Moin Jacob,
was sich der Konstrukteur des Gerätes bei der "Bias- Spannungsmessbuchse" zur Einstellung des Ruhestroms gedacht hat, ist mir wirklich absolut schleierhaft...
ich denke, da darf ich aufklären. Denn inzwischen sind ja ein paar Jahre ins Land gegangen und ich verrate bestimmt nun keine kriegsentscheidenden Geheimnisse mehr. Vor ein paar Jahren sollte ich darüber möglichst noch Stillschweigen bewahren; warum auch immer. Also:
Man hatte seitens Behringer / Bugera vor, dass der Tech oder Kunde sich das µsame Einstellen des Stromes mittels eines Adapters durch die Endröhren erspart.
Und zwar wollte man die 6L6 selektieren und zusätzlich labeln; sagen wir mal von A bis D. Jedes Label entspricht einem ganz spezifischen Strom, den die Röhre entsprechend ihrer Kennliniencharakteristik zieht. Dieser Strom wiederum ist ja abhängig von der Gitterspannung - die man einfach messen und einstellen kann.
Und nun war folgendes geplant:
Man nehme zum Beispiel eine - sagen wir mal - 6L6B. Diese zieht, sagen wir mal, 40 mA bei einer ganz bestimmten Gittervorspannung, zum Beispiel -40 Volt. Als schliesse ich einfach ein Instrument an die Chinchbuchse an, Röhre(n) rein und stelle einfach anhand des Instrumentes -40 Volt ein und habe automatisch den Strom von 40 mA. Somit erspare ich mir einen Adapter zum Messen.
Eine 6L6A hätte meinetwegen, je nach ihrer Kennlinie, ihre 40 mA bei -35 Volt, eine 6L6C hätte ihre 40 mA bei -45 Volt, usw. usf.
Mir ist nicht bekannt, ob Behringer / Bugera dieses Konzept noch weiter verfolgt oder fallengelassen hat.
Gruß Michael