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Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)

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Offline 12stringbassman

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@Casim:

Dieses Poti-Bauteil mit der potentiometer_standard.lib ist nicht von Linear-Technology sondern von Helmut Sennewald, einem der Moderatoren der LTspice Yahoo-Group. Dort gibt es Eimerweise Bauteil-Bibliotheken, Symbole, Beispielschaltungen, Tutorials uvm. Vieles ist für unsereins Röhrenbastler nicht wirklich spannend, man muss also schon etwas stöbern. Das nur nebenbei.....
http://tech.groups.yahoo.com/group/LTspice/files/%20Lib/Potentiometer/

In diesem Poti-Modell sind verschiedene Regelcharakteristiken eingebaut. Für uns normalerweise interessant ist das lineare und das (positiv) logarithmische, in den Datenblätter B-Taper (lin) und A-Taper oder Audio-Taper (plog) genannt.

Klickst Du mit der rechten Maustaste auf das Potisymbol, geht der "Component Attribute Editor" auf.
In der Zeile "Spice Model" gibst Du "pot_lin" für lineares Poti oder "pot_plog" für positiv logarithmische Kennlinie ein. Es gibt noch "pot_nlog", das wäre dann C-Taper oder rev. log, und noch ein paar andere.
Für die S-Kurve muss, wie ich oben schon schrieb, ein neuer Absatz in die Lib-Datei eingefügt werden.

In der Zeile "Value" gibst Du hinter "Rtot" den Gesamtwert des Potis in Ohm ein und hinter "wiper" die Stellung des Schleifers mit Werten zwischen 0 und 1.

Nur die beiden log. Potis brauchen noch die Parameter Rtab und tab. Damit können verschieden gekrümmte logarithmische Kennlinien definiert werden. "Rtab" ist der Widerstandswert an der Schleiferstellung "tab". Bei einem "normalen" Audio-Poti, das z.B. als Gain oder Volume verwendet wird, sollte bei Mittelstellung der Widerstand von Schleifer nach unten 10% des Gesamtwertes sein, das wären also -20dB. Also musst Du für eine Poti mit Rtot=1Meg für Rtab=100k und für tab=0.5 einsetzen.

Die Schleiferstellung kannst du parametrisieren, indem Du für wiper keine Zahl zwischen 0 und 1 einsetzt, sondern eine Variable in geschweiften Klammern, z.B. {wiper}.

So kannst Du mit dem Befehl .Step das Poti in Schritten durchsteppen. Die Zeile .Step param wiper 0 1 0.01 änderst die Schleiferstellung zwischen 0 und 1 in Schritten von 0,01.

Mit dem Befehl .OP (Operation Point) kannst Du nun die Kennlinie sichtbar machen:
"Fachmännisch wurde genau berechnet, dass der
Starnberger See tief, seicht, lang, kurz, schmal und breit zu gleicher Zeit ist." (Karl Valentin)

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Offline Fody

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Hallo Matthias,

Vielen Dank für den Unterricht. Jetzt hab ichs kapiert.
Noch eine kleine Frage...Wenn ich ein lineares Poti auswähle, bleibt die Zeile mit Rtab und Tab trotzdem angezeigt. Seh ich das richtig, dass die zwar noch angezeigt wird, aber nicht zur Berechnung der Kennlinie benutzt wird?

Gruss Casim

Wenn man nix reinsteckt, kann auch nix rauskommen!

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Offline 12stringbassman

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Richtig. Du kannst da totalen Schmarrn eingeben, das lineare Poti-Modell interessiert das nicht.

