mit dem Kühlschrank nutztest.
Wie ist eigentlich der Röhrenkompressor von E.H.?...würde mich im Zusammenhang mit meinem Markbass interessiern...pumpt der auch mal etwas...ich mag das!

Die von Markbass eingesetzte Miniröhre sehe ich nur als anwärmend (der Wärme wäre ansichtlich des weitgehenden EQ eh schon genug) aber nicht als charakterbildend.

15 ist sicher gut...Bea hat den auch gern...ich ja auch...bin ja gespannt, was am Ende herauskommt.

Bea und Dein Verstärker: das ist ja nett :).

Gruß
Woifi
« Letzte Änderung: 21.12.2011 01:33 von Lupinello »
Sound is a chain gang

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Kpt.Maritim

  • Gast
Re: Leichte Bassbox mit amtlichem Sound
« Antwort #35 am: 21.12.2011 08:17 »
Hallo Wolfi,

Erst mal die Box, dann gehe ich damit den Musikladen hinsichtlich eines Amps besuchen. Eventuelle lasse ich mir auch ein paar Amps, die der Laden nicht hat, vom T schicken.

Meiner Erfahrung nach bringen die Vorstufenröhren nicht allzu viel. Ein Kompressor mit Röhren wird auch keine klassische Röhrenkompression erzeugen, die entsteht ja in der Endstufe durch ganz andere Mechanismen und hat eine ganz andere Charakteristik.

Ich habe zwar nichts gegen zusätzliche Vorstufenröhren, damit kann man mit relativ wenig Schaltungsaufwand sachen machen, für die man mit Halbleitern einiges mehr bräuchte, aber ein Kaufkriterium werden die definitiv nicht darstellen. Zudem habe ich ja diverse Röhrenbodentreter aus der Gerkin Juicer Serie. Das ding ist mittlerweile in Version III und wird gerade von einer befreundeten Band auf Herz und Nieren getestet.

Viele Grüße
Martin

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Offline Tube_S_Cream

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Re: Leichte Bassbox mit amtlichem Sound
« Antwort #36 am: 21.12.2011 13:37 »
Zum Thema 15"-Bass... Wie wäre es denn mal mit einem Eminence CB15 (gibt's in 4 und 8 Ohm)
Bie 80 Litern gibt es zwei Möglichkeiten: Eine Bassreflexabstimmung auf 60Hz, dürfte sehr druckvoll klingen und eine closed Variante mit einem sehr weichen Bassabfall in Richtung Besselcharakteristik.
Zudem klingt der CB158 angenehm warm und fett... vielleicht gerade wegen des relativ früh einsetzenden Cone Breakups. Hatte früher auch mal einen G15Z200 von Celestion. Das war auch ein sehr schöner, fetter Basssound. Die neuen Chassis von C habe ich noch nicht gehört.

Wenn Du was sehr breitbandiges haben willst und keine Abgründe an Tiefbass brauchst, schau dir doch mal den Emi Legend 151 an. Mords Wikungsgrad und Tweeter praktisch unnötig. Bei 80 Litern wäre aber ein geschlossenens Gehäuse fällig. Aufgrund seines recht hohen QTs ist er für Bassreflex nicht so empfehlenswert. Er kann zwar "nur" 150W ab, aber das grenzt bei dem Ding an Ohrenkrebs... Nur ein EV15L ist da ähnlich laut.

Gruß
Stefan

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Kpt.Maritim

  • Gast
Re: Leichte Bassbox mit amtlichem Sound
« Antwort #37 am: 21.12.2011 14:49 »
Hallo

@Stefan, der CB15 war in der inneren Wahl, ist aber wie etliche andere allein aus Gewichtsgründen rausgeflogen. Dann kann auch auch den 8kG Schweren RFT L3702 aus meinem Kühlschrank wiederverwenden und muss mir gar nichts kaufen. Der Legend ist ein Tipp und wird für den Chassisvergleich in geschlossenen Gehäusen in die Wahl mit aufgenommen.



Ich habe jetzt mal verschiedene Chassis aus der Inneren Wahl in Bassreflexgehäuse vergleichen. ich habe dazu nach Hodge berechnet und bin von einem fixen Volumen von 80l und variabler Abstimmfrequenz ausgegangen.

