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ADA MP-1 / Kaum Sound nach Urknall

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Offline derdickedidi

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ADA MP-1 / Kaum Sound nach Urknall
« am: 16.01.2012 22:22 »
Servus, und nun eine weitere Geschichte aus meinem kommendem Bestseller-Krimi "Wer keine Arbeit hat, macht sich welche!":

Ich habe vor langer Zeit mal eine gebrauchte ADA-MP 1 (original... nix classic) Vorstufe für 50 D-Mark erstanden. Eigentlich war ich mit dem Grundsound sehr zufrieden, aber der EQ war nicht wirklich brauchbar. Daher verstaubte die Kiste fast nur. Irgendwann stiess ich auf die Webseite adaDepot.com, und dort wurden einige Mods für den Preamp beschrieben. Einen davon habe ich auch durchgeführt. Ich glaube, die Mod hiess "Mod 3 - SLO". Da wurden lediglich ein paar Bauteilwerte (grob) in Richtung SLO geändert. Ergebnis: Weniger Zerre, aber alles viel angenehmer und weniger Krach. Der EQ blieb weiterhin sch....e, also verstaubte die Kiste auch weiter.

Gestern erinnerte ich mich, dass ich die Vorstufe ja noch besite und dachte mir: Schauste mal rein und guckst, ob'se was änderst. Also aufgebaut, angeschlossen, eingeschaltet, ein paar Minuten gespielt. Alles okay. Dann zur Arbeit. 8 Stunden später löste ich dann die Schrauben des relativ kleinen Tubeboards vorne links im Gehäuse und zog es nach oben heraus und BAAAAMMMM! Ich Idiot... die Elkos auf dem Board waren nach der langen Zeit immer noch voll geladen und ich bin mit einem Platinenlötpunkt gegen das 19"-Gehäuse getitscht.

Ich weiss, ich hätte es besser wissen müssen und mit dem Multimeter erstmal gegenchecken sollen, und ich habe mich auch extremst darüber geärgert, dass ich es nicht tat und werde es vermutlich auch nie wieder vergessen.

Jedenfalls kommt jetzt kein Ton aus der Kiste. Weder im Dist-, Crunch- noch Solide State - Modus. Im Dist - Modus ist zwar ein leichtes Gitarrensignal zu hören, aber halt viel zu leise. Das Rauschen der Vorstufe kann ich problemlos über die Gain Einstellungen regulieren. Das klingt alles normal. Aber durch den Kurzschluss habe ich definitiv irgendwas gehimmelt und ich weiss gerade nicht weiter. Soweit ich die Kiste verstehe, müsste bei einem Fehler auf dem kleinen Tubeboard im Solid State Modus aber alles normal sein, aber da ist ja auch kein Signal zu hören.

Ich habe mal neue Röhren eingesteckt, brachte aber nix.

Ich habe auch keine Ahnung wo genau, also mit welchem Lötpunkt ich das Ggehäuse berührt habe, Schmauchspuren sind keine zu sehen. Kann also überall auf der Röhrenplatine passiert sein ;) Gefühlsmässig würde ich aber auf irgendeinen Punkt im Bereich der V1 tippen... kein Plan...

Wenn ich einen Buchse direkt an Pin2 von V1 löte, ertönt ein Gitarrensignal. Immer noch zu leise, aber deutlich lauter, als an der regulären Eingangsbuchse. Über die Line-In Buchse auf der Rückseite ist garnix zu hören.

Hier mal alles, was ich an Schematics für die Kiste gefunden habe:

https://rapidshare.com/files/2007996576/ADA-MP-1-schematics.zip

Mir macht die Kiste ein wenig Angst, weil durch den ganzen Digitalkrams es darin aussieht wie der Stadtplan von New York City und ich nicht so recht weiss, wo ich anfangen soll. Bin aber für alle Ratschläge und Hinweise dankbar. Ansonsten bin ich auch bereit, den Preamp weiterhin verstauben zu lassen ;)
Wir müssen aus den Fehlern der anderen lernen, denn wir leben nicht lang genug, um alle Fehler selber zu machen.

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Offline Thisamplifierisloud

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Re: ADA MP-1 / Kaum Sound nach Urknall
« Antwort #1 am: 16.01.2012 23:32 »
"Er ist tot, Jim."

 ;D
Der den Argumentenverstärker trägt.

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Offline Fandango

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Re: ADA MP-1 / Kaum Sound nach Urknall
« Antwort #2 am: 17.01.2012 12:38 »
Hallo didi,
Du musst da systematisch vorgehen, erstmal alle Betriebsspannungen kontrollieren, da haste viel zu tun.
Plan kopieren und jede Stelle abhaken wo es ok ist.
An der Röhrenstufe liegts wahrscheinlich nicht.
Anders kommst Du da nicht hin.
Arbeite Dich vom Netzteil aus vorwärts.