Du kannst sie im Schaltplan ausblenden, indem Du im Component Attribute Editor das X in der Zeile ganz rechts ausklickst.
"Fachmännisch wurde genau berechnet, dass der
Starnberger See tief, seicht, lang, kurz, schmal und breit zu gleicher Zeit ist." (Karl Valentin)

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Offline das börnt

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Zitat
Würde ich nicht machen. Du hättest so eine Anhebung in der Mitte von mehr als 30dB und an den Enden des Spektrums nur so 6-9dB. Die Kurve wird extrem breit. Beides ist nicht Praxisgereccht. Also ECC82 und 15kOhm oben und unten ist schon gut gewählt; die wussten schon, was sie da taten Wenn Du für das zweite System der ECC82 keine Verwendung hast in Deiner Schaltung, dannnimm halt eine ECC832 bzw. 12DW7. Da steckt jeweils ein System einer ECC83 und ECC82 drin.

Gut, wenn die Kurve dann zu breit wird, kann ich die ecc82 ja auch voll nutzen. Also statt einer Stufe ecc83 zwei ecc82. 
Aber erst mal das  Eine probieren.

Danke und Grüße.

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Offline Fody

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Danke nochmal, Matthias!
Wenn man nix reinsteckt, kann auch nix rauskommen!

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Offline das börnt

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Habe jetzt doch erst einmal gezeichnet, bevor ich Teile bestelle und munter drauf los umbaue.
Ich bin mir nicht sicher, ob ich die zwei ECC82-Stufen richtig eingepasst habe, also ob einerseits mittels dem Drvie-Regler (etwa ab 1 Uhr)noch Verzerrung möglich ist und ob ich aus der Vorstufe überhaupt genug Signal bekomme (Zweierlei: Line-Pegel und für direkt in die Endstufe).

Wer sagt was dazu?

Grüße
Bernhard.

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Offline 12stringbassman

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Hallo Bernhard!

Die Schaltung um V2a stimmt nicht ganz: R22 darf nicht auf Masse, sondern mus zwischen R23 und R13 angeschlossen werden. C30 kommt direkt an die Kthode. Wozu dienen die Serienwiederstände im Schwingkreis (R24-28)? Hast Du Angst, dass die Resonanzgüte zu gut wird ;) ?
Solltest Du mit V2b nicht genug Gain bekommen, kannst Du wie schon vorgeschlagen eine ECC832 nehmen: System II Pin 1,2,3 = ECC82, System I Pin 6,7,8 = ECC83.
Wozu C39? Der Gridstopper vor V1a fehlt. Beim Schalten von S3 wird's knallen, da muss ein Widerstand (ca. 100k) von C2 zur Kathode (parallel zum Schalter). Der Ausgang gefällt mir nicht, zu hochohmig.
Zwischen R15 und R30 sollte evt. noch ein RC-Siebglied (2-5k / 22-47µ oder so) rein, muss aber evt. auch nicht sein.

Grüße

Matthias
Zu den frequenz- und klangbestimmenden Bauteilen sag ich nix, weil ich sie nicht nachgerechnet oder simuliert habe, außerdem ist das sowieso Geschmackssache.
"Fachmännisch wurde genau berechnet, dass der
Starnberger See tief, seicht, lang, kurz, schmal und breit zu gleicher Zeit ist." (Karl Valentin)

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Offline das börnt

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Hallo,
habe die Zeichenfehler mal korrigiert und:
Zitat
Wozu dienen die Serienwiederstände im Schwingkreis (R24-28)
Bei dem auf Seite 2 verlinkten neu gezeichneten V9-Plan stehen am Mittenschalter Widerstandswerte, da habe ich angenommen, dass diese zum Reihenschwingkreis gehörend sind und sie mitgezeichnet.

