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Gyraf G9 Mic Preamp Netzteil-Problem

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Offline Dotterbart

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Gyraf G9 Mic Preamp Netzteil-Problem
« am: 8.06.2020 18:42 »
Hallo zusammen,

nachdem eine Anmeldung bei GroupDIY (dort gibts umfangreiche Diskussionen zu dem Ding) leider nicht klappt muss ich leider euch hier kurz mal nerven in der Hoffnung dass jemand Rat weiß, ich bin nämlich kurz vor'm Verzweifeln...

Es handelt sich um folgendes Projekt: http://www.gyraf.dk/gy_pd/g9/KevAndByronG9_a_files/G9_7_sch.gif

Ich hab das Ding aufgebaut und bei der Inbetriebnahme des HT-Netzteils (soll: 245V DC) ein Problem festgestellt: nach dem Einschalten steigt die Spannung in's Nirvana, und zwar immer weiter nach oben! Das Netzteil nutzt einen TL783 zur Stabilisierung der Spannung. Am Eingang des TL783, also nach dem Gleichrichter und dem ersten Siebkondensator, hab ich ca. 380V DC anliegen, was laut Rechnung in Ordnung ist (wenn auch eigentlich schon zu viel für den 350V-Kodensator wie er laut Schaltplan vorgesehen ist). Nach dem Anschalten steigt die Spannung dann auf über 400V an (dann hab ich spätestens immer ausgeschalten), Soll ist 245V.

Was ich bisher rausgefunden hab:
- im ersten Versuch hab ich wohl schon eine Hälfte des Primärtrafos geschossen weil eine Glimmerscheibe wohl nicht ausreicht um den TL783 zu isolieren...
- ich kann Fotos posten, bin mir aber zu 99,9% sicher dass das Netzteil richtig aufgebaut ist da ich es inzwischen 2x komplett neu aufgebaut hab! Natürlich mit neuen Halbleitern...
- ich hab es zuerst ohne Last getestet, dann mal mit 10k Lastwiderstand (der mir aufgrund eines Rechenfehlers direkt abgeraucht ist... ;-)), da hatte ich kurzzeitig den Eindruck dass die Spannung stabil bleibt! Ein Versuch mit einem höheren Widerstand als Last hat dann wieder zum alten Fehlerbild geführt.

Woran kann das liegen? Liegt es an der fehlenden Last? Hat irgendjemand eine Idee? Ich dreh noch durch mit dem Ding  ???

Danke und Grüße,

Uli



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Offline Dotterbart

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Re: Gyraf G9 Mic Preamp Netzteil-Problem
« Antwort #1 am: 8.06.2020 19:05 »
Am Eingang des TL783, also nach dem Gleichrichter und dem ersten Siebkondensator, hab ich ca. 380V DC anliegen, was laut Rechnung in Ordnung ist (wenn auch eigentlich schon zu viel für den 350V-Kodensator wie er laut Schaltplan vorgesehen ist). Nach dem Anschalten steigt die Spannung dann auf über 400V an (dann hab ich spätestens immer ausgeschalten), Soll ist 245V.


Kleine Korrektur: die >400V mess ich am AUSGANG, also nach dem zweiten Siebelko!

Grüße,

Uli

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Offline Audiopro777

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Re: Gyraf G9 Mic Preamp Netzteil-Problem
« Antwort #2 am: 8.06.2020 19:53 »
Hi Uli,

damit der TL783 regelt braucht du einen minimalen Laststrom von 15mA. Schau mal ins Datenblatt.
Hast du nur das HV Netzteil ohne Last bisher? Versuchs mal mit Last.

Grüße
Christian

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Offline Dotterbart

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Re: Gyraf G9 Mic Preamp Netzteil-Problem
« Antwort #3 am: 8.06.2020 20:04 »
Hi Christian,

danke für die schnelle Antwort! So hab ich mir das eben auch gedacht, mein Lastwiderstand war nur zu schwachbrüstig... aber bei 10k hats offenbar kurzzeitig auch funktioniert...  Ich wollt das Ganze nur erstmal ohne Röhren testen, kann ja durchaus noch ein anderer Fehler im System sein... aber bleibt mir wohl nix anderes übrig!  ;)

Grüße,

Uli

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Offline MartinR

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Re: Gyraf G9 Mic Preamp Netzteil-Problem
« Antwort #4 am: 9.06.2020 09:31 »
Hallo Uli,

zu deinem TL783 kann ich dir nichts sagen, da ich solche Regler für das Überflüßigste überhaupt in einem Röhrenverstärker halte, mich nie damit beschäftigt habe und daher auch keine Ahnung von dem Ding habe.

