So, jetzt zum Problem:
1. Die Klangregelung schwingt. Ich habe sie bereits zum dritten mal aufgebaut (3 verschiedene Projekte bzw. Testaufbauten) und hatte jedes mal ein Schwingproblem, diesmal jedoch im hörbaren Bereich. Die Frequenz ist in schmalen Grenzen mit den Potis der Klangregelung einstellbar. Grundsätzlich setzt das Schwingen nur dann ein, wenn das Höhen-Poti aufgedreht (ab etwa 3 Uhr) und das Gain-Poti auf mindestens 2 Uhr steht. Als Gegenmaßnahmen habe ich bereits einen 10k-Widerstand (R23) eingefügt und weil das nicht half einen 100K (R25) nach dem vorgeschalteten Koppel-C eingefügt. Letzteres funktionierte auf der Werkbank, aber als ich den Amp wieder ins Gehäuse einbaute pfiff er wieder als wäre nichts passiert.
Hat jemand eine Idee warum bei (im Schaltbild) Linksanschlag des TREB-Potis und etwa 3/4 aufgerissenem GAIN ein Schwingkreis entsteht? Vorher ist keinerlei Schwingung festzustellen, es kann also ansich kein Einstreu-Problem sein. Auch wenn ich das Gain-Poti an die Stelle des R25 setze (was ich ja ursprünglich aus Entkopplungsgründen nicht wollte, wie im obigen Beitrag beschrieben), habe ich dasselbe Schwingungsverhalten. Bin da ein wenig ratlos ....
2. Die Endstufe hat viel zu wenig Leistung. Ich habe nahezu genau die Werte aus dem Datenblatt:
Ua = 267V
-Ug1 = 21,4V
U(Rg2) = 12,2V
---> Ia = 26,6mA
---> Ig2 = 5,5mA
---> Pa = 6,5W
---> Pg2 = 1,4W
Aber an 4 Ohm bringt die Endstufe nur etwa 2,6Vrms bevor sie anfängt zu clippen. Das macht rund 1,7W
3. Weiterhin ist das Clipping-Verhalten der Endstufe merkwürdig. Anbei mal zwei Fotos wie das Ganze auf dem Oszi aussieht. Dabei ist jeweils die untere Kurve die Spannung über den 4 Ohm Lastwiderstand und die obere Kurve an der Schaltung gemessen. Auf dem ersten Bild ist die obere Kurve an der Anode der Endröhre gemessen, auf dem zweiten Bild am g1 der Endröhre.
Wie man sieht erscheint im Moment des Clippings eine Beule auf der negativen Spitze des Sinus, die bereits an der Anode nachweisbar ist (und somit auch am Lastwiderstand), jedoch nicht am Eingang der Endröhre anliegt. Ich habe schon den AÜ als Fehler ausgeschlossen, es sei denn der andere AÜ, den ich testweise angeschlossen habe, hat exakt denselben Fehler.
Hat jemand Ideen zu den beschriebenen Problemen?
Viele Grüße
Carsten