Impressum | Datenschutz | Shop | DIY | TT @ Twitter | TT-Cabs
Anzeigen der neuesten Beiträge

Abgewürgter Ton beim Mywatt 200

  • 8 Antworten
  • 4836 Aufrufe

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

*

Offline bea

  • YaBB God
  • *****
  • 1.603
Abgewürgter Ton beim Mywatt 200
« am: 15.10.2014 15:10 »
Hallo Leute,

vielleicht könnt Ihr mir ein paar Tipps geben, was mit meinem Mywatt los sein könnte. Das Gerät steht normalerweise im Proberaum. Wir (Duo vocals/bass) sind zwar nicht unbedingt leise, aber trotzdem ist er dort nur sehr moderat gefordert; mein Valve Junior auf der 115er Box packt das ebenfalls.

Pünktlich zum Urlaub war dann zunehmend ein leichtes Scheppern zu hören, und irgendwann erstarb dann der Ton. Reproduzierbar. Nach dem Abkühlen und wieder einschalten das gleiche Bild - kurze Zeit normal, dann wieder Ton weg.

Die Tage habe ich das Gerät unter die Lupe genommen. Das Scheppern scheint von ein paar Röhrenfassungen herzurühren, die sich gelockert hatten.

Die Ruheströme der Endstufe waren bei drei Röhren deutlich aus dem Soll - zwischen 30 und 34 mA. Das liess sich ohne weiteres korrigieren, sie waren auch weitgehend stabil (ohne Belastung; es war spät und ich hatte nur einen zu kleinen Lastwiderstand dran).
Gestern an der Box und mit Bass dann wieder das Problem.

Heute läuft er schon seit ein paar Stunden, überwiegend im Leerlauf, aber auch ein wenig mit dem Bass - und bisher ist alles ok.

Sind oder waren das jetzt wirklich die Endröhren? Wonach sollte ich jetzt suchen? Oder kann es sein, dass die Kathoden durch den zu geringen Ruhestrom angefangen haben, an Emissionsfähigkeit zu verlieren und jetzt wieder "freigebrannt" sind?

Die Endröhren sind übrigens alt genug, um verschlissen sein zu dürfen. Zumindest die drei, deren Ruhestrom im Keller waren. Die vierte Röhre scheint etwas jünger zusein.
Liebe Grüße

Beate

*

Offline lespauli

  • Full Member
  • ***
  • 87
Re: Abgewürgter Ton beim Mywatt 200
« Antwort #1 am: 21.10.2014 10:15 »
Das "klingt" schon nach Spannungsversorgungsproblemen (im Kontext mit Deinem Trafothread) und damit falschen Arbeitspunkten. Hast Du überhaupt mal Spannungen gemessen - Heizung, Anodenspannung? Ist da was aus der Reihe, stimmts natürlich mit den Ruheströmen auch nicht mehr.

lespauli

*

Offline bea

  • YaBB God
  • *****
  • 1.603
Re: Abgewürgter Ton beim Mywatt 200
« Antwort #2 am: 21.10.2014 16:04 »
Nein, hab ich nicht. Geht auch gerade nicht.

Und ja, das klang danach, als ob die Versorgungsspannung plötzlich klein wurde. Natürlich habe ich zuallererst mal die Ruheströme nachgemessen.
Kurzer Befund: 3 Röhren lagen bei 30-35 mA Ruhestrom, eine beim Sollwert (37 mA). Die drei ließ sich problemlos auf Sollwert einstellen, und das war auch stabil (über besagte 8 Stunden).

Nach dem Ziehen der Röhren sah ich, dass bei all den drei Röhren, die "weggelaufen" waren,  die Orientierungspins abgebrochen waren. Bei der vierten Röhre nicht. Ich vermute, dass da mal eine (eben diese) Röhre getauscht werden musste, die drei anderen also schon bzw noch  älter sind. Der Verstärker wurde vorher im Proberaum mit moderater Leistung betrieben; das Problem hat sich natürlich 1-2 Proben vorher angekündigt...
« Letzte Änderung: 21.10.2014 16:07 von bea »
Liebe Grüße

Beate

*

Offline bea

  • YaBB God
  • *****
  • 1.603
Re: Abgewürgter Ton beim Mywatt 200
« Antwort #3 am: 3.02.2015 16:05 »
Ich mache mal von hier aus weiter:

http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,19659.msg202278.html#msg202278

und fasse die Vorgeschichte nochmal zusammen:

Bei dem Verstärker sind vor einiger Zeit die Arbeitspunkte so weit weggelaufen, dass die Endröhren weitgehend abgeschnürt wurden. Nach dem Einstellen der Arbeitspunkte habe ich noch zwei lose Röhrenfassungen befestigt und kleinere Modifikationen am Verstärker durchgeführt, nämlich in der Eingangsstufe des Bright-Kanals den Koppel-C vergrößert und am Katodenwiderstand der betreffenden Eingangsstufe einen Katoden-Elko eingesetzt.
Dabei lag der Verstärker auf den beiden Trafos.

Während der Wiederinbetriebnahme waren die Einschaltstromstöße so stark, dass plötzlich der Sicherungsautomat auslöste. In der Folge habe ich das Netzteil komplett durchgemessen und keine Fehler gefunden.

Daraufhin habe ich eine Einschaltstromverzögerung eingebaut. Das Gerät funktionierte danach normal ohne jedes Anzeichen von Problemen - drei mehrstündige Proben lang. Danach brannte die Sicherung des AC-Primärkreises auf der Einschaltverzögerung durch (6,3 A T), nicht aber die davor liegende 5-A-Sicherung. Eigentlich hätte es umgekehrt sein sollen; der Strom durch beide Sicherungen ist ja der gleiche. Wann genau, weiß ich nicht: es könnte beim Einschalten des Standby passiert sein, sehr wahrscheinlich  aber bereits vorher - das Gerät lief ein paar Minuten im Standby, und die Röhren waren bereits aufgeheizt. Konkret war ich in der Zwischenzeit kurz auf der Toilette und sah, dass die Endröhren nicht mehr glühten.

