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Parallelschaltung von Röhren in der Vorstufe

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Offline Wurstbrot6

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Hallo Zusammen,

ich habe mal eine grundsätzliche Frage zur Parallelschaltung von Röhren und zwar in der Vorstufe.
Ich plane aktuell einen HiFi Verstärker und möchte pro Kanal eine Doppeltrioden in der Vorstufe einsetzen.
Bei einem früheren Projekt habe ich beide Kanäle durch eine Doppeltriode geschickt.
Dabei musste ich leider feststellen, dass die Kanaltrennung innerhalb einer Röhre nicht sehr gut ist.
Ich konnte rund 4% Übersprechung messen. Auch eine Abschirmung, die manche Röhren haben, hat nicht so viel gebracht.
Daher kommt für mich diese Variante nicht in Frage.

Interessant wäre nun zu wissen, ob eine Parallelschaltung in der Vorstufe Sinn macht?
Aus meiner Sicht sollte sich der Innenwiderstand, sowie das Rauschverhalten halbieren.
Dazu kommt, dass die Röhre doppelt so belastbarer wird. Ist das soweit richtig?

Ich würde die Kennlinie wie von einem System ermitteln. Ich gehe davon aus, dass sich die Steilheit ebenfalls erhöht. Wenn ich also die Kennlinie, wie für ein System ermittle, sollte ich doch auf jeden Fall im optimalen Bereich liegen. Oder mache ich hier einen Denkfehle?
Mehr Leistung wird nicht benötigt. Weniger Rauschen und Ri finde ich aber positiv.

LG
Wurstbrot

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Offline darkbluemurder

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Re: Parallelschaltung von Röhren in der Vorstufe
« Antwort #1 am: 5.11.2020 08:53 »
Hallo,

ich habe mal eine grundsätzliche Frage zur Parallelschaltung von Röhren und zwar in der Vorstufe.
Ich plane aktuell einen HiFi Verstärker und möchte pro Kanal eine Doppeltrioden in der Vorstufe einsetzen.

Interessant wäre nun zu wissen, ob eine Parallelschaltung in der Vorstufe Sinn macht?
Aus meiner Sicht sollte sich der Innenwiderstand, sowie das Rauschverhalten halbieren.
Dazu kommt, dass die Röhre doppelt so belastbarer wird. Ist das soweit richtig?

Das ist richtig.

Ich würde die Kennlinie wie von einem System ermitteln. Ich gehe davon aus, dass sich die Steilheit ebenfalls erhöht. Wenn ich also die Kennlinie, wie für ein System ermittle, sollte ich doch auf jeden Fall im optimalen Bereich liegen. Oder mache ich hier einen Denkfehle?

Der Ansatz ist grundsätzlich richtig.

Viele Grüße
Stephan
Bauten
Chieftain, HoSo56, Cleartone, Dirty Shirley, CJ 11, Junior Chief, Peggy 40

Conversions
Marshall 1959 SLP RI zu Minimalist HRM, Fender Bassman zu Mark Overdrive Special, Marshall 100W JMP zu Fat BE100, Marshall JTM 45 Reissue zu Dirty Daisy; Guyatone Bassman zu Basstonemaster

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Offline Wurstbrot6

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Re: Parallelschaltung von Röhren in der Vorstufe
« Antwort #2 am: 5.11.2020 09:50 »
Hallo Stephan,

danke erst mal für die Info.

Zitat
Der Ansatz ist grundsätzlich richtig.
Nur Der Ansatz?
Wo hättest Du noch Bedenken?
Oder fehlen einfach nur mehr Daten, wie Schaltplan, usw.?

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Offline dimashek

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Re: Parallelschaltung von Röhren in der Vorstufe
« Antwort #3 am: 5.11.2020 10:24 »
Das Rauschen verringert sich um 3dB ! Und das bei perfekter Symmetrie. In Realität sogar etwas weniger, so um 2.5dB! Das ist grade so merkbar, also nichts weltbewegendes.

