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Zwei Fragen zu Hifi-Verstärker

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Offline Bierschinken

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Re: Zwei Fragen zu Hifi-Verstärker
« Antwort #15 am: 20.12.2018 09:57 »
Ja, durchaus bzw. es ist vielmehr das Spielgefühl, welches sich ändert (Gitarrenamp).
Ich hatte hier vor Jahren mal nen Thread dazu gestartet, da kam soweit ich mich erinnere aber nicht viel bei rum. Es wurden die gleichen Platitüden wiederholt á la "nee, macht keinen Unterschied, Stromaufnahme ist konstant", daraufhin hatte ich mich damit ein bisschen beschäftigt.

Am stärksten merke ich es, wenn die Schirmgitterversorgung relativ hochohmig an der Anodenversorgung hängt.
Dann wollen die Schirmgitter bei Aussteuerung Strom ziehen, die Gesamtspannung fällt in dem Moment durch die Aussteuerung eh schon und durch die hochohmige Quelle wird der Effekt weiter verstärkt. Da merke ich eine Art Kompressoreffekt. Ich schätze, das wird man auch hören, wenn aus nem Interlude/Intro plötzlich ein Drumset mit Kickbass einsetzt. Die Pegelspitze wird mit Sicherheit kurz mehr Strom ziehen als im Mittel benötigt und wenn das Netzteil dann entsprechend weich ist, wird der Einsatz etwas verschluckt.

Klar, es gibt keine Stromänderung, die riesig ist, aber wenn man zB nen klassischen Champ (10µ/22µ Ladeelko, keine Choke, Ruhestrom 40-45mA) mit nem "moderneren" SE-Amp vergleicht (häufig 47µ und mehr als Ladeelko, oft mit LC-Glied, Ruhestrom bei 30-35mA) dann kann man die Unterschiede klar messen und sich auch selbst anhören.

Grüße,
Swen

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Offline cca88

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Re: Zwei Fragen zu Hifi-Verstärker
« Antwort #16 am: 20.12.2018 10:03 »
Ja, durchaus bzw. es ist vielmehr das Spielgefühl, welches sich ändert (Gitarrenamp).
Ich hatte hier vor Jahren mal nen Thread dazu gestartet, da kam soweit ich mich erinnere aber nicht viel bei rum. Es wurden die gleichen Platitüden wiederholt á la "nee, macht keinen Unterschied, Stromaufnahme ist konstant", daraufhin hatte ich mich damit ein bisschen beschäftigt.

Am stärksten merke ich es, wenn die Schirmgitterversorgung relativ hochohmig an der Anodenversorgung hängt.
Dann wollen die Schirmgitter bei Aussteuerung Strom ziehen, die Gesamtspannung fällt in dem Moment durch die Aussteuerung eh schon und durch die hochohmige Quelle wird der Effekt weiter verstärkt. Da merke ich eine Art Kompressoreffekt. Ich schätze, das wird man auch hören, wenn aus nem Interlude/Intro plötzlich ein Drumset mit Kickbass einsetzt. Die Pegelspitze wird mit Sicherheit kurz mehr Strom ziehen als im Mittel benötigt und wenn das Netzteil dann entsprechend weich ist, wird der Einsatz etwas verschluckt.

Klar, es gibt keine Stromänderung, die riesig ist, aber wenn man zB nen klassischen Champ (10µ/22µ Ladeelko, keine Choke, Ruhestrom 40-45mA) mit nem "moderneren" SE-Amp vergleicht (häufig 47µ und mehr als Ladeelko, oft mit LC-Glied, Ruhestrom bei 30-35mA) dann kann man die Unterschiede klar messen und sich auch selbst anhören.

