Die Frequenzgangsimulation der Schaltung ergibt eine Grenzfrequenz von 1,88 Mhz.
Dabei ist der Generatorwiderstand als 0 gesetzt,
bei einem Generatorwiderstand von 10kOhm sinkt die Grenzfrequenz auf etwa 160 kHz.
Gruß Manfred
Hallo Manfred,
endlich hab ich Zeit zum Antworten gefunden. Bei Deinem hier gezeigten Simulationsbeispiel mit Generatorinnenwiderstand von 0 Ohm würde sich in der Praxis der Sourcefolger erübrigen. Was ich am Simulationsbeispiel ganz interessant finde ist, dass trotz aller Niederohmigkeit und Stromstärke die Grenzfrequenz deutlich weit unter der eines "Stücks Draht" an dieser Stelle liegt.
Ich habe gestern Abend meine Messungen am E88CC/IRF840-Sourcefolger vorgenommen. Vergleichend habe ich dazu die gleichen Messungen (Klirr/Ua~max/Bandbreite >> Rechteckverhalten mit 5/12/22KHz) mit einem bipolaren Emitterfolger auf hochspannungsfester Stromquelle durchgeführt.
Kurz noch mal die Schaltungsbeschreibung:
eine Triode der E88CC mit einem Ra von 33KOhm an 350V, Rk = 1,2KOhm, Rg = Signalpoti ("Lautstärke") - kondensatorlose Einspeisung der Rechteckschwingung.
1.Messung: nur oben genannter Aufbau und Tastkopf direkt an der E88CC Anode (Vorsicht der Gleichspannungsanteil beträgt 179V!). Die Rechteckdarstellung mit diesem "Gleichspannungverstärker" bei besagten Frequenzen ist absolut einwandfrei!
Nun kommt der IRF840 ins Spiel. Diesen habe ich mit seim Gate direkt mit der Anode der E88CC-Triode verbunden. Drain an +280V und Source mit 100KOhm an -120V. Das Ausgangssignal wurde am Sourcewiderstand direkt abgegriffen.
2.Messung: Rechteckverhalten: trotz direkter Kopplung schwindet die Präzision des Signals bereits bei 5KHz. Bei 12KHz wird mir der Rechteck schon viel zu rund und bei 22KHz würde ich selbst bei wohlwollender großer Voreingenommenheit nicht mehr vom Rechteck, sondern vom Bogeneck und Flankenverrundung sprechen wollen. Klangprobe mit Musik: Trompete/Geige >> Jazz = ich vermisse in der Übertragung die Feinheiten, (gewohnte) Transparenz eben die Höhen.
Mein Fazit: für mich ist der Impedanzwandler mit FET zur (zwingend) niederohmigen Ansteuerung der Endröhren in einem hifi-Verstärker auf Grund seiner Frequenzabhängigkeit ungeeignet. Bei einem Bassverstärker, wie in Hans-Georg's Muster, wird er jedoch unvergleichlich gute Arbeit leisten.
Als nächsten Schritt habe ich einen Rückbau des Versuchsaufbaus bis auf die E88CC Verstärkerstufe vorgenommen. An dieser Stelle kommt ein bipolarer npn-Hochspannungstransistor (Uce=1500V Ptot=45W) als Emitterfolger auf eine hochspannungsfeste Stromquelle arbeitend ins Spiel. Angesteuert wird er als Darlington des Basis direkt mit der Anode der E88CC verbunden ist. Das Signal wird direkt an Emitter abgegriffen
3.Messung: Rechteckverhalten. Um vergleichbare Ergebnisse zu finden wurde wieder mit 5/12/22KHz gemessen. Bei allen genannten Frequenzen ist die Übertragung des Rechtecksignals einwandfrei. Die Präzision dieser Gleichspannungs(leistungs)verstärkers ist einwandfrei! Klangprobe mit Musik = da sind sie, die Höhen, die Klarheit und Transparenz!
Mein Fazit:
FET's als Impedanzwandler (Sourcefolger) lassen sich zwar direkt und einfach beschalten und wenn es nicht hifi sein braucht leisten sie einen sehr guten Impedanzwandlerjob.
Bipolare Impedanzwandler mit npn-Emitterfolger (je nach Fall) auf Stromquelle(n) sind in hifi-Anwendungen nach wie vor meine 1. Wahl wenn es um niederohmige Endröhrenansteuerung geht.
Ein Praxisbeispiel wo das einem kommerziellen Gerät so gemacht wird findet sich bei McIntosh in der Mc2000. Hier
http://www.berners.ch/McIntosh/Downloads/MC2000_ser.pdf finden sich mehrere Emitterfolger, zum Einen nach der Eingangstufe und zum Anderen als bipolare Darlingtonstufen direkt vor den Endröhren (KT88).
Gruß Frank
edit: Link korrigiert