Moin,
also bezüglich des Schaltplans kann ich nur sagen, dass ich es schon ziemlich albern fänd, wenn darum ein Geheimnis des "Verkäufers / Erstellers" gemacht werden würde. Die haben das Rad da mit Sicherheit nicht neu erfunden und wenn überhaupt ein wenig Zauberpulver mit in die Tütchen gepackt. Falls man das aus Angst macht, dass die Parts woanders gekauft werden kann ich nur sagen, haben die Dinger hiermit für mich ihren Spirit verloren bevor sie ihn hatten.
Verständlich aber, dass Du dich da nicht aus dem Fenster lehnen möchtest. Ich weise dennoch mal darauf hin, dass diese ganze Technik ihren Ursprung dort hat, wo man vornehmlich und gern Schaltungsunterlagen frei zur Verfügung gestellt hat und teils sogar freiwillig mit ins Gehäuse gedruckt hatte! Eine vorbildliche Firma würde das heute immernoch tun!
Seis drum, der Schaltplan lässt ja zumindest erahnen worum es geht und die Praxis ist ja immer wieder die Gleiche.
- Also im Blindflug -
Mein vorgehen wäre wie folgt:
1.) Ausschließen, dass nicht die V1 selbst das Problem hervorruft
2.) Ausschließen, dass die empfindliche Eingangsleitung das Problem hervorruft
3.) Ausschließen, dass die Bypassleitung der V2 das Problem hervorruft
4.) Ausschließen, dass der Kathodenschalter das Problem hervorruft
Zu 1: Mal Röhren getauscht? Empfängliche Röhren müssen nicht zwangsläufig klopfempfindlich reagieren.
Zu 2: Du kannst im Grunde ohne klangliche einbußen einen 47pF Kondensator zwischen Gitter und Kathode der V1 hängen. Hier reicht eine Spannungsfestigkeit von unter 50 volt, je kleiner mechanisch, desto besser. So dicht an die Röhrenpins wie möglich. Irgendein Temparaturstabiler Kerko ist hier ideal. Mit einem klassischen 68K Gridblocker ist der so gut wie blind für dein Gitarrensignal, macht die Stufe aber ungemein stabiler.
Zu 3: Auch wenn V1 das Problem zu sein scheint, kann es dennoch sein, dass sich das im Verbund nach vorn aufschaukelt. Dafür würde ich die Bypassleitung, die zum Schalter an V3 Grid geht einfach mal physisch aus dem Amp entfernen und gegentesten. Dort kann das Signal innerhalb des Schalters kapazitiv gegenkoppeln. Das ist zwar technisch ein phaseninvertiertes Signal - respektive zu ihrem Ursprung - das ist es bei Oszillatoren aber auch! Ich denke aber nicht, dass diese Leitung wirklich ein Problem darstellt, dazu ist zu wenig Gain im Amp.
Zu 4: Auch hier würde ich die Leitungen der V1 und V3 Kathoden, die zu den etwaaigen Schaltern gehen mal physisch aus dem Gerät entfernen und die Kathoden so beschalten, wie es im "High Gain Mode" der Fall wäre.
Weiteres Troubleshooting:
- Der Amp schein keine Gegenkopplung zu haben, was soweit auch erstmal kein Problem ist. Das bedeutet aber, dass die Endstufe frei drehen kann... Da gibts so einen Schalter, der einen Bypass Kondensator über den AT Primär hängt. Macht der Amp das Problem auch, wenn dieser aktiviert ist?
- Ein Anodenbypass Kondensator an V3 kann abhilfe schaffen. 220pF bis 1nF sind realistische Werte. Dort wirst Du einen Roll off im Treblebereich haben. Es ist also abzuwägen, in wie weit dieser dich am Ende zufrienden stellt.
Ich persönlich habe die Erfahrung, dass es ohne oft eh zu harsh ist. Treble kann wieder aufgearbeitet werden, muss es aber nicht zwangsläufig. In Highgainern fehlts oft eh mehr am Bass. Es kann auch sein, dass ein etwaaiger Kondensator für Dich zu einem besseren / sahnigeren Klangerlebnis führt.
Dann nochmal ein Sicherheitshinweis:
Ich finde das liften des GND's garnicht mal so lustig ehrlich gesagt. Keine Ahnung, welcher Wert im Schaltplan angegeben ist, aber der 10 Watter mit 100 Ohm ist ja für sich sprechend.
Sind da alle Star Grounds physisch vom Chassis getrennt? Wie sieht das mit der Eingangsbuchse ansich aus? Hat die elektrischen Kontakt zum chassis?
LG Geronimo