Gruß,
Georg
I doubt if any of my favorite players even own a soldering iron.

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Offline Hannes

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Re: ADA MP-1 / Kaum Sound nach Urknall
« Antwort #3 am: 17.01.2012 15:46 »
Hi Didi,

vielleicht folgende Tipps:
Funktioniert der Digitalteil noch, also kann man die Einstellungen noch ändern?

Zuerst die Versorgungsspannungen kontrollieren, das sind positive und negative 15V, 5V, Hochspannung für die Röhren, 8V unreguliert.
Wenn die alle anliegen, dann würde ich mich mit Signalverfolger oder Oszilloskop von vorne nach hinten durcharbeiten.

Dazu an den Eingang ein Signal aus dem Signalgenerator (oder alternativ eine CD mit Testton brennen) anlegen und dieses mit dem Oszilloskop durch das Gerät verfolgen. Die Eingänge und Ausgänge der OPs kannst Du Dir aus den Schaltplänen raus lesen.
Als Signalform eignet sich ein Dreieck, da dieses dem Signal aus der E-Gitarre am ähnlichsten sieht und man Verformungen leicht erkennen kann, alternativ ein Sinus.

Aus Deiner Fehlerbeschreibung würde ich auf die Halbleiter direkt "um und bei" der Röhrenstufe tippen.

Falls Du gar nicht voran kommst, dann kauf ich Dir den ADA MP-1 ab ;).

Viel Erfolg!

Grüße
Hannes

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Offline derdickedidi

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Re: ADA MP-1 / Kaum Sound nach Urknall
« Antwort #4 am: 17.01.2012 17:16 »
"Er ist tot, Jim."

Yeah Pille! I killed him ;)

Hallo didi,
Du musst da systematisch vorgehen, erstmal alle Betriebsspannungen kontrollieren, da haste viel zu tun.
Plan kopieren und jede Stelle abhaken wo es ok ist.
An der Röhrenstufe liegts wahrscheinlich nicht.
Anders kommst Du da nicht hin.
Arbeite Dich vom Netzteil aus vorwärts.

Gruß,
Georg

Die Spannungen am Tube Board sind im grünen Bereich. Und am Netzteil scheint mir auch alles okay zu sein. Um den Rest habe ich mich noch nicht gekümmert, kommt noch...

Hi Didi,

vielleicht folgende Tipps:
Funktioniert der Digitalteil noch, also kann man die Einstellungen noch ändern?

Zuerst die Versorgungsspannungen kontrollieren, das sind positive und negative 15V, 5V, Hochspannung für die Röhren, 8V unreguliert.
Wenn die alle anliegen, dann würde ich mich mit Signalverfolger oder Oszilloskop von vorne nach hinten durcharbeiten.

Dazu an den Eingang ein Signal aus dem Signalgenerator (oder alternativ eine CD mit Testton brennen) anlegen und dieses mit dem Oszilloskop durch das Gerät verfolgen. Die Eingänge und Ausgänge der OPs kannst Du Dir aus den Schaltplänen raus lesen.
Als Signalform eignet sich ein Dreieck, da dieses dem Signal aus der E-Gitarre am ähnlichsten sieht und man Verformungen leicht erkennen kann, alternativ ein Sinus.

Aus Deiner Fehlerbeschreibung würde ich auf die Halbleiter direkt "um und bei" der Röhrenstufe tippen.

Falls Du gar nicht voran kommst, dann kauf ich Dir den ADA MP-1 ab ;).

Viel Erfolg!

Grüße
Hannes

Ja, der Digitalteil scheint problemlos zu funktionieren. Ich kann Einstellungen ändern (wird auch mit Änderung des Rauschens quittiert) und speichern und alles...

Spannungen am Netzteil sind okay, ob die nun überall anliegen habe ich ausser bei Tubeboard noch nicht getestet. Habe leider immer noch kein Oszilloskop... muss mal schauen, ob ich mir eins borgen kann.

Mir ist noch aufgefallen, dass die Clip LEDs es auch nicht tun. Klar... kommt halt zu wenig oder garkein Signal an, dass es clippen könnte, aber das schränkt den Suchradius erheblich ein. Ich muss mal schauen wie ich das löse. Auf dem Tubeboard sind (aus'em Kopf - bin noch im Büro) zwei Transistoren, die könnte es natürlich direkt beim Kurzschluss erwischt haben, ansonsten tippe ich auch eher auf die Halbleiter zwischen Input und Tubeboard.

Verkauft wird die Kiste nicht (tut mir leid), da hängen viele Erinnerungen dran, alleine die Tatsache von wem und auf welchem Wege ich den Preamp bekommen habe. Geht nicht. Ich probier erstmal weiter und schau, was geht. Danke erstmal Euch allen!
Wir müssen aus den Fehlern der anderen lernen, denn wir leben nicht lang genug, um alle Fehler selber zu machen.