Grüße,
Swen

Hallo Swen,
danke - dann muß ich meine Ohren in diser Hinsicht mal besser spitzen  :)

Grüße
Jochen

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Offline Bierschinken

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Re: Zwei Fragen zu Hifi-Verstärker
« Antwort #17 am: 20.12.2018 13:45 »
Hi Jochen,

ich glaube, dass das spitzfindig ist, und ich denke auch, dass man keinen Unterschied fest stellt, ob da nun 47µ oder 100µ als Ladelko bei einer typischen 5W-SE-Endstufe werkeln. Aber die Extreme, wie umrissen, alter Champ vs moderer SE-Amp, da wird man es doch hören/spüren können.

Grüße,
Swen

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Offline cca88

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Re: Zwei Fragen zu Hifi-Verstärker
« Antwort #18 am: 20.12.2018 14:22 »
Hi Jochen,

ich glaube, dass das spitzfindig ist, und ich denke auch, dass man keinen Unterschied fest stellt, ob da nun 47µ oder 100µ als Ladelko bei einer typischen 5W-SE-Endstufe werkeln. Aber die Extreme, wie umrissen, alter Champ vs moderer SE-Amp, da wird man es doch hören/spüren können.

Grüße,
Swen

Hallo Swen,

das sollte von meiner Seite aus nicht spitzfindig sein.  Ich werd da mal bewusst drauf achten.

Grüße
Jochen

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Offline bea

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Re: Zwei Fragen zu Hifi-Verstärker
« Antwort #19 am: 20.12.2018 22:09 »
Beim Werkeln an meinen Valve Juniors konnte ich diese Unterschiede auch feststellen - und da hatte ich immer das andere als Vergleichsgerät griffbereit.

Sowohl der größere Ladekondensato - 100µ anstatt 22µ als vor allem auch ein sehr großer Kathoden-C an der EL84 (250-1000µ)  hatten eine Auswirkung.

Anwendung: Bassverstärker.
Liebe Grüße

Beate

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Offline twagner

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Re: Zwei Fragen zu Hifi-Verstärker
« Antwort #20 am: 21.12.2018 12:23 »
Hallo zusammen,

ich melde mich - nach dem kleinen Exkurs zu Gleichrichterröhren - mit meinem eigentlich Anliegen zurück.
Ich habe nun in der Spannungsversorgung die Drossel eingebaut und der Verstärker ist nun komplett brummfrei!!!  :) Ich bin nun total happy!
Außerdem habe noch parallel zum ersten Siebkondensator einen 220k (5W) - Widerstand angelötet und - natürlich - entladen sich die Kondensatoren nun in "vernünftigen" Zeiten.

Viele Dank noch einmal an alle, die mir hier auf meine Fragen geantwortet hatte.

Viele Grüße und schöne Weihnachten,
Thorsten

P.S.: Ob nun aus technischer oder akustischer Sicht (dies ist irgendwie ein Oxymoron, oder?) eine Gleichrichterröhre besser oder schlechter ist, weiß ich nicht. Aber eine weitere glühende Röhre sieht einfach gut aus ... gerade jetzt zu Weihnachten ;-).

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Offline bea

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Re: Zwei Fragen zu Hifi-Verstärker
« Antwort #21 am: 21.12.2018 13:33 »
Aber eine weitere glühende Röhre sieht einfach gut aus ... gerade jetzt zu Weihnachten ;-).

Klar. Und deshalb bräuchten wir eigentlich einen Glaskolben mit 2 1N4007 oder "dicker" und ner orangen LED drin...
Liebe Grüße

Beate

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Offline bluesfreak

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Re: Zwei Fragen zu Hifi-Verstärker
« Antwort #22 am: 21.12.2018 14:07 »
Klar. Und deshalb bräuchten wir eigentlich einen Glaskolben mit 2 1N4007 oder "dicker" und ner orangen LED drin...

Dann aber bitte eine mit Filament Type LED Stripe ...oder man lässt Diodengleichrichtung und baut einfach so ne E14 Filament LED Lampe im Edison Style rein...merkt eh keiner außer uns dass das Fake ist ;)

SCNR
blues

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Offline Dirk

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Re: Zwei Fragen zu Hifi-Verstärker
« Antwort #23 am: 21.12.2018 22:55 »
P.S.: Ob nun aus technischer oder akustischer Sicht (dies ist irgendwie ein Oxymoron, oder?) eine Gleichrichterröhre besser oder schlechter ist, weiß ich nicht.

