Hallo liebe Röhren-Gemeinde,
ich wollte jetzt wegen meinem kleinen Anliegen keinen neuen Thread eröffnen, wenn's eh schon um den Reference 500er geht.
Vor einigen Tagen kam ich in den Besitz eines solchen, mit dem Auftrag, ihn verzerrungstechnisch wieder "wie früher" klingen zu lassen. Der Eigentümer hatte ihn schon ein paar mal beim Reparieren, aber er meint, dass das Teil nach wie vor zu dünn klingt, v.a. die Mitten und Höhen. (Ich hab bisher schon öfters gelesen, dass dieser Verstärker einen exzellenten Clean Sound aufweist, jedoch bei der Verzerrung zu kurz kommt.)
Nachdem ich dann mal die Endstufe ausgebaut hatte, stellte sich heraus, dass der Verstärker an einigen Stellen nicht mit dem Schaltplan übereinstimmt. (Ist das eventuell die absolut erste Version des Verstärkers?) Er besitzt auch nur zwei Vorverstärkerröhren, im Gegensatz zu den neueren Revisionen mit vier, so weit ich das sehe.
Jetzt ist die Frage, sollte man den Verstärker zumindest schaltungstechnisch auf die neueste Revision hieven oder ihn soweit belassen? Einige Röhren wurden bisher schon getauscht KT77er statt EL34 sind aktuell verbaut, jedoch nicht von mir. Brauchen diese eigentlich ein bisschen mehr Ruhestrom? Die 18mA, wie im Plan eingezeichnet, sind ja nicht die Welt, was man so liest. Die restlichen Röhren sind äquivalent oder identisch zum Plan.
Was ich bisher erledigt habe:
- Netztrafo von 220V auf 240V umgelötet.
- Widerstände R025 und R026 mit jeweils 470 Ohm mit 1,5k Ohm ausgetauscht.
Unterschiede (genauer zu sehen im Anhang):
- Zwei Widerstände (R011, R012) fehlen komplett bzw. werden für andere Dinge verwendet. [Rote Umrandung]
- Anstatt Diode D002 ist ein 27 kOhm Widerstand verbaut. [Orange]
- R025, R026 waren mit 470 Ohm bestückt.
- Symmetrierungsanschluss des Ausgangsübertragers wird standardmäßig über 100 kOhm auf Masse gelegt und vom Relais dann umgeschaltet. [Grüne Box]
- Ein zusätzlicher Kondensator C005 mit einigen nF ist verbaut. [Grün eingezeichnet]
Und wo der Spannungsteiler bzw. die vier Bauteile am Übertrager sein sollen, ist mir nach wie vor ein Rätsel. Ich kann diese optisch nicht ausmachen. Sind die Teile unter einer Abdeckung versteckt oder dürfen diese ganz fehlen?
Wenn ich nun ehrlich bin, bin ich beim Thema alte Analogtechnik nicht der "Fitteste", was nicht heißt, dass ich gar keine Ahnung von der Materie bzw. Elektrotechnik habe. Mir fehlt es ein wenig an Wissen, wo genau man schrauben/drehen muss, um den gewünschten Sound zu erhalten.
Eure Vorschläge, Empfehlungen und Ideen sind gerne gesehen. Vielen Dank!
Viele Grüße,
Markus