Aber wie kommen eigentlich die 400V zustande? Bei 220VAC sind nur 330VDC als Maximum überhaupt möglich.

Als Last solltest du einen 50W Drahtwiderstand im Metallgehäuse verwenden. Der kann das dann auch mal ohne Kühlkörper aushalten.

Viele Grüße
Martin



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Offline cca88

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Re: Gyraf G9 Mic Preamp Netzteil-Problem
« Antwort #5 am: 9.06.2020 18:39 »
Hallo Uli,
hast Du die Wechselspannungen an deinen  Trafos schon mal gemessen?

mit der Back to Backschaltung können sich schon so manche Fehlerquellen einschleichen

Grüße
Jochen

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Offline soderstrom

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Re: Gyraf G9 Mic Preamp Netzteil-Problem
« Antwort #6 am: 10.06.2020 14:09 »
Hallo Uli,
hast Du die Wechselspannungen an deinen  Trafos schon mal gemessen?

mit der Back to Backschaltung können sich schon so manche Fehlerquellen einschleichen

Grüße
Jochen

Das stimmt.Ich persönlich halte nicht besonders viel von dieser Art der Spannungsversorgung. Gyraf selbst sagt, dass der einzige Grund es so zu machen war, dass zur Zeit der Entstehung des Designs es keine große Auswahl passender Trafos gab. Wenn das so war, heute sieht das Ganze anders aus. Wie schon erwähnt, das Nerzteil in dieser Form funktioniert nur belastet.

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Offline Dotterbart

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Re: Gyraf G9 Mic Preamp Netzteil-Problem
« Antwort #7 am: 10.06.2020 17:02 »
Hallo zusammen,

Danke für die zahlreichen Antworten! Ich werd demnächst mal den Test unter Last machen, aber ich hab grad keinen passenden Widerstand da (abgesehen von einem 16Ohm/100W Lautsprecher-Ersatz, aber da fließt mir irgendwie zu viel Strom...  ;) ), und die Schaltung selbst ist noch nicht ganz fertig, daher momentan auch nicht tauglich. Aber dass das Ganze nur unter Last tut klingt für mich sinnvoll und würd das Verhalten erklären...

@Martin: bei Gitarrenverstärkern geb ich dir recht, aber hier geht's ja um einen Studio-Mikrofon-Vorverstärker, da ist linear und verzerrungsarm angesagt, und da kann so ein Ding ja nicht schaden... Die Spannung ergibt sich dadurch dass der erste Trafo ein 230V->15V ist, der zweite ein 12->230, dadurch kommt man schon AC-seitig auf ca. 290V. Nach dem Gleichrichter sind das dann ca. 400V, und das stimmt auch ungefähr mit meinen Messergebnissen überein.

@Jochen/soderstrom: die Wechselspannung passt soweit. mit dem Oszi war ich jetzt noch nicht dran, aber zumindest im statischen Zustand hab ich keine Seltsamkeiten festgestellt. Die Schaltung ist ja vermutlich auch tausendfach erprobt, deswegen hab ich mich mal darauf verlassen. Alles was ich an Ein-Trafo-Alternativen gefunden hab war weit jenseits der 100€, und so komm ich auf ca. 30€... Warum seht ihr das Schaltungskonzept als problematisch? Ein einzelner Trafo wär sicher schöner, aber mir ist jetzt zumindest kein Grund bekannt der dagegen spricht, falls doch lern ich gern dazu...

Letztendlich werd ich das Ganze wohl am lebenden Objekt testen müssen...

Danke nochmal und beste Grüße,

Uli

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Offline MartinR

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Re: Gyraf G9 Mic Preamp Netzteil-Problem
« Antwort #8 am: 10.06.2020 17:38 »
Hallo Uli,

Zitat
aber hier geht's ja um einen Studio-Mikrofon-Vorverstärker, da ist linear und verzerrungsarm angesagt, und da kann so ein Ding ja nicht schaden...

Verzerrungsarmut entsteht nicht durch einen Spannungsregler, sondern durch die Wahl eines verzerrungsarmen Arbeitspunktes der Röhren. Schaden könnte es durchaus, wenn er sich in etwa so verhält, wie der früher mal erhältliche VB408. Der rauschte nämlich ganz schön.

Zitat
dadurch kommt man schon AC-seitig auf ca. 290V. Nach dem Gleichrichter sind das dann ca. 400V, und das stimmt auch ungefähr mit meinen Messergebnissen überein.