Wer sich für Theoreie interessiert, kann hier mal gucken:
http://bassreflex.de/Bauformen/Bassreflex/bassreflex.html
http://www.hornlautsprecher.de/download_dichtung.htm



Da es aber ziemlich langweilig wäre, jetzt die Zahlenkolonnen aller Chassis runterzuspuelen, habe ich auch mal WinISD bemüht und mich gefreut, dass es unter Wine lief. Unten seht ihr die Diagramme für den Frequenzgang und die Gruppenlaufzeit. Die Freuqnezgänge sind relativ. D.h. ich habe sie auf den Pegel bei 100HZ bezogen. Ein Chassis mit höherem Berg ist also nicht zwingend bassiger. Ob es das ist, kommt auf das Verhältnis zum Schalldruck bei höheren Frequenzen an. Weicht beides stark voneinander ab, dann ist das im Kommentar festgehelten. Aber jetzt, Malen nach Zahlen:

Schwarz: Das ist der L3702 in der jetzigen Box und der jetzigen Abstimmung (90l). So stark wie die Simu glauben macht ist die Anhebung bei 110Hz nicht, das hängt mit der Form des Reflexloches zusammen. Dennoch ist diese Anhebung da. Tiefbass kommt so gut wie gar nicht raus. Oder anders gesagt, die Abstimmung ist sehr hoch. das war nötig, weil ich nur 30Watt Leistung aus meinem damaligem Bassamp bekam und die niemals für Tiefbässe gereicht hätten. Ich würde heute nicht wesentlich anders abstimmen, aber ein wenig mehr unten rum darf es sein, weniger auf keinen Fall. Ich will diesen Topf als Referenz nehmen, weil ich mit dem Klang ganz und gar zufrieden bin.

Lachsrosa: Das ist der Eminence Deltalite 12"er, der mir so sehr empfohlen wurde. Er geht ohne Frage am tieften von allen, und könnte auch noch tiefer gehen, wenn ich die Resonanzfrequenz noch tiefer ansetzen würde. Er ist aber auch am weitesten von meinem aktuellen Sound entfernt. Mit 98dB bei 80HZ und 100dB bei 1kHz ist das Chassis sehr laut. Der Frequenzgang legt ein Aufbrechen der Membran ab etwa 1kHz nahe. Das ist ohne Wasserfalldiagramm aber kaum zu sagen. Ich fürchte der Topf könnte etwas zu Hifimäßig klingen.

Braun: Der Jensen Neo 15 ist seit Haebbes Erfahrungsbericht in meiner Gunst stark gesunken. Ihr seht aber warum ich ihn ausgeguckt habe. Er ähnelt der schwarzen Referenzkurve sehr gut im Verlauf. Dazu ist er mit 100dB bei 100Hz sehr laut. ER scheint ab etwa 50Hz aufzubrechen, denn da wird der Frequenzgang zackig. beide Jensens haben extrem wenig linearen Hub. Ob die Kraft jenseits des Hubes größer oder kleiner wird, vermag ich nicht zu sagen.

Orange: Der Jensen C 15 K ähnelt dem Neo 15 sehr stark aber ist von der Basswidergabe noch dichter an meinem Referenzchassis. Der Unterschied zwischen beiden zu meinem Chassis ist aber in der Gruppenlaufzeit zu sehen. Die ist eindeutig höher, was einen etwas weicheren schwammigeren Sound im tieferen Bassbereich nahelegt.

Dunkelrün: Der Fane Souvereign 15-400. Dieser Topf spielt recht tief und ist mit 100dB bei 100HZ noch sehr laut. Was mir besonders am Datenblatt auffiel, ist dass er keine Überhöhung um 2...3kHZ hat, die alle bisher vorgestellten Töpfe haben. Er könnte darum einesteils sehr warm, eventuell aber auch zu bedeckt klingen. Wenn ich stark verzerrt spiele könnte das gerade wieder richtig sein. Gut finde ich die Belastbarkeit von 400Watt. Ok, Eingebaut wird das nochmal deutlich weniger, aber es ist gut zu wissen.

Hellgrün: Das ist auch ein Fane, aber mit schwächerem Antrieb als der 400er Souvereign und darum etwas dröhniegerem Bass.

Hellblau: Celestion BN15-300X. Das ist ein Neodymtopf von Celestion. Leider habe ich noch keine Beschaffungsquelle ausmachen können. Das Ding ist mit 90dB bei 100Hz aber sehr leise im vergleich zu seinen knapp 100dB bei 1kHz. Celestion preist ihn als Rockbasslautsprecher an. warum auch immer. Die Kurve ähnelt meinem Referenztopf sehr, ist aber etwas mehr Richtung Basspfund verschoben. Die Gruppenlaufzeit legt einen sehr schwabbeligen weichen warmen Tiefbassound nahe.

Dunkelblau: Das ist der BN15-300S von Celestion. Der soll moderner klingen. Das sieht man auch. Er hat nicht so eine starke Überhöhung im Bassbereich und eine kleinere und konstantere Gruppenlaufzeit. Die Schwäche im Bassbereich im Verhältnis zu den Mitten wie sein Bruder hat er auch.

