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Fender Deluxe Reverb II Anodenbleche glühen

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Offline rallax

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Hallo zusammen,

ich bin ein wenig ratlos was meinen DRII betrifft. Ich habe alle Elkos und alle Röhren erneuert, weil diese noch teilw. die Ersten waren und ich dachte dies wäre die Ursache für den 'toten' Sound des Amps.
Zusätzlich habe ich noch folgende Mods vorgenommen. http://www.stratopastor.org.uk/strato/amps/prii/modifications/relmods/relmods.html
Leider ist das Ergenis denkbar schlecht. Ich habe immer noch diesen kalten toten Klang.
Ich habe dann angefangen mit verschiedenen Vor- und Endstufen Röhren zu experimentieren.
Bei den End Röhren kamen Tungsol, Ruby und Ruby zu Einsatz. Jeweils gematchte Paare.
Aber bei allen ist es immer gleich. Ich habe Bias Strom (Wie hier beschrieben http://www.stratopastor.org.uk/strato/amps/prii/rebias/rebias.html )gemessen. Bei allen gematchten 6V6 Paaren komme ich nicht über 15mA bei max. 390V. Das kuriose ist aber, die Anodenbleche fangen dann an zu glühen. Wenn ich auf 8mA/410V runtergehe, dann hört es auf. Aber dann klingt der Amp gar nicht mehr.
Das einzige was mir aufgefallen ist, dass die 295V Netzspannung hinter dem 10K Widerstand nur ca. 245V beträgt.
Schaltbild http://www.stratopastor.org.uk/strato/amps/twoseriesfenders/driischematicwiringpartslist.pdf
D.h. der Spannungsabfall über dem 10k ist mehr als 100V statt ca. 60V.

Hat jemand eine Idee was ich noch untersuchen könnte und wie ich den Fehler näher einkreisen kann?

Vielen Dank!

Gruß,

Ralf



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Offline orange1969

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Re: Fender Deluxe Reverb II Anodenbleche glühen
« Antwort #1 am: 1.07.2014 13:47 »
Mahlzeit Ralf,

ich bin momentan etwas irritiert.
Du beschreibst 2 Auffälligkeiten:
1. Die Anodenbleche glühen
2. Der Spannungsabfall am Längswiderstand der CLCRC-Siebkette ist zu hoch.

Das Vorgehen ist üblicherweise:
1. Hat der Amp vor den Umbauten funktioniert ?
2. Visual Inspection: Haben die erneuerten Bauteile auch die richtigen Werte ? Es passiert jedem Mal, das er einen falsch eingetüteten Widerstand einlötet (oder ein falsches Relais  ;D) oder eine Zehnerpotenz falsch ...
Ist ein Anschlussdrähtchen beim Einlöten durchgerutscht und hat eine unerwünschte Verbindung ?
3. Ist das Voltmeter richtig eingestellt gewesen ?
4. Welche Spannung ist unmittelbar an den Steuergittern der 6V6 gegen Masse messbar ?
5. Welche Spannungen liegen an den Schirmgittern an ?
6. Was passiert, wenn die Röhre V4 herausgezogen wird ?

Fotos machen Laune - auch wenn es sich wohl noch nicht um einen kapitalen 7ender handelt.

Und was den kalten Sound betrifft, ... schwer zu sagen - der eine mag keine Glimmerkondensatoren, der andere braucht einen bestimmten Röhrengleichrichter, der dritte kommt ohne Elkos als Kathodenbypass nicht klar, der vierte will Kohlepresswiderstände als Anodenwiderstände haben und keine Metallfilm, ...

Bis demnächst
orange1969

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Offline Athlord

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Re: Fender Deluxe Reverb II Anodenbleche glühen
« Antwort #2 am: 1.07.2014 14:23 »
Hallo rallax,
wenn Du ratlos bist, dann hilft oftmals ein weiterer Satz Augen......
Oder anders: Ziehe jemanden hinzu, der sich mit der Materie auskennt.
Kalter Sound kann viel Ursachen haben, Kondensatoren würde ich deswegen jedoch nicht zuerst tauschen.
Gruss
Jürgen
Ich danke allen, die nichts zur Sache beizutragen hatten und trotzdem geschwiegen haben!