Nicht alles was in der Theorie gut ist muss auch in der Praxis gut sein. Beispiel: der komplett symmetrische Verstärker der bei vielen HiFi Anhängern als das Ideal angesehen wird, ist dies nur auf dem Papier. Würde man solch einen Verstärker bauen (sofern von den Bauteilen überhaupt machbar), dann würde er steril und tot klingen.
Die zwei Dinger links und rechts am Kopf nennen sich Ohren und die entscheiden am Ende.

Gruß, Dirk
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Offline Meikel

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Re: Zwei Fragen zu Hifi-Verstärker
« Antwort #24 am: 23.12.2018 13:38 »
Huch, ich wusste gar nicht, dass es hier noch weiter ging...

Also ich baue mir die paar Dioden unter meine beiden EZ81 meines (2x 10W-Gegentakt mit jeweils 2x EL84) HiFi-Amps ein. Weil, ich musste erst mal beim Jogi nachschauen - mein Amp stammt inzwischen schon von 2002 und bedarf sowieso mal einer gründlichen Revision.

Frohes Fest!   :)

Gruß Michael

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Offline masta_k74

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Re: Zwei Fragen zu Hifi-Verstärker
« Antwort #25 am: 10.05.2020 10:51 »
Ich kram den Thread mal vor, da ich deswegen nicht unbedingt einen neuen aufmachen möchte.

Ich habe da eine Idee: In meinem Amp (EL34SE) arbeitet eine GZ34 als Gleichrichter. Da die Anodenspannung durch Drossel und GZ34 doch relativ gering ist und ich den Trafo dadurch hart am Strommaximum fahre, denke ich über einen Umbau auf Halbleiterdioden nach.
Da die GZ34 nunmal vorhanden ist, samt Loch im Chassis, würde ich sie gerne zweckentfremden.
Das Netzteil also aus Trafo, 2 UF - Dioden, Elko 220uF, 10H, 100uF aufbauen. Danach dann die parallel geschalteten Systeme der GZ34 auf 2 x 22uF direkt am Übertrager.
Sozugen die GZ34 als Verzögerung der Anodenspannung. Da dort beide Systeme parallel arbeiten und die hohen Ladestromspitzen nicht mehr über die GZ gehen, müsste sich der Spannungsfall über dieser ja ziemlich verringern.
Ich könnte das auch via Relais machen, aber das wäre halt weniger "schön".
Was meint ihr dazu?
Gruß, Kay

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Offline MartinR

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Re: Zwei Fragen zu Hifi-Verstärker
« Antwort #26 am: 14.05.2020 23:36 »
Hallo,

kann man machen. Aber mir erschließt sich der Sinn nicht so ganz.

Da kann man auch gleich bei der GZ34 als Gleichrichter bleiben. Meiner Meinung nach gehört zu einem Röhrenverstärker auch eine Gleichrichterröhre für die Anodenspannung. Punkt. Kann man übrigens auch bei einer DC Heizung machen  ;)

Wenn die Spannung etwas niedriger ist macht das auch nichts. Die Endröhren halten durch die geringere Verlustleistung länger und eine höhere Spannung ändert auch nicht viel in der Lautstärke.

Warum arbeitet der Trafo bei  geringerer Spannung am Strommaximum? Egal, ein Netztrafo arbeitet am besten, wenn er ausgelastet ist. Außerdem wurde er ja für dieses Strommaximum konzipert, oder?

