Hallo zusammen.
Ich habe in den letzten Wochen verschiedene Tremolo-Effekt-Schaltungen auf Transistor-Basis (+ FETs) ausprobiert und auch einigermaßen gute Ergebnisse erzielt. Mein Ziel ist es, mir für daheim ein ordentliches Tremolo zu bauen, was ich ganz normal wie ein Effektgerät vor meinen Amp schnallen kann.
Da ich noch einige Teile von einem Preamp-Projekt herumfliegen habe, dachte ich, dass ich auch ein richtiges Standalone Röhren-Tremolo bauen könnte. Allerdings nicht so ein aufwendiges großes Gerät wie das ReVibe (Hoffman) oder Vibrotron (Merlin). Meine Idee wäre Folgende:
Ein Effektpedal mit zwei Trioden-Stufen hintereinander. Ein Sinus-Signal wird an der Kathode der ersten Stufe angelegt um das Tremolo zu erzeugen. Ganz genau wie beim Vibro Champ, nur, dass es dort an der zweiten Stufe angelegt ist (siehe bspw hier:
https://www.thetubestore.com/lib/thetubestore/schematics/Fender/Fender-Vibro-Champ-AA764-Schematic.pdf ). Den Saft für die ECC83 hole ich aus der TT VPump, davon hab ich noch eine hier herumliegen. Da ich aus Platzgründen bei einer Röhre bleiben möchte, habe ich mir überlegt, den Oszillator um zwei LND150 Mosfets herum aufzubauen. Die Werte würde ich zunächst mal blind aus dem Schaltplan des Vibro Champs übernehmen. Außerdem streut man sich vermutlich leicht Oszillator-Ticken ins Signal, wenn die Röhre gleichzeitig fürs Verstärken und fürs Oszillieren verwendet wird.
Die Werte des Oszillators im angehängten Schaltplan habe ich mit Hilfe von Merlins LoadLinePlotter so angepasst um bei der niedrigeren Spannung im Vgl. zum Original, in einen ähnlichen Arbeitsbereich zu kommen.
Um das Ganze möglichst vielseitig zu machen, habe ich außerdem überlegt, zwischen die beiden Stufen das 6G2 Tonestack zu packen. Also einen normalen 1M Gain Regler und ein 1M Tone-Poti. So hätte man gegebenenfalls die Möglichkeit, die zweite Stufe schön zu überfahren.
Dazu habe ich nun aber einige Fragen:
1) Geht das überhaupt so wie ich mir das vorstelle? In LTSpice sieht es so aus, als ob es passen sollte. Allerdings wundere ich mich, denn das Ausgangssignal zeigt keine variierend starke Amplitude sondern eine relativ gleichbleibende Amplitude, die aber um eine Referenzspannung herum oszilliert. Ist das so richtig? Habe ja einfach die Werte aus dem Vibro Champ übernommen, daher vermute ich, dass es passen sollte.
2) Kann ich den Oszillator einfach mit den LND150 aufbauen? Spice sagt hier, dass es klappt. Das Ausgangssignal mit LND150 Oszillator (abb. 2) sieht ähnlich aus, wie mit dem Röhren-Oszillator (abb. 3), allerdings ist das vom LND150 an den peaks etwas weniger abgerundet.
3) Inwiefern wirkt sich der Tonestack auf das Tremolo-Signal aus? In LTSpice ist ein deutlicher "Zacken" in der Kurve zu sehen, wenn ich das Tonestack und die zweite Stufe mit drin habe (Abb. 4).
4) Schafft die TT VPump die Anforderungen an die Stromaufnahme? Ich muss das Teil ja nicht bei den maximalen 220V laufen lassen. Kann auch weiter runter gehen, wenn es eng werden sollte.
5) Wäre es möglich, den Oszillator auch um ein paar Transistoren herum aufzubauen, die nur von 12 V laufen? Die Amplitude wäre dann entsprechend geringer, aber ein Großteil der Amplitude geht ja sowieso über den Kathoden-C auf Masse, daher macht es vielleicht garnicht so einen großen Unterschied...?
6) Gibt es sonst noch Anmerkungen jeglicher Art? Haltet ihr das überhaupt für sinnvoll?
Im angehängten Schaltplan (Abb. 1) habe ich die zweite Stufe und den Tonestack nicht verbunden. Das Signal, was in den Abbildungen dargestellt ist greife ich direkt hinter C7 ab. In Abb. 4 habe ich es dann verbunden, dadurch entsteht der "Zacken". Der zweite Oszillator der im Schaltplan nicht verbunden ist, wurde in Abb. 3 genutzt. Der Intensity Regler steht immer auf maximum.
Ich würde mich über ein paar Rückmeldungen sehr freuen :-)
Grüße, Yves