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Offline bluesfreak

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Re: Fender Deluxe Reverb II Anodenbleche glühen
« Antwort #3 am: 1.07.2014 14:49 »
Mich wundert dass der TE über Deluxe Reverb II (das ist der aus der Riviera Ära) spricht, die Links aber zu einer Moddingseite für den Princeton Reverb II gehen...so wirklich identisch sind die beiden nämlich nicht dass man da bei allen Mods 1:1 arbeiten kann
Ich vermute ja Murks entweder in der Bias Beschaltungsänderung oder ein grundsätzlicher Fehler beim Messen, darum meine Frage:
Wie hast Du den Bias Strom gemessen und welche Spannung liegt bei Dir an Pin5 der Endröhren an?

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Offline darkbluemurder

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Re: Fender Deluxe Reverb II Anodenbleche glühen
« Antwort #4 am: 1.07.2014 15:17 »
Mich wundert dass der TE über Deluxe Reverb II (das ist der aus der Riviera Ära) spricht, die Links aber zu einer Moddingseite für den Princeton Reverb II gehen...so wirklich identisch sind die beiden nämlich nicht dass man da bei allen Mods 1:1 arbeiten kann

Ich habe selbst einen DRII und hatte mal einen PRII. Sie unterscheiden sich hauptsächlich durch die Vorstufe (der PRII hat mit den früheren Princetons gar nicht so viel gemeinsam). Die beschriebenen Mods lassen sich alle auch auf den DRII anwenden.

Ich vermute ja Murks entweder in der Bias Beschaltungsänderung oder ein grundsätzlicher Fehler beim Messen, darum meine Frage:
Wie hast Du den Bias Strom gemessen und welche Spannung liegt bei Dir an Pin5 der Endröhren an?

Das vermute ich auch und halte die Fragen für absolut berechtigt.

Der DRII klingt - wenn er gesund ist - nicht kalt.

Viele Grüße
Stephan
Bauten
Chieftain, HoSo56, Cleartone, Dirty Shirley, CJ 11, Junior Chief, Peggy 40

Conversions
Marshall 1959 SLP RI zu Minimalist HRM, Fender Bassman zu Mark Overdrive Special, Marshall 100W JMP zu Fat BE100, Marshall JTM 45 Reissue zu Dirty Daisy; Guyatone Bassman zu Basstonemaster

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Offline rallax

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Re: Fender Deluxe Reverb II Anodenbleche glühen
« Antwort #5 am: 1.07.2014 15:23 »
Hallo zusammen,

erst einmal vielen Dank für den Input.

Ich habe die Spannungen an den beiden 6V6 gemessen. Ich muss hier noch vorausschicken, dass ich mit 2 Voltmetern arbeite. Eins nutzte ich mit dem TT Bias Messadapter um den Strom zu messen und mit dem anderen messe ich die Spannungen.

Der Amp hat sehr lange herum gestanden. Aber ich meine mit den alten Röhren und Kondensatoren hat's auch so geklungen.
Daher habe ich mir gedacht, raus mit dem alten Kram, neu rein und gut ist... oder auch nicht.

Wenn ich die V4 ziehe, dann ist es genau so. Kein Unterschied.

V5 (V DC)
PIN 3 (Plate) 403
PIN 4 (G2)  410 vor dem G2 liegt ein zusätzlicher 470R/3W als Gridstopper
PIN 5 (G1) -34,2

V6
V5 (V DC)
PIN 3 (Plate) 404
PIN 4 (G2)  412 vor dem G2 liegt ein zusätzlicher 470R/3W als Gridstopper
PIN 5 (G1) -34,4

Momentan ist liegt Bias bei ca. 11mA. D.h. ca. 35% Last. Sobald ich auf 15mA (45%) hoch gehe, beginnt das Glühen der Anodenbleche.

