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Bleihaltiges Lötzinn

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Offline LöD

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Bleihaltiges Lötzinn
« am: 18.02.2007 21:44 »
Hallo,

Ich suche"NOS" Lötzinn  :devil:

Mein Vorrat geht zur Neige und bleifrei tank ich nur mit dem Auto...
wo bekommt man den noch "normales" Lötzinn her?

Bin für Tipps dankbar

LöD



Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die Weltanschauung der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben. (A.v.Humboldt)

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warwicki

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Re: Bleihaltiges Lötzinn
« Antwort #1 am: 18.02.2007 22:01 »
Gibts da Unterschiede zwischen bleihaltigen und bleifreien Lötzinn? Außer halt das dass eine mit Blei und das andere ohne ist? ;D

Ist mit Blei soviel besser oder warum? Dass das wegen der RoHs abgeschafft werden soll hab ich auch mitbekommen...
Klärt mich mal wer auf ;D

Hier ist glaube mit Blei:
http://www.mercateo.com/p/139-4203902/Loetzinn_LOETZINN_60_40_HS10_2510_1_2MM_500G_Typ_520750.html

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Offline Joachim

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Re: Bleihaltiges Lötzinn
« Antwort #2 am: 18.02.2007 22:28 »
L-Sn60PbCu2 gibt's z.B. noch beim großen C (813168-62)

Gruß,
Joachim
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Offline fa-schmidt

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Re: Bleihaltiges Lötzinn
« Antwort #3 am: 20.02.2007 15:33 »
Und beim billigeren R.

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Offline Mors

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Re: Bleihaltiges Lötzinn
« Antwort #4 am: 20.02.2007 16:52 »
Das bleifreie Zeug das ich kenne ist wohl der größte scheiß. Man lötet es an und es hält. Alles problemlos. Falls man es abgekommen will hilft nur noch kneifen. Wer Fehler macht sollte auf jedenfall Bleihaltiges nehmen.
Gibt es kein Lot bei den üblichen Verdächtigen? Beim Baumarkt gibt es auch Vernünftiges; leider nur 1,5mm.

Das Bleifreie finde ich stinkt auch schlimmer...Was ist denn ungesünder bei der Verarbeitung?

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Kpt.Maritim

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Re: Bleihaltiges Lötzinn
« Antwort #5 am: 20.02.2007 19:14 »
Hallo

Deine Erfahrung kann ich überhaupt nicht bestätigen. ich löte mehr ausversehen mit bleifreiem Zinn. Und habe mich zuerst geärgert einen Fehlkauf gemacht zu haben, nach ein bisschen Üben (ca. 5 Lötstellen) löte ich damit wie gehabt. Die Lötstellen sehen mit diesem Zinn etwas Matt aus, als währen sie kalt, sind sie aber nicht.

Der Gestank ist tatsähclich übler als beim alten, aber nicht so schlimm wie beim ganz alten Zinn. Wer das nicht leiden kann, sollte vielleicht mit Playdoo und Kölnisch Wasser als Flussmittel löten. Wir freunde der Röhren vertrauen oft auf das gute Alte, aber blind sollte man auch ihm nicht vertrauen. Auch wenn ich wenig Sinn in der Umstellung auf das neue Zinn sehe, einen Schaden kann ich für mich auch nicht entdecken.

Viele Grüße
Martin

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Offline Tube_S_Cream

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Re: Bleihaltiges Lötzinn
« Antwort #6 am: 5.04.2007 14:46 »
Bei "Vintage"-Bauteilen wäre ich mit Bleifreilot ewas vorsichtiger. Das "Eutektikum" (hat nix mit Kühen zu tun!), also quasi der Schmelzpunkt von Reinzinn ist erheblich höher. O.K. wer sowieso nur mit 400° auf der Spitze brät, wird das kaum merken. Was noch unschön ist: Das Flussbild von Reinzinn ist beschi.. :o
Wo schon mit normalem Lot gearbeitet wurden, sollte man auch mit Normallot weiterarbeiten.
Für z.B. Reparaturzwecke ist das ja völlig legitim. Wer allerdings Neugeräte baut und damit handelt, muß auf die ROHs-Konformität achten. Wobei Bleifrei nicht unbedingt Bleifrei bedeuten muß. Manche Bauteile wie z.B. MELF-Dioden oder bestimmte Leistungshalbleiter können z.Z. überhaupt noch nicht bleifrei hergestellt werden.
Wenn irgendwas aus reinem Blei bzw. über 90% aus Blei besteht, fällt es auch nicht ins Verbot.
Als Hersteller braucht man für sowas bald einen Anwalt...

