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...und mal wieder AC30 /Framus Ruby Riot

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Offline Koenigpop

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...und mal wieder AC30 /Framus Ruby Riot
« am: 16.08.2022 16:49 »
Moinsen,
ich bin jetzt stolzer Besitzer eines Framus Ruby Riot, dessen Endstufe ein recht penibler Nachbau des AC30 ist. Ergo samt 47 Ohm Kathoden Widerstand und rechnerisch 115 % Plate Dissipation ab Werk. Da das ja derzeit mit der Verfügbarkeit der Röhren so eine Sache ist und die Endstufenröhren wie üblich platt waren, habe ich hier die lieferbaren #6er von JJ bestellt. Damit ich nicht demächst neue brauche, habe ich zudem aus 47 Ohm 68 Ohm gemacht. Das hat die Verlustleistung rechnerisch auf etwas unter 100% gedrückt, was für Kathodenbias ok sein sollte.
Natürlich hat sich damit aber die Anodespannung und die Anoden-zu-Kathodenspannung erhöht, und zwar auf Va auf 330 (von 305) und Vak auf 320 (von keine Ahnung mehr). Habe ich jetzt den Teufel mit dem Bezelbub ausgetrieben? Weil das ist ja nun auch deutlich weiter über den Grenzwerten von 300 V. Was können die Röhren da wohl besser ab, ich vermute fast die Spannungen. Aber hat da wer Erfahrungen?
Gibt es noch weitere Vorschläge dazu, die Endstufe etwas röhrendschonender zu gestalten?

Viele Grüße!

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Offline Stubenrocker81

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Re: ...und mal wieder AC30 /Framus Ruby Riot
« Antwort #1 am: 17.08.2022 07:34 »
Moin Koenigpop

Die Spannung ist schon ok.  Ich würde eher versuchen den EL84 Paarweise einen Kathoden R/C zu spendieren.  Dann hast du die Möglichkeit ein Paar zu ziehen, gematchte Paare zu verwenden oder Paare zu mischen.

Grüße Stephan
Zwei Kanäle sind EINER zu viel😁!!! Boost!!!

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Offline carlitz

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Re: ...und mal wieder AC30 /Framus Ruby Riot
« Antwort #2 am: 17.08.2022 10:25 »
Hallo,

ich kenne die technischen Daten des Netztrafo's des Amps nicht, Du könntest eine andere Gleichrichterröhre einsetzen.

Z.B. die beliebte amerikanische 5U4G, die hat einen höheren Innenwiderstand und damit auch eine niedrigere Ausgangsspannung (bei gleichem Strom).

Du muss allerdings prüfen, ob die in den Amp passt, da die Bauhöhe eine andere ist.

Gruß
If you don't know how to fix it, stop breaking it!

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Offline Koenigpop

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Re: ...und mal wieder AC30 /Framus Ruby Riot
« Antwort #3 am: 17.08.2022 10:46 »
Danke für die Tips. Das mit den getrennten C-Rs ist definitiv auch eine Überlegung wert. Dafür müsste ich aber deutlich(er) in die hübsch handverdrahtete Endstufe eingreifen. Das mit der GR-Röhre müsste ich mal prüfen, das wäre was.

Ich habe jetzt noch ein bisschen herumgelesen und ein Video von einem AC-affinen Tech aus den USA gesehen, dieser meint (am Beispiel eines die AC30 Endstufe ebenso kopierenden Matchless), die Leerlaufbelastung darf und soll durchaus über 100 % liegen (er sprach von 13, 14 Watt statt 12 Watt), weil sich das im Kathodenbias dann  unter Last von selbst runtereguliert und man die Röhren damit unter Last in den sweetspot bekommt, während sie sonst im Lastfall unter den sweetspot rutschen und man crossover distortion und sowas einhandelt, wenn man tüchtig reinlangt. Das spräche ja für zurück zu 47 Ohm... oder vielleicht 55, also dazwischen, dann wird man ggf. bei ca. 13 Watt landen.

Der vertrat die Aufassung, dass man das Leben der Röhren schon dadurch substantiell verlängert, dass man die 100 Ohm Schirmgitterwiderstände deutlich erhöht, auf min. 470 Ohm oder eher auf 1K (also verzehnfacht) und min. 2 Watt Belastbarkeit. Merlin Blencowe spricht auch von min. 1KOhm.
Bei meiner laienhaften Betrachtung scheint mir das Anpassen der Schirmgitterwiderstände aber vor allem die Schirmgitter selbst vor einem Schmelzen zu schützen (die ihrerseits die Röhre vor zu hohen Strömen im Lastfall schützen). Das ganze scheint sich zudem im Wesentlichen auf den Lastbetrieb und zwar im Overdrive abzuspielen, weil dann der Anodenstrom begrenzt wird.