Viele Grüße
Martin

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Offline Tube_S_Cream

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Re: Leichte Bassbox mit amtlichem Sound
« Antwort #38 am: 21.12.2011 15:02 »
Zum Deltalite kann ich nur sagen, daß ein Wert von 100dB bei 100Hz doch sehr utopisch ist, es sei denn, es ist ein Gehäuse, was auf diesem Punkt seine fetteste Resonanz liefert. Realistisch sind hier Werte um 95-96dB/1W. Im Proberaum steht eine 15" HK Quantum, die mit 98dB/1W laut Hersteller angegeben ist. Das Schätzchen ist um 100Hz deutlich lauter als mein Emi Delta (gefühlte 3dB mindestens)... Trotzdem klingt der Emi bei ganz tiefen Bässen etwas voller  :devil:

Gruß
Stefan

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Kpt.Maritim

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Re: Leichte Bassbox mit amtlichem Sound
« Antwort #39 am: 21.12.2011 15:12 »
Hallo

@Stefan, ich habe mich erstmal nur auf Datenblätter bezogen. Erfahrung hilft da natürlich.



Soho, jetzt mal die Chassis, die auch geschlossen eine gute Figur machten.

Schwarz ist wie gehabt das Referenzchassis

Lachsrosa ist wieder der Deltalite diesmal in geschlossenen 60Litern also einem kleineren Gehäuse. Rot ist dagegen derselbe Deltalite aber zwei Stück davon bei 80 Litern. Das gäbe sicher Backenflattern.

Grau: Das ist der empfohlene Legend 1518. Schmaler Bass, aber viele obere Mitten. Der soll nur 0,8mm linearen Hub haben. das ist sehr wenig.

Hellgrün: Wieder der Fane Souverign 15 250. Der macht geschlossen eine noch bessere Figur als in Bassreflex. MIr ist der aber irgendwie zu billig, da ist ein Haken dranne.

Khaki: Das ist der Basslite von Eminence, sieht ganz gut aus, vielleicht etwas Schlank im Bass. Er käme aber auch mit 60Litern ganz gut klar.

Fazit: Keine Ahnung, ich bin sehr unentschlossen.

Viele Grüße
Martin

*

Kpt.Maritim

  • Gast
Re: Leichte Bassbox mit amtlichem Sound
« Antwort #40 am: 21.12.2011 15:12 »
Hallo

mir wäre ein einzelner Deltalite fast lieber. was schafft der denn? Komme ich mit dem im Club und im Übungskeller aus?

Viele Grüße
Martin
« Letzte Änderung: 21.12.2011 15:15 von Kpt.Maritim »

*

Offline WiderGates

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Re: Leichte Bassbox mit amtlichem Sound
« Antwort #41 am: 21.12.2011 18:26 »
Hallo Martin,
hast Du Dir auch mal den Jensen Neo 15"-300 angeschaut / simuliert. Das ist nicht nur die 300 Watt-Variante des 150ers.
Der hat ganz andere Messwerte.
Kann es sein, dass der 150er ein Gitarren-LS ist und der 300er einer für Bass?




WeiterHirnMartern
Hawadääre, freundliche Grüße & fröhliches Schaffen
Dieter

*

Kpt.Maritim

  • Gast
Re: Leichte Bassbox mit amtlichem Sound
« Antwort #42 am: 21.12.2011 22:23 »
Hallo Widergates,

Der hat es nicht in die Vorauswahl geschafft. Unten hängt der Vergleich mit dem Referenzchassis an.

Es (kobaltblau) ist unten rum wesentlich schlanker als das Referenzschassis (schwarz). Ich habe es nicht angehängt, aber die Gruppenlaufzeit ist kürzer nur maximal 7ms und steigt recht gleichmäßig an, die Bässe kommen also auch trockener und präziser. Insgesamt also im Bassbereich  eher hifiartig. Chassis mit ähnlichen Eigenschaften habe ich sämtlich ausgesondert. Sie sind alle sicher PA-tauglich, aber das wollte ich nicht. Eine Überhöhung bei 70...100Hz darf (soll sogar) sein und eine große Gruppenlaufzeit zeigt immer einen dicken stehenden Ton an. Das will ich so haben, bei einer PA-Box wäre das sehr unangenehm.