Ich spekulierte weiter oben im anderen Thread, dass irgendetwas in der Netzversorgung nicht gestimmt haben müsse; denn auch mein Eminent wollte nicht so recht. Aber das muss Spekulation bleiben. Was kann in einer derartigen Situation einen Spannungsspitze bewirken oder eine kurzzeitige Spannungssenke?



Das ist der gegenwärtige Status des Geräts - nicht ganz; denn vorhin habe ich F2 auf dem Modul gebrückt.
Ich möchte, dass im Zweifelsfall die Sicherung auslöst, die ich von außen erreichen kann.
Alles andere ist bei einem Bühnenverstärker nicht praktikabel.

Vorsichtshalber habe ich nochmal den Gleichrichter geprüft - das sieht alles normal aus. Bevor ich sekundärseitig weitermachen kann, benötige ich primärseitig stabile Verhältnisse.
Ich meine allerdings, das Problem so weit eingegrenzt zu haben, dass entweder der Netztrafo (wohl noch kleineres) Problem hat, oder dass der Sicherungsausfall an der Sicherung in F2 lag.

Meine Idee ist es jetzt, primärseitig den Strom zu beobachten, und zwar in Standby und im Leerlauf des Verstärkers. Oder sollte ich doch einfach auf Verdacht den Trafo tauschen?
Liebe Grüße

Beate

*

Offline bea

  • YaBB God
  • *****
  • 1.603
Strommessung mit Talema AX500 ?
« Antwort #4 am: 3.02.2015 16:32 »
Kleine Ergänzung: eigentlich für LoZ-Gitarrentonabnehmer gedacht habe ich vor kurzem ein paar Talema AX500 gekauft - Stromtransformatoren mit Übersetzung 1:500 und 5 A Belastbarkeit. Vielleicht ein bisserl knapp. Da ich noch keine Erfahrung mit diesen Bauteilen habe: was würden denn die Einschaltspitzen mit den Dingern machen, wenn ich sie für die Messungen verwenden würde?

Und woher bekomme ich die Sollwerte?
Liebe Grüße

Beate

*

Offline Bierschinken

  • YaBB God
  • *****
  • 4.108
Re: Abgewürgter Ton beim Mywatt 200
« Antwort #5 am: 4.02.2015 15:54 »
Hallo Bea,

practical approach: Hast du das Verhalten bei mehreren Sicherungen beobachtet oder ist dir dieses eine mal zuerst die 6,3A Sicherung durch gegangen statt der 5A?

Falls das ein Einzelfall war; pack die Kiste wieder zusammen und lass sie laufen.
Ja, die Einschaltstromstöße sind kräftig, ein einfacher NTC reicht da eig.. Deine Relais-Lösung ist ja prinzipiell schicker.

Zeigt sich dann, dass diese Sicherung mehrfach auslöst, würde ich mir erst weitere Gedanken machen.

Grüße,
Swen

*

Offline bea

  • YaBB God
  • *****
  • 1.603
Re: Abgewürgter Ton beim Mywatt 200
« Antwort #6 am: 4.02.2015 16:12 »
Falls das ein Einzelfall war; pack die Kiste wieder zusammen und lass sie laufen.
Das war bisher natürlich ein Einzelfall. Inzwischen habe die interne Sicherung gebrückt; wenn, dann soll die 5 A-Sicherung rausfliegen. Und wenn die drin bleibt, werde ich die mal probehalber auf 3.15 A verkleinern und schauen, was passiert.

Die Sicherung auf der Platine ist ja vor allem für neue Konstruktionen gedacht (siehe Parallelthread Trafo dimensionieren) und in dieser Form bei Bühnenverstärkern nicht praktikabel. Wenn es auf der Platine nicht zu eng zuginge, könnte man die Feinsicherungen auf dem Modul durch PTCs ersetzen, die halt im Worst Case eingreifen.

Zitat
Zeigt sich dann, dass diese Sicherung mehrfach auslöst, würde ich mir erst weitere Gedanken machen.

So ungefähr dachte ich das auch; deshalb ja auch der Versuch der Worst Case-Abschätzung im anderen Faden.
Liebe Grüße

Beate

*

Offline Bierschinken

  • YaBB God
  • *****
  • 4.108
Re: Abgewürgter Ton beim Mywatt 200
« Antwort #7 am: 4.02.2015 17:19 »
Hi,

bau das Ding wieder zusammen und denk nicht drüber nach.

Diese eine Sicherung...Fertigungstoleranzen, Transportschaden, Alterung...was auch immer, ist keine relevante Größe.
Mache dir da keine weiteren Gedanken drum, das ist vergebene liebesmüh. Wenn das Ereignis in größerer Zahl aufträte könnte man von Relevanz sprechen und sollte es untersuchen. So machts keinen Sinn :-)

Grüße,
Swen

*

Offline bea

  • YaBB God
  • *****
  • 1.603
Re: Abgewürgter Ton beim Mywatt 200
« Antwort #8 am: 4.02.2015 18:55 »
Wie gesagt, sehe ich auch so. Er läuft ja bereits wieder.

Meine Frage zielte ja vor allem darauf, ob es wider Erwarten unvertretbar sein könnte, die Sicherung im AC-Kreis auf dem Modul zu überbrücken.
Liebe Grüße

Beate