Hallo Bernhard,
ja, das ist erstmal soweit richtig. Bei Klasse B ist der Lastwiderstand pro Röhre Raa/4, im A Betrieb bei Raa/2.
Automatische Gittervorspannung hat den Vorteil, dass der Übergang, wie du geschrieben hast, sanfter ist, da die Röhre bei Aussteuerung in den B Bereich driftet. Du hast also geringe Verzerrungen bei geringer Aussteuerung und hohe Leistung bei großer Aussteuerung.
Feste Gittervorspannung hat den Vorteil, dass du den AB-Bereich jederzeit problemlos ändern kannst.
In der Praxis habe ich die Erfahrungen gemacht, dass der Übergang von A zu B idealerweise bei (-Ug1)/2 stattfindet. Das entspricht zwar nicht der gängigen Meinug, dass der A Betrieb bis Aussteuerungsgrad 2/3...3/4 vorhanden sein soll, aber bei (-Ug1)/2 hast du zwei positive Fälle - entweder du sparst Ruhestrom oder du reduzierst Raa, beides führt zu einem zeitigeren Übergang nach B. Manche behaupten, dass es dann Übernahmeverzerrungen gäbe, die konnte ich aber auf dem Oszi bei 10mA Ruhestrom einer ECC99 nicht feststellen.
Zusammengefasst - wären mir Leistung & Wirkungsgrad egal, würde ich als Autobias aufbauen.
Grüße, Thomas