Hallo Hans-Georg,
ich komme erst jetzt dazu, Deine umfangreichen Überlegungen zu beantworten. Sicher sein kann ich ja jetzt, dass dieser Kitty Hawk nicht den im Schaltplan angegebenen AÜ hat und daher auch nicht mit diesen Spezifikationen betrieben werden kann. Wenn man sich über Kitty Hawks Geschichte informiert, ist das damals nicht etwa aus Soundgründen, als Verbesserung geschehen, sondern, weil die Teile knapp wurden und man die Nachfrage anders nicht befriedigen konnte. Und der Otto-Normal-Musiker kann ja nicht erkennen, dass der Amp gar keine 300W clean abwerfen kann, extrem laut ist er ja trotzdem. Wobei auch sein kann, dass der andere AÜ mal nachträglich eingebaut wurde (der Vorbesitzer hatte ihn allerdings 1993 als "neu" erworben, hat allerdings nie etwas am Innenleben gemacht, auch keine Elkos verändert und dennoch findet sich auf dem Chassis der Schmand von geplatztem Elko). Vielleicht ist also im ersten Leben des Verstärkers mal was durchgegangen und dann noch mal bei Kitty Hawk repariert worden, denn in der letzten Phase der Röhrenampherstellung haben die alles verbaut was ging.
Für mich heißt das aber, grundsätzlich alles so lassen, wenn ich weiter mit El34 verstärken will und das soll auch so bleiben. Aus meiner Sicht ließen sich höchstens kleinere Dinge in der Endstufe verändern:
Ub muss ja früher noch kleiner gewesen sein, da das Ding ja auch keinen Netzwahlschalter hat und heute die Netzspannung etwas höher ist. Ich würde aber gern die 500V noch erreichen. Gab es da nicht eine Möglichkeit mit ner Diodenkaskade, wo man noch einige 10V mehr rausholen kann? Um Ug könnte doch durch etwas größere Gitterableitwiderstände (im Moment 130Ohm, stimmt die Bezeichnung?) geringer halten. Die Gittervorspannung würde ich auf dem alten Wert belassen (wobei gerade ist da ein Poti eingebaut, damit kann ich ja tonmäßig noch etwas spielen). Weiterhin wäre auch die Gegenkopplung reduzierbar. Auch da würde ich mal ein Poti einsetzen, mit dem sich ein Teilwert einstellen ließe. Was ich auch schon gemacht hatte aber für das Foto wieder ausgebaut habe, ist ein ppmv-Regler, das macht den Gain der Vorstufe etwas handhabbarer (also die Endlautstärke bei etwas mehr). Dem Biasbalanceregler werde ich auch noch zwei Hufehebschützer verpassen, hier einen richtigen regelbaren Bias einzubauen, macht wahrscheinlich nicht richtig Sinn, es müssten ja doch immer drei gematchte Röhren sein und darüber hinaus verhindert der ultralinear-Schaltungsaufbau ja auch ein übersteuern der Röhre, egal, wie sie nun zum Ruhestrom passt, oder nicht?
Die Vorstufe ist noch ein eigenes Kapitel, sie hat meines Erachten etwas zu früh und dann auch zu viel Klirr. Da ist aber ein Kathoden C an der Ausgangsstufe der Vorstufe, den nehme ich raus, überfahren kann ja eigentlich bei den wenigen Stufen nur der Pi werden.
Auf weitere Anregungen freut sich dankend
Bernhard.
Habe dann auch mal einige Austauschteile bestellt, die 10 33/450 Elkos für Ub werden gegen 4 100/500 FTs getauscht, V1 wird neu und der PI bekommt eine "ausgewuchtete".