Folgende Mods habe ich gemacht:
- Asstausch des Bias Feed Widerstands (neu 47 Ohm/2Watt Metallfilm)
- die beiden Gridstopper je 470 Ohm
- Bias Poti. Ohne das Bias Poti war's es aber genau so.
Alles andere ist 1:1 getauscht worden. Röhren und Elkos.

Habt ihr noch ne Idee?

Danke & GRuß,

Ralf


Fotos kommen noch.




 

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Offline Athlord

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Re: Fender Deluxe Reverb II Anodenbleche glühen
« Antwort #6 am: 1.07.2014 15:40 »
Hallo,
wenn bei 35% bereits eine Röhre das Leuchten bekommt, dann stimmt was nicht!
Bitte die 470 Ohm Widerlinge kontrollieren - diese dazu am besten einseitig ablöten.
Und wie die beiden anderen bereits geschrieben haben, Du hast offensichtlich Mods für eine anderen Typ AMP verwendet.
Aussagefähige - oder hochauflösende Bilder wären jetzt der nächste Schritt...
Gruss
Jürgen
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Offline rallax

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Re: Fender Deluxe Reverb II Anodenbleche glühen
« Antwort #7 am: 1.07.2014 17:19 »
ich stimme darkbluemurder zu. PRII und DRII haben das selbe Endstufen Design.
Ich habe schon einmal einen anderen DRII so modifiziert und er hat genau so funktioniert und geklungen wie vorher.
ICh vermute, dass hier ein Fehler vorliegt, der mit den Modifikationen eigentlich nicht s zu tun hat.
Wahrscheinlich war der Fehler vorher schon da, nur habe ich es nicht gemerkt.

Ich später die 470 Ohm gridstopper entfernen.  Der Teufel ist ja bekanntlich ein Eichhörnchen.

Danke & Gruß,

Ralf

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Offline rallax

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Re: Fender Deluxe Reverb II Anodenbleche glühen
« Antwort #8 am: 2.07.2014 10:46 »
Hallo,

ich habe die 470R Gridstopper herausgelötet, aber es ist immer noch so wie vorher.
Ich habe auch ein paar Fotos angängt, damit man einen optischen Eindruck bekommt. Bitte nicht erschrecken!
Die Fender Rivera Amp waren to letzten die PTP gefertigt worden. Und das wohl auf die schnelle wie man unschwer erkennen kann.
 
Gruß,

Ralf

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Offline Dirk

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Re: Fender Deluxe Reverb II Anodenbleche glühen
« Antwort #9 am: 2.07.2014 11:31 »
Hallo,

ich lese immer Gridstopper, aber es geht doch eher um die Schirmgitterwiderstände ?

Welche 6V6 sind denn verbaut ? Wenn ich mir die Bilder betrachte, dann scheinen da zwei unterschiedliche 6V6 eingebaut zu sein. Sind die beide auch gematched ?

Die Spannung am Schrimgitter sollte bei den 6V6 deutlich abgesenkt werden. Siehe hierzu die Angaben in den Datenblättern. Einzig die JJ 6V6 lässt die von Dir angegebenen Spannungen zu.

Bezüglich Bias-Messung:
Um genaue Ergebnisse zu bekommen, solltest Du erst einmal den ohmschen Widerstand des Meßadapters ermitteln, also ins DMM einstecken ohne Röhren und Spannung und ohmisch durchmessen. Mit dem ermittelten Meßwert dann weiter rechnen. Also wenn 1,1 Ohm angezeigt wird dann mit diesem Wert rechnen und nicht Spannung = Strom, (also R = 1 Ohm) annehmen. Damit werden die Ergebnisse genauer.
Ermittele auch den Strom über das Schirmgitter. Spannungsfall über dem Schrimgitterwiderstand lässt sich problemlos messen. Der genaue Wert des Widerstandes natürlich im Vorfeld ebenfalls genau ermitteln.
Der Strom der über den Meßadapter gemessen wird ist die Summe aus Anoden und Schirmgitterstrom.

