Hallo,
Ich baue grundsätzlich voll differentielle Leistungsverstärker, deren erste Stufe bereits der LTP-PI ist, gefolgt, wenn nötig, von einem spannungsverstärkenden Differenz-Paar. Der Vorteil ist v.a. die bessere CMRR gegenüber der Spannungsversorgung.
das kann ich so nicht stehen lassen. Die Topologie Differenzverstärker-Differenzverstärker-Endstufe ist kein echter vollsymmetrischer Verstärkeraufbau. Ich habe mich längere Zeit mit dem Vergleich Vorstufe-Differenzverstärker-Endstufe (nachfolgend V-D-E) zu Differenzverstärker-Differenzverstärker-Endstufe (nachfolgend D-D-E) beschäftigt und kam zum Entschluss, dass die Version mit Vorstufe zu bevorzugen ist, dies hat folgende Gründe:
- von vorn nach hinten "abfallende" Spannungsverstärkung bedingt geringere Rauschwerte (bei der Topologie D-D-E bietet die 2. Stufe die meiste Spannungsverstärkung und holt somit das Rauschen der ersten Stufe deutlich gewichtiger auf)
- bessere Gleichtaktunterdrückung der Topologie V-D-E (Versuchsaufbau >58dB über den gesamten Verstärker gemessen)
- bessere PSRR-Eigenschaften
- deutlich größere Spannungsverstärkungswerte möglich
- ÜAGK muss nicht per Spannungsteiler in den Differenzeingang geführt werden
praktisch gesehen konnte ich die besten Ergebnisse mit einer ECC81-Kaskode gefolgt von einem ECC82-Differenzverstärker erreichen. Dem gegenüber hatte ich als D-D-E-Topologie eine ECC83 Differenzverstärkerstufe gefolgt von einem ECC81-Differenzverstärker getestet, beide Varianten mit sehr ähnlicher Spannungsverstärkung an 350V. Auch der Klirrfaktor war deutlich geringer bei der V-D-E-Topologie.
Grüße, Thomas
PS: Ein echter vollsymmetrischer Verstärker könnte so aussehen wie im Anhang gezeigt. Er befindet sich noch in der Planungsphase, in Frage kommt entweder eine ECC88-Kaskode oder eine EF80/E180F-Vorstufe.