Meine Damen, meine Herren, liebe Kinder.
Et lööft wieder dat Jerät!
Ich war am Samstag bei unserem Forums-Kollegen Hans-Georg zu Besuch - auch hier nochmal vielen Dank für Deine Mühe und Hilfe - ein sehr lehrreicher und interessanter Nachmittag...
Und was haben wir, naja eher was hat Hans-Georg gefunden?
der Amp hatte ja zwei Probleme, die ich als Resultat einer Ursache vermutet hatte:
Er hatte wenig Leistung und hochfrequentes Schwingen, aber nur wenn man die Impedanz auf 8Ohm stehen hatte, nachdem ich aus versehen den Amp ohne Last betrieben hatte.
Und was war jetzt?
Also zunächst hat es sich gezeigt, dass bei Leistungsabgabe die Anodenspannung stark einbricht, ca. 50V weniger als im Standgas.
Ein Versuch mit Dioden anstelle der Gleichricherröhre hat dann für deutlich mehr Leistung und stabilere B+ gesorgt, also Diagnose: Die Gleichrichterröhre bringt nicht mehr genug Strom. Ein Test zu Hause dann wieder mit einer neuen GZ34 hat auch gezeigt, das der Amp damit straffer und lauter klingt.
Ich hatte immer nur die Spannungen im Leerlauf gemessen. Da konnte ich das Probem nicht finden. außerdem fraglich, ob ich den Einbruch als Problem erkannt hätte oder mir gesagt hätte, ist doch klar dass ne Gleichrichterröhre einbricht unter Last. Diesen SAG will man ja sogar haben.
Also Leistung wieder da, aber das Schwingen war noch nicht weg.
Die entscheidende Idee war die, dass beide Effekte nix miteinander zu tun haben.
Die Schwingung beim 8 Ohm Abgriff hat sich dann so erklärt:
Der Amp hat eine Impedanzumschaltung vor den Speakerbuchsen.
Also OT Tabs auf einen Schalter danach die Speakerbuchsen.
An der Speakerbuchse dann ist der Abgriff der Gegenkopplung.
Das bedeutet, dass je nach Stellung des Impedanzumschalters mal der 8 Ohm mal der 4 Ohm Tab gegengekoppelt werden.
Die Diagose von Hans-Georg war: Das ist ein Designfehler. Man kann nicht die Gegenkopplung umschalten ohne die Widerstände anzupasssen. Und wenn zuviel Gegengekoppelt wird schwigts.
Dass die GK mit umgeschaltet wird hatte ich zwar erkannt, aber über die Folgen war ich mir nicht im Klaren.
Dieses Problem muss der Amp von Anfang an gehabt haben. Die Schwingungen waren aber so hochfrequent dass man sie nicht gehört hat. Erst durch den Leistungseinbruch habe ich ja den Amp mal genauer unter die Lupe genommen und diese Schwingungen dann gefunden und fälschlicherweise den Zusammenhang zur geringen Lautstärke vermutet.
Der GK Abgriff wurde jetzt hart auf den 4 Ohm Tab gelegt, egal was am Impedanzumschalter eingestellt ist.
Und siehe da: Schwingungen weg!
Dann haben wir noch den Bias schön heiß eigestellt. Resultat: Der Amp kann ja sogar angezerrt gut klingen! Bisher klang er nur clean super, Zerre war grausam. Und die Umschaltung zwischen Kathoden und fixed Bias hat auch endlich klangliche Auswirkungen.
Also lange Rede:
Das Problem das der Amp hatte war:
- ausgelutschte Gleichrichterröhre
- "unglückliche" Stelle für die Anzapfung der Gegenkopplung.
- zu kalter Bias.
Wer hätte das gedacht?
Ich wäre (mal wieder) nicht dahinter gekommen.
Also nochmal Danke an Alle die mir hier auf den gefühlten 100 Seiten geholfen haben und an Hans-Georg dass er seine Zeit geopfert hat.
LöD