Und bedenke: ein "kaputter" Sound kann auch durch einen schlechten oder defekten Lautsprecher entstehen.

Gruß, Dirk

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Offline rallax

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Re: Fender Deluxe Reverb II Anodenbleche glühen
« Antwort #10 am: 2.07.2014 15:34 »
Hallo Dirk,

Vielen Dank für Deine Anregungen.

Im Moment ist ein gematchtes Paar TAD 6V6GT-STR  eingebaut.
Es sind keine unterschiedlichen Röhren. Das mag so aussehen, weil in einer der TT Bias Messadapter steckt.

Ich habe noch ein gemachtes Paar Tungsol 6V6GT und ein gematchtes Paar paar Ruby 6V6 mit schwarzem Glaskolben.
Aber das macht auch keinen Unterschied, wenn ich diese einsetze.

Ich werde jetzt einmal nach der von Dir vorgeschlagenen Methode messen und anschließend berichten.

Danke & Gruß,

Ralf




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Offline rallax

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Re: Fender Deluxe Reverb II Anodenbleche glühen
« Antwort #11 am: 2.07.2014 15:55 »
Hallo Dirk,

der Speaker ist neu. Ein Jensen Jet Electric Lightning, den ich bei Dir gekauft habe.
Er ist auch OK und klingt sehr gut!
Mit Gridstopper meine ich 470 Ohm Widerstände, die ich als Schirmgitterwiderstände eingebaut hatte.
Standardmäßig hat der DRII keine Schirmgitterwiderstände.G2 d.h. PIN 4 ist direkt auf Masse gelötet.

Gruß,

Ralf

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Offline bluesfreak

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Re: Fender Deluxe Reverb II Anodenbleche glühen
« Antwort #12 am: 2.07.2014 16:02 »
Nur kurz mal ne Nachfrage (was aber nicht viel mit dem Fehler zu tun hat):

Warum sind bei den Vorstufen Kathoden Cs solche Ömmel verbaut? Da reichen normalerweise 25V Typen, die großen schütteln sich ohne Sicherung nämlich mit der Zeit locker...dito die beiden 70µF?
Wie siehts eigentlich mit dem 4fach MultiCap aus, hast du den auch getauscht? Ein müder Elko kann sich nämlich auch in einem toten Sound äußern...

Gruß
blues

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Offline Dirk

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Re: Fender Deluxe Reverb II Anodenbleche glühen
« Antwort #13 am: 2.07.2014 16:08 »
der Speaker ist neu. Ein Jensen Jet Electric Lightning, den ich bei Dir gekauft habe.
Er ist auch OK und klingt sehr gut!

OK.

Mit Gridstopper meine ich 470 Ohm Widerstände, die ich als Schirmgitterwiderstände eingebaut hatte.
Standardmäßig hat der DRII keine Schirmgitterwiderstände.G2 d.h. PIN 4 ist direkt auf Masse gelötet.

Du hast aber jetzt welche nachgerüstet ?

Siehe noch den Hinweis zu den Röhren und der Bias-Messung.

Gruß, Dirk
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Offline rallax

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Re: Fender Deluxe Reverb II Anodenbleche glühen
« Antwort #14 am: 2.07.2014 19:05 »
Hallo,

die beide Schirmgitterwiderstände sind wieder drin.
V5 465 Ohm und V6 462 Ohm.
Der Spannungsabfall über den Widerstanden ist 0,53/0,58 Volt (V5/V6).
D.h. Strom über das Schirmgitter ist demnach 1,1/1,2 mA.
Der Strom über dem Messadapter ist 10,0/10,3 mA.

Aber wie bringt mich das jetzt weiter?

Gruß,

Ralf