Mir ist an allen Chassis in der Endausawahl etwas aufgefallen. Ich habe ja mein Limit bei 300 Ocken angesetzt und würde das auch ohne Träne im Knopfloch ausgeben. In der Vorauswahl waren auch etliche Chassis über 200€. Die Chassis in der Endauswahl liegen aber deutlich darunter. Meine Favoriten kosten merkwürdiger Weise gar unter 100€. Was ein Chassis teuer macht, nämlich eine aufwendig produzierte hochgradig bedämpfte steife Membran und ein Großer Magnet mit Homogenen starkem Feld im Luftspalt, macht sie auch hifimäßig. Ich suche ja gerade einen Topf mit vom Standpunkt der naturgetreuen Wiedergabe widrigen Eigenschaften, nämlich mit wenig steifer zu Resonanzen neigender Membran und schwachem Antrieb, damit es schön warm brummelt und den Bass nicht trocken und sauber reprododuziert.

Meine Favoriten sind derzeit die beiden Töpfe von Fane. Den 400er in B-Reflex und den 250ger Geschlossen. Aber mir sind die Chassis irgendwie zu billig, da muss ein Haken bei der Verarbeitung oder sonstwo sein. leider finde ich auch keine Erfahrungsberichte oder Infos über die Produktionsweise.

Viele Grüße
Martin






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Offline Schimanski

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  • Schmuddelkommissar
Re: Leichte Bassbox mit amtlichem Sound
« Antwort #43 am: 21.12.2011 22:43 »
Wenn Du auf so garkein HiFi-Verhalten stehst, würde ich aber die Jensen (und andere Kurzhuber) mit in die Auswahl nehmen: Bei denen steigen mit zunehmendem Hub die Verzerrungen und Kompression tendenziell schneller an (je nach Mechanik und wie stark das Magnetfeld außerhalb des Luftspaltes abnimmt). Das klingt nicht gleich krächzig, sondern könnte u.a. die Klangfärbung sein, die Du suchst.

Ansonsten würde ich mich nicht so sehr auf Messwerte oder Referenzchassis versteifen, Klang ist ja eine sehr subjektive Sache. Mein Geschreibsel da oben ist daher lediglich als Idee gedacht, kein direkter Vorschlag.
O-Saft ists!

*

Kpt.Maritim

  • Gast
Hallo Schimanski,

die Diagramme sagen ja ohnehin nur etwas über das Bassfundament. Das sind gerade mal die untersten beiden Oktaven, wobei die allerunterste auch noch nicht soohh wichtig ist. Da wollte ich nur ein ähnliches Verhalten, wie ich jetzt habe. Eventuell ein bisschen mehr Tiefgang. Hier kann man auch am ehesten Vorhersagen machen, die halbwegs zutreffen.

Dass ich nicht den Sound meines Kühlschrankes reproduzieren werde ist klar. gerade im Mittenebereich wird ein anderes Chassis einen anderen Klang bringen. Keine Frage! Hier bin ich dringend auf Erfahrungsbereichte und Tipps angewiesen.

Zitat
Wenn Du auf so garkein HiFi-Verhalten stehst, würde ich aber die Jensen (und andere Kurzhuber) mit in die Auswahl nehmen: Bei denen steigen mit zunehmendem Hub die Verzerrungen und Kompression tendenziell schneller an (je nach Mechanik und wie stark das Magnetfeld außerhalb des Luftspaltes abnimmt). Das klingt nicht gleich krächzig, sondern könnte u.a. die Klangfärbung sein, die Du suchst.

Die Kompression betrifft oft sogar nur eine Halbwelle, was dann k2 bedeutet. Die tritt ein, wenn ein Kurzhuber nach außen schwingt. Beim Schwingen nach Innen ist es in aller Regel sogar umgekehrt. Hier tritt die Spule in das diffusere aber vorhanden Feld im Inneren das Magnettopfes ein, wodurch mehr Windungen im Magnetfeld sind und der Kraftfaktor größer wird. Hier besteht eventuell die Gefahr der Zerstörung weit unter der termischen Belastbarkeit, weil jede weitere Auslenkung immer noch mehr Kraft auf die Membran bedeutet. Ich hoffe die Skizze in der PDF unten demonstriert das irgendwie verständlich. Rot ist dort der eigentliche kurze Spalt und rosa das Feld im Topf gezeichnet. Was genau passiert, ist schwer zu sagen, es hängt von der Konstruktion des Antriebs ab.

Bei Kurzhubchassis ist der Kraftfaktor nicht Konstant bzw. ist es nur bei kleinen Pegeln, darum greift genau genommen eine Beschreibung mit den Thiele Small Paramatern nicht. Für jeden Punkt der Aussteuerung wäre ein anderes Gehäuse optimal.

Viele Grüße
Martin
« Letzte Änderung: 21.12.2011 23:13 von Kpt.Maritim »