Ich habe V1b und V2b noch mal vertauscht, so kommt auf jeden Fall genug Gain, dafür ist das Ausgangssignal eigentlich nur noch 1/5 von vorher (wo nur ECCC83) drin war. Eine 12DW7 will ich eigentlich nicht unbedingt einbauen, wobei die ja auch nicht mehr schwer zu beschaffen sind und hier im Laden auch nicht mehr kosten als ecc83. Naja, notfalls ginge auch das.
Zitat
Beim Schalten von S3 wird's knallen, da muss ein Widerstand (ca. 100k) von C2 zur Kathode (parallel zum Schalter)
Bislang hat der Schalter so gut wie gar nicht geknallt. Aber vielleicht habe ich den 100k auch beim Bau hinzugefügt und nur auf den Schaltplan war er noch nicht draufgewachsen, beim Tonestack ist auch nicht mehr alles so, wie es da steht. Auch die C über Drive und Vol. existieren glaube ich nicht mehr.(Das ist alles sehr kompakt verbaut und da ich das vor fast 4 jahren gelötet habe und daran experimentiert habe, ist einiges schon wieder vergessen.)
Zitat
Zwischen R15 und R30 sollte evt. noch ein RC-Siebglied (2-5k / 22-47µ oder so) rein, muss aber evt. auch nicht sein.
Woran macht sich das bemerkbar, ob ein RC-Glied sinnvoll wäre (Sag? Oszillieren?...)?
Zitat
Der Ausgang gefällt mir nicht, zu hochohmig
Bislang hatte ich mit dem Ausgang noch keine Probleme. Er hat halt ganz schön viel Zunder (was durch die Ecc82 am Ausgang ja etwas reduziert werden könnte). Ich spiele ihn aber in der Regel nur in eine Mesa Röhrenendstufe, die ist seehr variabel am Eingang. Ausserdem kann ich doch durch S4 auch auf niedrig runter (meine ich zumindest) und habe dann den gleichen Pegel wie mein Bass am Eingang. Oder würdest Du das anders lösen? Der bereits angesprochene V9 hat doch auch 100k am Ausgang.

Grüße
Bernhard.


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Offline 12stringbassman

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Bei dem auf Seite 2 verlinkten neu gezeichneten V9-Plan stehen am Mittenschalter Widerstandswerte,
Wo? Ich seh' nix.

Der bereits angesprochene V9 hat doch auch 100k am Ausgang.
Wo? Ich sehe dort am Ausgang des Preamps eine ECC82 (System 1 einer 12DW7, V5) als Kathodenfolger vor dem Stecker zum Endstufen-Board.

Mit Deiner Konstruktion kannst Du möglicherweise mit einem kurzen Kabel ein hochohmigen Röhren-Endstufen-Eingang betreiben. Mit einem längeren Kabel und in einen niederohmigen Eingang z.B. eines Mischpultes wird es wohl kaum ohne Höhen- und Pegelverlust gehen.

Grüße

Matthias

PS.: rechne die Frequenzen der Schwingkreise nochmal nach, die sind so wie Du sie zeichnest für meinen Geschmack recht hoch. C9 und C30 liegen übrigens in Reihe zu den Schwingkreis-Cs, also z.B. C9 und C31. Gesamtkapazität (C9*C31)/(C9+C31). C9 und C31 sollten wie im Original 680nF sein und nicht 68nF, sonst rutschen die Mittenfrequenzen in den Bereich >2kHz.
"Fachmännisch wurde genau berechnet, dass der
Starnberger See tief, seicht, lang, kurz, schmal und breit zu gleicher Zeit ist." (Karl Valentin)

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Offline das börnt

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Zitat
Wo? Ich seh' nix.
Zitat
Wo? Ich sehe dort am Ausgang des Preamps eine ECC82 (System 1 einer 12DW7, V5) als Kathodenfolger vor dem Stecker zum Endstufen-Board.

siehe 1. Bild unten, ich habe nur einen Ausschnitt genommen
Wobei es jetzt gerade klick macht. Vielleicht beschreiben die Werte am Mittenschalter ja auch nur die Resonanzfrequenz?!