Ri halbiert sich, klar. Damit könnte man kleinere Widerstände benutzen und Bandbreite nach oben erhöhen. Aber nur, wenn man es geschickt anstellt. Denn die Eingangs-Kapazitäten der Röhre werden bei Parallelschaltung addiert!

Die Kennlinie/Widerstände berechnet man wie für eine Röhre, und halbiert dann die Widerstände. Dann passt es wieder.

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Offline Wurstbrot6

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Re: Parallelschaltung von Röhren in der Vorstufe
« Antwort #4 am: 5.11.2020 10:38 »
Das Rauschen verringert sich um 3dB ! Und das bei perfekter Symmetrie. In Realität sogar etwas weniger, so um 2.5dB! Das ist grade so merkbar, also nichts weltbewegendes.
Mir würde es tatsächlich reichen, wenn sich nichts verändert. Denn mit 2 Kanählen in einer Röhre habe ich nicht so gute Erfahrungen gemacht.


Die Kennlinie/Widerstände berechnet man wie für eine Röhre, und halbiert dann die Widerstände. Dann passt es wieder.
Das wäre meine nächste Frage.
Ist es besser einen Widerstand (halbiert) zu nehmen, oder zwei mit dem tatsächlich errechneten Wert?
Schaltungstechnisch habe ich schon beide Varianten gesehen. Jedoch ohne große Erklährungen.

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Offline Ramarro

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Re: Parallelschaltung von Röhren in der Vorstufe
« Antwort #5 am: 5.11.2020 11:44 »
Falls auch eine Klangregelung geplant sein sollte, könnte es sinnvoll sein, das zweite System als Katodenfolger zu nutzen, um jene niederohmig ansteuern zu können. Nur so ein Gedanke ...

Grüße,
Rolf
Wer As (Ab) sagt, muss auch Bes (Bb) sagen.

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Offline Wurstbrot6

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Re: Parallelschaltung von Röhren in der Vorstufe
« Antwort #6 am: 5.11.2020 12:09 »
Falls auch eine Klangregelung geplant sein sollte, könnte es sinnvoll sein, das zweite System als Katodenfolger zu nutzen, um jene niederohmig ansteuern zu können. Nur so ein Gedanke ...

Grüße,
Rolf
Ein guter Gedanke.
Ich bin aktuell noch sehr unsicher, ob ich eine Klangregelung mit rein nehme. Tendiere eher dazu keine einzubauen.
Eventuell werde ich einfach die Möglichkeit für einen externen Equalizer bereit stellen.

Trotzdem eine Frage zum Verständnis.
Macht es Sinn eine Klangregelung zwichen Vorstuge (beide Systeme parallel) und Endröhre zu schalten, oder doch besser wie Du sagst das zweite System als Kathodenfolger?

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Offline Ramarro

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Re: Parallelschaltung von Röhren in der Vorstufe
« Antwort #7 am: 5.11.2020 14:40 »
Sagen wir mal so, ich würde kein System aktivieren, dass ich nicht wirklich brauche. Katodenfolger sind auch nicht unumstritten, ich selbst habe das bisher aber nie ausprobiert :-) Du solltest es tatsächlich von der Verwendung einer Klangregelung abhängig machen, aber das musst Du schon selbst entscheiden. Andererseits haben zwei parallele Trioden ja auch schon nur noch die halbe Ausgangsimpedanz. Aber da es sich ja nur um die Beschaltung einer einzigen Röhre handelt, könntest Du die verschiedenen Varianten wohl auch sehr gut praktisch ausprobieren und erst danach entscheiden. Da es zwei Kanäle werden, könntest Du sogar jeweils direkt vergleichen!

Grüße,
Rolf
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Offline Wurstbrot6

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Re: Parallelschaltung von Röhren in der Vorstufe
« Antwort #8 am: 5.11.2020 20:37 »
Ich würde es eventuell so versuchen.
Was meinst ihr, ist die Schaltung so plausibel?