Für mich ist das Ganze wieder so ein typischer EU-Unsinn. Vor allem, wenn man die ganzen Ausnahmeregelung der ROHS etc. sieht.

Für die Industrie mit ihrer Reflow oder Wave-Solder-Technik sind diese höheren Löttemperaturen eine richtige Herausforderung. Wie haben in unserer Firma extra einen Bleifrei-Beauftragten, der sich seit 2004 mit fast nix andern beschäftigte.

Ich jedenfalls hege und pflege meine letzte 1Kg-Sn PB-Rolle bis zum letzten Stück...
Normales verbleites Zinn wird auch weiterhin auf dem Markt bleiben. Für Messtechnik und den MIL-Bereich gilt dieser Kram sowieso nicht, ebenso für die Avionik und Raumfahrt. Da wird auch weiterhin bei hochqualitativen Anforderung mit dem "alten" Zinn gearbeitet. Die Gleichwertigkeit der Bleifreilötungen zu normalen Lötungen sei lange noch nicht gewährleistet. Hauptzielgruppe dieser Verordnung ist die braune und weisse Massenware.

Da gehören edle Röhrenprojekte ja wohlnicht zu  :angel: :devil:

Gruß

Stefan



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Offline loco

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Re: Bleihaltiges Lötzinn
« Antwort #7 am: 5.04.2007 15:23 »
Hallo
Wer sich ernsthaft für das Thema "bleifrei löten"interessiert, sollte mal Google mit "zve bleifei" füttern.
Die Elektroindustrie macht sich  mächtig Gedanken .Wenn ich mich richtig entsinne umfasst allein die
Basisinfo ca 40 Seiten Din A4.            Gruß aus Hamburg--.-loco

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Offline LöD

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Re: Bleihaltiges Lötzinn
« Antwort #8 am: 5.04.2007 15:48 »
was ist denn braune und weiße Massenware? das kenn ich nur im Zusammenhang mit Papier!
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die Weltanschauung der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben. (A.v.Humboldt)

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Offline mischi_miyagi

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Re: Bleihaltiges Lötzinn
« Antwort #9 am: 5.04.2007 16:12 »
Hi,

@LöD:
weisse Ware = Kühlschrank, Waschmaschine, E-Herd, etc.
braune Ware = Unterhaltungselektronik, d.h. Fernseher, DVD-Player, Hifi-Anlage, etc.

@Tube_S_Cream:
Das Eutektikum ist nicht der Schmelzpunkt des Reinzinns, das Eutektikum ist der Temperatur-Punkt, bei welchem die Bestandteile von Legierungen flüssig bzw. fest  werden (bei Sn62Pb38 liegt diese Temp. bei 183°C (wenn ich mich recht entsinne), bei Au32Si68 z.B. bei ca. 370°C). Suche einfach mal nach Phasendiagrammen.

Im übrigen finde ich es durchaus richtig, in der Industrie auf bleifreie Lote umzusteigen, ob jedoch die Umsetzung mit all den Ausnahmen Sinn macht, ist eine andere Geschichte. Und für den Privatanwender ist das wohl sowieso eher uninteressant.

Gruß,
Michi  O0

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Offline jacob

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Re: Bleihaltiges Lötzinn
« Antwort #10 am: 5.04.2007 17:17 »
Hi Tube-S,

das hat was: einen BLEIFREI-BEAUFTRAGTEN!

Den könnt ihr ja später einfach nach Texas exportieren- jedenfalls solange die dort noch ihre "liberalen" Waffengesetze haben...
 :devil:
Gruß

Jacob
Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist grundsätzlich in der Praxis größer als in der Theorie. (Unbekannt)

Ein Mensch, der spürt, wenn auch verschwommen, er müsste sich, genau genommen, im Grunde seines Herzens schämen, zieht vor, es nicht genau zu nehmen. (Eugen Roth)

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Offline Tube_S_Cream

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Re: Bleihaltiges Lötzinn
« Antwort #11 am: 5.04.2007 19:25 »
Bleifreibeauftragter... Wenn Du in einem mittelständischen Unternehmen der Elektronikbranche (automatisierungstechnik) arbeitest, bleibt da nix anderes über. Zumindest gründet man Arbeitskreise... Das größte Problem ist dabei nicht unbedingt das nur Fertigen der Platinen...Das ganze Logistiksystem muß umgekrempelt werden, Bauteile neu selektiert etc. Neue Leiterplattenmaterialien etc.
Das ist genauso simpel, wie mal eben 'ne ISO 9001-Zertifizierung... Wie gesagt, wir sind schon 2004 damit angefangen.