Viele Grüße
Martin


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Offline masta_k74

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Re: Zwei Fragen zu Hifi-Verstärker
« Antwort #27 am: 15.05.2020 06:27 »
Warum der Trafo ans Strommaximum kommt ist doch logisch. Der Arbeitspunkt sollte bei EL34 Class A SE ja bei ~ 90% PA liegen, laut Vorschlag im Datenblatt sogar bei knapp 100%. Das erfordert ja bei geringerer Spannung einen höheren Strom. Bei 250V sollten es dann ja ~90mA sein. Das war aber nicht möglich.
Der Trafo liefert 2x 295V 220mA, leider mit einem relativ hohen Innenwiderstand. Zusammen mit dem Röhrengleichrichter, hochohmiger Drossel (kommt raus, neue wird heute bestellt), dem Innenwiderstand des Übertragers und dem Spannungsfall am Kathoden - R, blieben mir 250V über der Röhre. Wenn ich versucht habe, durch verringern des Kathoden - R, die Röhre in den Arbeitspunkt zu kriegen, (90mA bei 250V), dann hatte ich plötzlich nur noch 230V. =Trafoüberlastung (2 x 90mA + SG + Treiberstufe * 1,41) da müsste der Trafo min 270mA können.
Jetzt arbeiten die Wicklungen testweise parallel über einen Brückengleichrichter, 100uF, alte hochohmige Drossel, 200uF, GZ34 und noch mal 47uF. Schon habe ich knapp über 290V über der Röhre. Das auch bei 70mA, ohne nennenswerten Einbruch beim erhöhen des Anodenstromes. Vor allem wird der Trafo nur noch halb so warm.
Ich weiß, die GZ34 ist daran unschuldig. Der Innenwiderstand vom Trafo ist der Hauptschuldige, gefolgt von der Drossel. Aber deswegen einen neuen Trafo für gute 100€ kaufen? Wenn es doch auch so geht?
Die GZ34 hat auch nur noch weniger als die Hälfte an Vdrop, da sie so gut wie keine Spikes mehr sieht.
Eig. bräuchte ich die neue Drossel rein wegen des Innenwiderstands nicht kaufen, da es ja so passt, aber das Teil ist aus einem älteren Bastelprojekt und selbstgewickelt. Zum testen ok, aber für dauerhafte Nutzung nehme ich dann doch lieber eine gute Hammond, die ist geprüft, hält ihre Werte sicher ein und sieht besser aus.
(Auch wenn ich mit der jetzigen nahezu kein Brummen höre. Nur mit dem Ohr direkt am LS. Liegt aber wahrscheinlich eher am hohen Rdc, als an ihren 3H, da mit einem preiswerten LC - Meter gemessen. Bei 180mA Laststrom hat sie wahrscheinlich keine 2H mehr.)
« Letzte Änderung: 15.05.2020 06:38 von masta_k74 »
Gruß, Kay

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Offline MartinR

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Re: Zwei Fragen zu Hifi-Verstärker
« Antwort #28 am: 15.05.2020 21:52 »
Hallo,

man muß bei geringerer Spannung den Strom nicht erhöhen. Ein Datenblattvorschlag sind 70mA bei 250V. Bei 90mA bist schon sehr dicht an der max. Verlustleistung von 25W. Bei 70mA hält die Röhre auch länger.

Der hohe Innenwiderstand der Anodenspannungswicklung ist für den Betrieb mit Röhrengleichrichter ausgelegt, um Rtmin der Gleichrichterröhre einzuhalten.

Wenn du Brumm hörst, dann liegt das nicht am Innenwiderstand der Drossel, sondern an der geringen Induktivität und damit geringen Siebfaktor. 10H sollten das bei einem Eintakter schon sein. Wenn man mal einen geringem Spannungsabfall an der Siebdrossel benötigt, Lundhal Drossel sind niederohmig und haben eine hohe Induktivität.

Viele Grüße
Martin

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Offline masta_k74

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Re: Zwei Fragen zu Hifi-Verstärker
« Antwort #29 am: 15.05.2020 22:53 »
Ich wollte damit ja auch sagen, das die Siebwirkung der "Basteldrossel" wahrscheinlich eher im hohen Widerstand als in der Induktivität begründet ist. Ich hab ihr seinerzeit zwar einen Luftspalt verpasst, aber auf einem EI66 - Kern sind die Möglichkeiten doch eher begrenzt.
Gruß, Kay