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Offline darkbluemurder

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Re: Parallelschaltung von Röhren in der Vorstufe
« Antwort #9 am: 6.11.2020 08:40 »
Nur Der Ansatz?
Wo hättest Du noch Bedenken?
Oder fehlen einfach nur mehr Daten, wie Schaltplan, usw.?

Nein, keine Bedenken, nur habe ich das nicht ausgerechnet. Ich bin nicht der Spezialist für Kennlinien.
Viele Grüße
Stephan
Bauten
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Offline Wurstbrot6

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Re: Parallelschaltung von Röhren in der Vorstufe
« Antwort #10 am: 6.11.2020 09:01 »
Nein, keine Bedenken, nur habe ich das nicht ausgerechnet. Ich bin nicht der Spezialist für Kennlinien.
Viele Grüße
Stephan
Prima. Danke Dir.
Ich bin leider kein Fachmann im Thema Röhren.
Die Berechnungen sollten soweit passen. Habe mich da weitestgehen an die Datenblätter gehalten.
Ich würde ohne hin alles einmal aufbauen, vermessen und die Werte ggf. nachjustieren.

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Offline dimashek

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Re: Parallelschaltung von Röhren in der Vorstufe
« Antwort #11 am: 6.11.2020 09:35 »
Was meinst ihr, ist die Schaltung so plausibel?
Die Klangregelung ist in der NFB-Schleife hier!

Das macht sie wenig effektiv, weil die Gegenkopplung den geänderten Frequenzgang "ausbügeln" wird. Zumindest, bis ihr loop gain noch >0dB ist.
Beispiel: drehst du +6dB in den Bässen, und dein loop Gain ist 12dB - wirst du nichts von den +6dB am Ausgang mitbekommen.
Dazu ist die Gegenkopplung ja da, um die "Fehler" in der Schleife auszugleichen ;)   Frequenzgangverschiebung = Fehler!

Klangregelung macht man bei Hi-Fi mit Frequenzabhängiger Gegenkopplung (so wie Presence/depth bzw resonance bei Guitaren-Amps)
Oder Vor der loop!

Schau dir als Beispiel den Mullard 3-3 aus dem Thread in  Tech-Talk High-End.
Da gibts zwei Regler, treble cut vor der Loop am Eingang und Bass boost am NFB-Resistor (Wie Resonance-regler im Guitaren Amp gemacht)
 

dimashek
« Letzte Änderung: 6.11.2020 09:37 von dimashek »

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Offline Wurstbrot6

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Re: Parallelschaltung von Röhren in der Vorstufe
« Antwort #12 am: 6.11.2020 10:02 »
Die Klangregelung ist in der NFB-Schleife hier!
Danke für den Hinweis dimashek.
Aktuell wusste ich es nicht besser.

Ich lese zum Beispiel auch immer wieder, dass eine ÜberAllesGegenkopplung nicht unbedingt so gut sein soll.
Ist da was dran?

Was wäre wenn ich die GK nur bis zur letzten Stufe (EL84) ziehen würde?

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Offline Wurstbrot6

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Re: Parallelschaltung von Röhren in der Vorstufe
« Antwort #13 am: 6.11.2020 10:36 »
P.S. Ich würde an dieser Stelle tatsächlich ohne Klangregelung weiter machen.
Das ist mir für den Anfang einfach zu fiel, wo ich Fehler machen kann.
Ich würde einfach die Möglichkeit schaffen einen externen Equalizer anzuschließen und bei meiner Schaltung mich wirklich nur auf die Verstärkung konzentrieren.
Ich mache nachher mal die Schaltung fertig und poste sie dann.

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Offline Wurstbrot6

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Re: Parallelschaltung von Röhren in der Vorstufe
« Antwort #14 am: 6.11.2020 14:32 »
Ich habe die Schaltung mal angepasst und auch die Spannungsversorgung etwas anders gestaltet.
Bei der Parallelschaltung bin ich mir jedoch sehr unsicher.
Ein Feedback von euch wäre super.