Das Bleifrei-Thema ist wirklich eine Wissenschaft für sich. Das fängt schon bei der sogenannten Whisker-Bildung an. Das ist eine Eigenart von Reinzinn, bei der aus der Oberfläche kristallähnliche Stäbchen herauswachsen, die einige Zehntel Millimeter lang werden können. Bei SMD-Bauteilen, die teilweise nur 0,15m Abstand zwischen den Pads haben und dort keine Lötstoppstege aufgebracht werden können, ist das schon nicht ganz ohne.
Um die Whiskerbildung einzudämmen, werden halt auch einige magische Additive, u.a. auch Silber mit eingebracht. Substanzen wie Wismut oder Bismut sind gottseidank hier in Europa nicht so geläufig, wohl aber auf dem fernöstlichen Consumer-Markt.

@Michi... hast ja Recht. Das Eutektikum bezog sich auf SN60PB38. Die genaue Erläuterung der Phasendiagramme würde hier glaube ich den Rahmen des Interesses sprengen. Bei Reinzinn wäre es einfach nur der Schmelzpunkt..  :angel:

@Jacob... Wahrscheinlich werden die Jungs in Texas dann auf Stahlmantelgeschosse umsteigen. Wenn dir so ein Ding die Schädeldecke durchschlägt, besteht wenigstens kein Risiko mit dem toxischen Blei in Berührung zu kommen  :devil:
Das ist irgendwie genau so pervers, wie die Tatsache, daß die Stelle, wo einem Deliquenten die Giftspritze angesetzt wird, vorher desinfiziert wird....


Gruß

Stefan

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Offline soundcity5150

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Re: Bleihaltiges Lötzinn
« Antwort #12 am: 7.08.2007 13:13 »
Hi,

wer noch ´ne `Bleirolle´ benötigt,dann schaut doch einfach mal bei ---- nach.
Habe mir vor kurzem dort auch noch recht günstig eine besorgen können.


Gruß Micha

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Offline Saucerman

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Re: Bleihaltiges Lötzinn
« Antwort #13 am: 21.01.2008 14:00 »
Hi,
ich bin auch auf bleifrei umgestiegen...
Was mir aufgefallen ist: Es "spritzt" mehr  :-\
So kleine, heiße Körner, die es zwar auch beim verbleiten Zinn gibt, aber da längst nicht so weit gespritzt sind.
Wenn man davon eins ins Auge bekommt, hat man Pech gehabt, bin kein Brillenträger...
Hyde
D&R 8000.

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Offline mac-alex_2003

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Re: Bleihaltiges Lötzinn
« Antwort #14 am: 21.01.2008 14:56 »
Hallo,

was Du vermutlich abbekommen hast ist das Flussmittel.

Das Eutektikum ist nicht der Schmelzpunkt des Reinzinns, das Eutektikum ist der Temperatur-Punkt, bei welchem die Bestandteile von Legierungen flüssig bzw. fest  werden (bei Sn62Pb38 liegt diese Temp. bei 183°C (wenn ich mich recht entsinne), bei Au32Si68 z.B. bei ca. 370°C). Suche einfach mal nach Phasendiagrammen.

Hm, das Eutektikum ist die Temperatur, bei der eine Legierung als ganzes flüssig bzw. fest wird. Eutektische Lote (wie das "normale" Sn63Pb37) schmelzen bei genau einer Temperatur (hier: 183°C ) und sind darunter fest, darüber flüssig. Es gibt im Gegensatz zu nicht eutektischen Loten keinen zähflüssigen Temperaturbereich. Diese haben einen Solidus (darunter sind alle Legierungsbestandteile fest) und einen Liquidus (darüber sind alle Bestandteile flüssig).

Auch bei bleifreien Loten bieten sich diese eutektischen Lote an. Das nächste normal erhältliche Lot ist das Sn96,5Ag3,0Cu0,5 (SAC) mit einem eutektischen Punkt von 217°C.
Wichtig ist es, dass der Lötkolben dabei auch nicht zu heiß gemacht wird (<350°C), da ansonsten die Flussmittel verbrennen.

SAC gibt es z.B. bei ---- unter der Nr. LÖTZINN SAC 1250

Viele Grüße,
Marc