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Triode / Pentode Umschaltung während des Betriebs

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Kpt.Maritim

  • Gast
Re: Triode / Pentode Umschaltung während des Betriebs
« Antwort #30 am: 17.12.2006 19:46 »
Hallo

Da musst du doch nic berechnen, guck doch mal ins Datenblatt zur EL34. Da steht:

Raa=3,4k (das bisschen Abweichung schadet nichts)
Rg2=470Ohm (Das ist der Widerstand zwischen Schrimgitter und Versorgungsspannung, er muss direkt an die Röhrenfassung gelötet werden)
Rk=130Ohm (Falls du einen Kathodenwiderstand verwenden willst)
Vb=375V (das ist die von dir gesuchte Versorgungsspannung)
Ia = 2x75mA (das ist der Anodenstrom, natürllich zwei mal für zwei Röhren)
Ig2=2x11,5mA (das ist der Schringitterstrom)
Wo=35Watt (das ist due zu erwartenmde Leistung, jeder Hersteller würde jetzt 50Watt hinschreiben >:D)

Wenn du jetzt keinen Kathodenwiderstand verbauen willst, dann rechnest du wie folgt:
Rk*(Ia+Ig2) = Ubias
Was dann noch zu berücksichtigen ist, ist dass die Biasspannung von der versorgungsspannung abgezogen werden muss.

So, jetzt gucken wir mal ins Datenblatt der 6L6. Dort steht für Klasse AB1 (Ab2 wäre mit Gitterstrom, den könnte die ECC83 aber nicht liefern, interessiert uns also nicht)

Ua=360V (da liegen wir mit unseren 375V-Ubias schon mal garnicht so schlecht, auf 10% kommt es eh nicht an)
Ug2=270V(Ui, hier haben wir ein Problem. Die 6L6 verträgt hohe Schrimgitterspannungen im gegensatz zur EL34 nicht gut, wir müßten uns hier noch was ausdenken um ca 100V zu vernichten, wenn wir eine 6L6 verwenden)
Ubia=-22V (das liegt nicht weit vom Wert der EL34)
Ia=88mA(schon für beide Röhren)
Ig2=5mA (das ist auch nicht viel, durch die Stromabnahme von EL34 auf 6L6 steigt evetl. die Anodenspannung an)
Raa=3,8kOhm (auch diese Abweichung macht nicht viel aus)
Wa=18Watt (das ist etwas weniger als bei der EL34, der Unterschied an lautstärke ist aber gerade erst richtig hörbar, denn doppelte Leistung ist ja nicht doppelte Lautstsärke)

Und alle diese Daten habe ich ohne den kleinsten Fatz zu rechnen herausbekommen. Ich habe mir einfach die Datenblätter der Röhren angesehen und mir die Daten, die am besten zu deinem Übertrager passen rausgesucht. Ich bin mir sicher, das hättest du auch gekonnt. Was du jetzt noch mmachen kannst ist dir die Daten für die EL34 in Gegentakt AB Betrieb für Triodenschaltung rauszuschen. dann siehst du ja was los ist, und was du zum Umschalten tun mußt.

Viele Grüße
Martin



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Offline Oli

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Re: Triode / Pentode Umschaltung während des Betriebs
« Antwort #31 am: 17.12.2006 21:54 »
Hi Martin,
klingt ganz plausibel, aber zwei Fragen habe ich dennoch:

1) zur EL34 Beschaltung (http://www.drtube.com/datasheets/el34tel55.pdf) Seite 6 gegentakt AB:

Warum muß ich die Biasspannung von der Versorgungsspannung abziehen? Es wir doch immer gegen die Kathode gemessen (und nicht gegen Masse), so stehts zumindest dort im Datenblatt!? Verstehe aber dann nicht, warum die Biasspannung mit +22V angegeben wird!?

Wenn ich nun die Strom pro Röhre rechne ergibt das 75mA + 11,5mA = 86,5 mA
mit Rk von 130 Ohm ergibt sich eine Biasspannung von -11 V und nicht wie angegeben 22V. Oder gilt dieser Kathodenwiderstand für bei Röhren, also 2x 260 Ohm parallel? Mit einem Kathodenwiderstand von 260 Ohm pro Röhre, würde ich dann wieder auf die 22V kommen.

Wenn nun die Versorgungsspannung 375V beträgt und die Anodenspannung 333V, dann fallen doch logischerweise 42V über dem AÜ ab, oder? D.h. das er einen Ohmschen Widerstand von 42V / 0,075 A = 560 Ohm von Mittelanschluß nach außen haben muß, oder?

2) zur 6L6 (http://www.mif.pg.gda.pl/homepages/frank/sheets/093/6/6L6GC.pdf)

Durch eine Anode fließen also 44 mA, d.h. bei gleichem AÜ (560Ohm) würden über diesem 24,5V abfallen, d.h. meine benötigte Versorgungsspannung wären 360V+24,5V = 385V, also fast gleich wie die benötigte Versorgungsspannung der EL34, ist das richtig?! Wieder die Frage, warum man Ubias abziehen muß, da diese ja negativ ist und alle Spannungen gegen die Kathode gemessen werden.