Das muss man dann wohl so verstehen, dass eine Leerlaufverlustleistung von deutlich über dem 12 Watt Grenzwert  (also fast 14 Watt...) eher unschädlich sein soll, was ich irgendwie bezweifle, weil das ja im Grunde schon im Leerlauf demenstprechend (deutlich) mehr Hitze erzeugt (unter Last wegen des Kathodenbias dann im Zweifel eher weniger?). Nichts desto trotz ist Leerlauf natürlich Leerlauf, vielleicht macht das also nicht so viel?

Den Typen im Video verstehe ich letztlich so, dass das Röhrenleben sich (allein) durch die Anpassung der Schirmgitterwiderstände deutlich verlängert, was im Umkehrschluss bedeuten würde, dass das mit den 13, 14 Watt im leerlauf wesentlich weniger kritisch wäre. Hat irgendwer hier praktische Erfahrungen mit derlei Dingen?

Grüße!

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Offline Stubenrocker81

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Re: ...und mal wieder AC30 /Framus Ruby Riot
« Antwort #4 am: 17.08.2022 12:57 »
Das würde ich über Sichtprüfung testen.
Also einfach mal im Dunkeln schauen ob die Schirmgitter/Platten anfangen zu glühen.
Wenn du die Schirmgitter Rs größer machst sinkt auch der Ruhestrom!
Sollte den Amp auch weicher machen.
Da musst DU deinen Sweetspot finden.

P.S.
Sieh mal die Spannungen in den TT Bausätzen an. 350V sind kein Problem für die EL84. Du kommst halt immer weiter von echten Class A weg. Der Amp wird härter, dünner und kälter......blöde Beschreibung.... :facepalm:
Der AC18 hat über 360V an den Platten, ohne Probleme.
Viel Erfolg und Gruß
Stephan

Zwei Kanäle sind EINER zu viel😁!!! Boost!!!

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Online Stahlröhre

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Re: ...und mal wieder AC30 /Framus Ruby Riot
« Antwort #5 am: 17.08.2022 17:39 »
Hallo,
wenn du deine Röhren schonen möchtest solltest du die Verlustleistung reduzieren und einen größeren Kathodenwiderstand verbauen.
Der AC30 fährt halt übermäßig heiß in der Endstufe.
Spannungsmäßig liegen die gängigen Schaltpläne im Netz über deinen Angaben. Die Grenzwerte aus dem Datenblatt für Ua und Ug2 nicht einzuhalten ist sicher nicht die feine Art funktioniert aber in den meisten Verstärkern. Limitierend ist in der Regel eher das Schirmgitter als die Anode. Hier schützen größere Schrimgitterwiderstände effektiv gegen das Abrauchen des G2.
Dazu am besten mal beobachten, ob ein (zusätzliches) Glühen in der Röhre zu sehen ist.

Der AC30 ist entgegen der weitläufigen Meinung kein Class A Verstärker. Ob und inwiefern mit höherem Kathodenwiderstand nennenswerte Crossover Verzerrungen auftreten sollte nicht gemutmaßt, sondern mittels Osilloskop geprüft werden.
Um echten Class A Betrieb in einem AC30 zu erreichen müsste man mit der Anodenspannung auf 250V reduzieren. Anderenfalls zerschießt man sich die EL84 innerhalb kürzester Zeit.
Gruß,
Max

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Offline Koenigpop

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Re: ...und mal wieder AC30 /Framus Ruby Riot
« Antwort #6 am: 30.08.2022 20:21 »
So, danke für die Tipos und Hinweise.

Also ich habe jetzt auch die Schirmgitterwiderstände auf 1K und 2 Watt erhöht. Zusammen mit dem 68 Ohm Kathodwiderstand sollte das die Sache entschärfen.

Nach meinen Messungen habe ich jetzt 317 V Anode zu Kathode, 10,77 V Spannungsabfall über dem Kathodenwiderstand und so ca. 39-40 mA Ruhestrom. Das sind immer noch etwas mehr als 100 %. Fühlt sich für mich aber sicher(er) an.
Am Klang kann ich bisher keine Änderungen feststellen, aber ich habe jetzt auch keine nennenswerte, längere Erfahrung mit dem unmodifizierten Amp. Die verzehnfachten Schirmgitterwiderstände werden sich ja wohl auch eher klanglich bemerkbar machen, wenn man die Endstufe richtig fordert, mehr als 50 % (clean) kann ich hier aber nicht bringen. Das muss warten.

Er klingt einfach ... gut. Durchaus nach AC30, nach allem was ich da so kenne. Wobei ich selber nur einen modernen AC15C1 zum Vergleich habe. Aber das sind definitiv Verwandte, der RR ist der (ganz ganz) große Bruder.

Der Leadchannel hat für meinen Geschmack viel mehr Gain, als ich jemals benötigen werde. Aber auf dem ersten Viertel bis maximal Hälfte kann auch ich mit spitzen Fingern alles rausholen, was ich so brauche. Metal spiele ich halt nicht.

Greetings,
Felix