Jetzt bin ich beim Rechnen der Kapazitäten für die Schwingkreise erstmalig auf plausible Werte gekommen, wobei ich z.B. bei 800Hz und 150mH  nicht 220n habe wie auf dem Plan sichtbar sondern 430n. Habe ich richtig gerechnet (Resonanzfrequenz nach C aufgelöst und für C die Gleichung für die Gesamtkapazität nach C  am Mittenschalter umgestellt, bzw. vom web2.0-Rechner umstellen lassen)?

Auf wieviel K sollte ich denn sinnvoll am Ausgang gehen? Dafür müsste ich doch lediglich den Wert des Vol-Potis verringern und den von R20 im gleichen Maß?

Wieder Vielen Dank für so viel Hilfe.

Bernhard.
« Letzte Änderung: 15.12.2012 23:25 von das börnt »

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Offline das börnt

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Also Bernhard:
Du brauchst Dich nicht zu wundern, warum dir hier keiner auf Deine Anmerkungen antwortet, weil Du ja hier nicht im Einsteiger-Forum bist. So wie Du meinst den Ausgangswiderstand Deiner Schaltung zu ermitteln, geht das nicht. Der ist von Ri, dem Innenwiderstand der verwendeten Röhre abhängig und nicht von Deinem Vol-Poti. Dieses ist übrigens in Verbindnung mit C22 und R21 ein erstklassiges veränderliches RC-Glied zur Höhenanhebung. So kannst du einen Ausgang auch nicht sinnvoll beschalten. Um das Asugangssignal für die Weiterverwendung auf eine günstige Impedanz zu bringen, solltest du als Ausgangsröhre wirklich eine ECC82 nehmen und sie als Kathodenfolger beschalten. Den kannst Du dann noch mit einem Teiler schalten, so dass Du wieder auf den Instrumentenpegel kommst bzw. auf Line-Pegel. Bei der Beschaltung kommst du sicher nicht in den Bereich der Ausgangsspanung, welchen Du mit 4 Hälften ECC83 in Kathoden-Basis-Schaltung erreichst aber durch die höhere Stromverstärkung der ECC82 sollte immernoch genug Pfeffer möglich sein, um damit auch eine einfache Endstufe anzusteuern.
Ich hab dir mal ein Besispiel für einen Kathodenfolger mit zwei unterschiedlichen Ausgängen angehängt. Dabei handelt es sich um einen Schaltplan von Michael Gaethke, dessen Seite man leicht findet, den Schaltplan finde ich aber nicht mehr im Netz. Wie man das allerdings sinnvoll berechnet, müssen Dir andere verraten.

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Offline Fody

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Hallo,

Schön, dass es weiter geht...Sorry, was war denn genau die Frage?!
Wie du einen Kathodenfolger berechnest? Oder den Spannungsteiler danach?

Gruss Casim
Wenn man nix reinsteckt, kann auch nix rauskommen!

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Offline das börnt

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Die Berechnung des Kathodenfolgers ist mein Problem und damit verbunden einen Richtwert für Ra (DIN: 600 Ohm?), den Spannungsteiler bekomme ich hin.

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Offline kugelblitz

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  • be seeing you...
Hoffe der Valvewizard kann helfen:

http://www.freewebs.com/valvewizard/accf.html
und
http://www.valvewizard.co.uk/dccf.html

Stichwort "choosing a load line"... Die Last ist nicht an der Anode sondern der Kathode.

HTH,
Sepp

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Offline Fody

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Hallo,

hier noch etwas mehr Theorie und Berechnung:
www.radau5.ch/pdf_files/roeren_6.pdf

Am einfachsten, finde ich, ist es das Datenblatt auszudrucken, einfach mal ein paar Arbeitsgeraden einzuzeichnen und die Schaltung auf dem Papier auszusteuern. Der Arbeitswiderstand sollte ja so niedrig wie möglich sein. Du wirst dann schnell merken, dass es wie immer ein Ausloten von Kompromissen ist.

Gruss Casim
Wenn man nix reinsteckt, kann auch nix rauskommen!