Bei 5 mA Screen current und gewünschten 90V Spannungsabfall, benötige ich einen Schirmgitterwiderstand von 18k - den Spannungsabfall über der Drossel mal vernachlässigt, da diese ja nur einen geringen Ohmschen Widerstand hat und über diese ja eh nur der der Schirmgitterstrom und der Strom für den PI fließen. Aber 18k kommt mir im Vergleich zu normalen Schaltplänen von Gitarrenendstufen sehr viel vor.

Danke, dass Du so geduldig bist!

Gruß
Oli

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Kpt.Maritim

  • Gast
Re: Triode / Pentode Umschaltung während des Betriebs
« Antwort #32 am: 17.12.2006 23:11 »
Hallo

Die Versorgungsspannung ist die Spannung zwischen + und Masse. Da in den datenblättern ein Kathodenwiderstand eingeseztzt wird, also ein Autobias vorliegt, wird nicht das Gitter negativ gemacht, wie beim seperaten Bias, sondern die Kathode wird durch den Strom, der hier fließt, Mittel jenes 130Ohm Widerstandes positiver als die Masse gemacht. Da das Gitter für Gleichspannung gesehen auf Masse liegt, ist es um jene Spannung negativer als die Kathode. In diesem Fall 22V.

Die 130Ohm sind ein gemeinsamer Kathodenwiderstand, d.h. beide Kathoden der Röhren werden zusammengeknöpert und Mittels dies Widerstandes an Masse gelegt. Du brauchst eine Versorgungsspannung von 375-22V. Am AÜ fallt dann auch weniger ab.

Auch bei der 6L6 muss die Biasspannung abgezogen, wenn kein Kathodenwiderstand wegen eines extrenen Bias verbaut wird.

Den hohen Schirmgitterwiderstand der 6L6 würde ich mir lieber verkneifen. Denn auch über das Schrimgitter gibt es einen Signalstrom, der über diesen 18k zu gewaltigen NF-Spannungen führt, die die 6L6 gegenkopllen. Das klingt dann weniger gut. Da musst du dir was anderes überlegen. Eine möglichkeit wäre z.B. ein extra Siebglied für das Schrimgitter vorzusehen, bei dem du dann 18k nimmst, oder aber einen Spannungsteiler zu benutzen. Oder aber mit der 6L6 einen anderen Arbeitspunkt zu fahren und selbiges mit der EL34 zu tun. Was mein Vorschlag wäre. Ich hänge dir als Beispiel für einen interessanten Arbeitspunkt mal die Schaltung eines lustigen Verstärkers ran. Die Endstufe müßte dich besonders interessieren. Bei diesen Spannungen sollte auch die EL34 zum laufen zu kriegen sein. Die 6L6 schafft hier ganz ungeschwindelte ehrliche 25Watt.

Noch als Ergänzung: Wir haben es hier mit Röhren zu tun. Die können nicht lesen und sehen darum auch keine veranlassung sich haargeneu an Datenblätter zu halten. Spannungsschwankungen von 15% sind absolut kein Problem.

Viele Grüße
Martin

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Offline Oli

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Re: Triode / Pentode Umschaltung während des Betriebs
« Antwort #33 am: 18.12.2006 00:30 »
Hi Martin,

die Endstufe sieht wirklich interessant aus - vor allem weil da nochmal eine Pentode mit im Spiel ist - aber das ist für mich erst recht nicht mehr zu verstehen.

Für die Schirmgitterspannung könnte ich doch Rockopas G2 Control (Power MOSFET gesteuert) benutzen.
Also dann werde ich mal einen 290 VAC Trafo benutzen, das ergibt gleichgerichtet 400 VDC und unter Last etwas weniger - das müsste dann für beide Röhrentypen hinhauen. Den Rest werde ich dann mit Richtwerten und dem Gehör ermitteln.

Gruß
Oli
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Kpt.Maritim

  • Gast
Re: Triode / Pentode Umschaltung während des Betriebs
« Antwort #34 am: 18.12.2006 09:22 »
Hallo

Für dein Bias ist dann nur noch zwei Regeln interessant:

1. Erstens Anodenspannung x Kathodenstrom muss kleiner als die maximale Anodenverlustleistung sein.
2. Die Lastgerade sollte nor maximal auf ider Hälfte ihres Verlaufes außerhalb der maximalen Anodenverlustleistung liegen.

Hältst du die beiden Regeln nicht ein, dann überlastest du die Röhren dauerhaft, was sie zwar auch nicht gleich umbringt, aber doch die Lebensdauer verkürzt.

Viele Grüße
Martin