Und dann geht das ganze runter auf 245V? Da dürfte eine ziemliche Verlustleistung zusammen kommen.

Viele Grüße
Martin

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Offline Laurent

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Re: Gyraf G9 Mic Preamp Netzteil-Problem
« Antwort #9 am: 10.06.2020 18:54 »
Moin,

Der ganz kleine Printtrafo aus dem Shop würde doch hervorragend passen. Der liefert 200V und sogar 6V für die Heizung. Also, die Argumentation mit den Preisen verstehe ich nicht ganz  ;)
Der kostet mit PCB gerade mal 16€.

Gruß
Laurent

https://www.tube-town.net/ttstore/tt-powertrafo-ei-230-200-6-3-7-va.html

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Offline guanre

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Re: Gyraf G9 Mic Preamp Netzteil-Problem
« Antwort #10 am: 10.06.2020 19:24 »
Hmm, warum steht in der ,Schematic, Zeichnung des Trafos, 500 oder hatte ich meine Brille nicht auf 8)

Müsste der liebe Dirk mal anpassen.

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Offline cca88

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Re: Gyraf G9 Mic Preamp Netzteil-Problem
« Antwort #11 am: 10.06.2020 19:33 »
Hallo zusammen,

Danke für die zahlreichen Antworten! Ich werd demnächst mal den Test unter Last machen, aber ich hab grad keinen passenden Widerstand da (abgesehen von einem 16Ohm/100W Lautsprecher-Ersatz, aber da fließt mir irgendwie zu viel Strom...  ;) ), und die Schaltung selbst ist noch nicht ganz fertig, daher momentan auch nicht tauglich. Aber dass das Ganze nur unter Last tut klingt für mich sinnvoll und würd das Verhalten erklären...

@Martin: bei Gitarrenverstärkern geb ich dir recht, aber hier geht's ja um einen Studio-Mikrofon-Vorverstärker, da ist linear und verzerrungsarm angesagt, und da kann so ein Ding ja nicht schaden... Die Spannung ergibt sich dadurch dass der erste Trafo ein 230V->15V ist, der zweite ein 12->230, dadurch kommt man schon AC-seitig auf ca. 290V. Nach dem Gleichrichter sind das dann ca. 400V, und das stimmt auch ungefähr mit meinen Messergebnissen überein.

@Jochen/soderstrom: die Wechselspannung passt soweit. mit dem Oszi war ich jetzt noch nicht dran, aber zumindest im statischen Zustand hab ich keine Seltsamkeiten festgestellt. Die Schaltung ist ja vermutlich auch tausendfach erprobt, deswegen hab ich mich mal darauf verlassen. Alles was ich an Ein-Trafo-Alternativen gefunden hab war weit jenseits der 100€, und so komm ich auf ca. 30€... Warum seht ihr das Schaltungskonzept als problematisch? Ein einzelner Trafo wär sicher schöner, aber mir ist jetzt zumindest kein Grund bekannt der dagegen spricht, falls doch lern ich gern dazu...

Letztendlich werd ich das Ganze wohl am lebenden Objekt testen müssen...

Danke nochmal und beste Grüße,

Uli
Hallo Uli,
problematisch jetzt nicht so... Aber bei Freiluftverdrahtung halt mit Fehlermöglichkeiten..

Grüße
Jochen

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Offline MartinR

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Re: Gyraf G9 Mic Preamp Netzteil-Problem
« Antwort #12 am: 10.06.2020 19:38 »
Hallo Uli,

Nachtrag, ich habe mir mal das Datenblatt des TL783 angesehen. Da steht, daß der maximale Spannungsunterschied zwischen Eingang und Ausgang 125V betragen darf. Bei 400V Eingangsspannung und 245V Ausgangsspannung bist du da drüber.

Viele Grüße
Martin

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Offline soderstrom

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Re: Gyraf G9 Mic Preamp Netzteil-Problem
« Antwort #13 am: 10.06.2020 20:47 »
Ich finde die Back to Back Lösung nicht besonders effektiv bei einem 2 kanaligen Gerät und vor allem versuche ich gerade bei Mikrofonverstärker die potentiell einstreuenden Trafos so klein wie möglich zu halten. 2 Trafos ist einer zuviel, das ist ganz schön viel Gerödel im Gehäuse, auch aus der Platzperspektive. Das schränkt ein beim Aufbau.

Nicht vergessen, das Gerät hat einiges an Verstärkung und vier Übertrager bei zweikanaligem Aufbau...passende Trafos gibts es weit unter 100€.
« Letzte Änderung: 10.06.2020 20:51 von soderstrom »