Impressum | Datenschutz | Shop | DIY | TT @ Twitter | TT-Cabs
Anzeigen der neuesten Beiträge

Der Jo-Pro - ein 5E5-A-Derivat mit kleinen Tweaks

  • 164 Antworten
  • 50314 Aufrufe

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

*

sjhusting

  • Gast
Re: Der Jo-Pro - ein 5E5-A-Derivat mit kleinen Tweaks
« Antwort #60 am: 11.04.2007 08:23 »
ja, richtig, aber ich meine, umgekehrt - 823 statt 832

*

Offline Joachim

  • YaBB God
  • *****
  • 3.704
  • Live long and prosper
Re: Der Jo-Pro - ein 5E5-A-Derivat mit kleinen Tweaks
« Antwort #61 am: 11.04.2007 08:29 »
Ah so ;D. Na ja, den Sockel umverdrahten sollte ja nicht das Problem sein ;). Was mich mehr stört, ist, dass man dann bei den Röhren sehr festgelegt ist. 12AY7 gibt's nur von EH und bei der 12DW7 ist die Auswahl auch sehr begrenzt. Blieben nur teuere NOS-Röhren, um mit dem Röhrensound zu spielen ...
Live long and prosper.

*

sjhusting

  • Gast
Re: Der Jo-Pro - ein 5E5-A-Derivat mit kleinen Tweaks
« Antwort #62 am: 11.04.2007 08:37 »
Das stimmt, allerdings. Ich verwende JAN GE 6072 und JAN Phillips ECC83, aber wenn meine kleine Vorrat 6072 weg ist, hmm.

Kannst du den 5751 als PI mit den ECC83 vergleichen?

*

Offline jacob

  • YaBB God
  • *****
  • 4.438
  • Rote Amps klingen besser!
Re: Der Jo-Pro - ein 5E5-A-Derivat mit kleinen Tweaks
« Antwort #63 am: 11.04.2007 09:07 »
Hi Steven,

die ECC832 JJ soll auch als "ECC823" Version lieferbar sein, damit bräuchte man zumindest die Röhrenfassung nicht umzuverdrahten. Dirk weiss das aber garantiert genauer.

"EDITH": das mit der "umgekehrten" Version steht unten rechts auf dem JJ- Datenblatt:

                                          http://www.jj-electronic.sk/pdf/ECC%20832.pdf

Gruß

Jacob
« Letzte Änderung: 11.04.2007 09:15 von jacob »
Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist grundsätzlich in der Praxis größer als in der Theorie. (Unbekannt)

Ein Mensch, der spürt, wenn auch verschwommen, er müsste sich, genau genommen, im Grunde seines Herzens schämen, zieht vor, es nicht genau zu nehmen. (Eugen Roth)

*

Offline Joachim

  • YaBB God
  • *****
  • 3.704
  • Live long and prosper
Re: Der Jo-Pro - ein 5E5-A-Derivat mit kleinen Tweaks
« Antwort #64 am: 11.04.2007 13:03 »
Hallo, ihr beiden,

so ich hab mal die Mittagspause genutzt und ein bißchen gelesen und nachgedacht. Die 12DW7 sollte eher weniger Drive im Phasendeher bringen. Von daher würde ich die Versuche mit dieser Röhre erstmal zurückstellen, denn mit den beiden 12AY7 in der Vorstufe ist der Pro ja ohnehin eher ein (gainmäßig) eher zahmes Kerlchen. Die 12AX7 bzw. 5751 im Phasendeher gönne ich dem Amp und mir dann schon. In der Konfiguration muss ich das Gain bis Stellung 6 oder 7 aufdrehen, damit es (mit runtergedrehtem Master) nennenswert anzerrt. Auch diese Sounds würde ich in dem Amp ganz gern nutzen. Ganz Clean soll er dann doch nicht sein, sonst hätte ich eher was in Richtung Twin oder einen 4-Zylinder Bassman gebaut (der ja auch nicht ganz clean ist, aber einfach durch die höhere Leistung später zerrt).

@Steven:

Zitat
Kannst du den 5751 als PI mit den ECC83 vergleichen?

Gerne. Ganz generell, oder denkst Du an bestimmte 12AX7?

Wie ist die 6072?

Grüße,
Joachim
Live long and prosper.

*

sjhusting

  • Gast
Re: Der Jo-Pro - ein 5E5-A-Derivat mit kleinen Tweaks
« Antwort #65 am: 11.04.2007 13:15 »
General, ich mag die GE 5751 sehr, habe es aber noch nicht als PI in den 5e3 verwendet, ich wollte wissen ob du eine Unterschied da feststellt (ja, ja, die 2te gain stage auch), weil zur Zeit habe ich keine unbenutzte Exemplar, waere bereit den V2 von mein Deville zu benutzen. Der Deville sehe ich aber nur 1x die Woche, ich kann selber probieren.

6072 - ehrlich gesagt, ich habe keine herkommliche 12AY7 mit den ich vergleichen kann. Ich habe einige unbenutzt zur gute Konditionen auf ----.de bekommen (kein andere war interessiert!) und habe die EH noch nicht probiert. Naechste mal wenn ich von Dirk bestelle, kauf ich eine fuer ein Vergleich.

Nochmals, deine Beschreibung von die Wirkung diese verschiedene Mods ist sehr informativ, danke das du die Zeit nimmst. Ich finde es erstaunlich was alles man mit so eine "einfache" Schaltung machen kann.

steven

*

Offline Joachim

  • YaBB God
  • *****
  • 3.704
  • Live long and prosper
Re: Der Jo-Pro - ein 5E5-A-Derivat mit kleinen Tweaks
« Antwort #66 am: 11.04.2007 19:03 »
Hallo Steven,

Du hast recht. ich bin selbst erstaunt, wie viele Möglichkeiten dieser kleine einfache Amp bietet, um den Sound nach persönlichem Geschmack zu optimieren.

Und deswegen ...

Grüße,
Joachim
Live long and prosper.

*

Offline Joachim

  • YaBB God
  • *****
  • 3.704
  • Live long and prosper
... wollen wir mal ein bißchen über die Schaltung reden ;D

Der Vorstufe erster Teil ;D

Um den Pro und seine nahen Verwandten etwas besser kennen zu lernen, sollten wir einen Blick in die Schaltung werfen. Schauen wir dabei als erstes - wohin sonst - in die Vorstufe. Der Pro hat zwei Kanäle Normal (auch Mic.) und Bright (auch Inst.). Diese unterscheiden sich nur durch einen Bright Cap über dem Volume-Poti des Bright-Kanals.

Jeder Kanal hat einen High- (1) und einen Low-Eingang (2). Stöpselt man die Gitarre in den High-Eingang sieht diese 1MOhm gegen Masse und die beiden 68kOhm liegen parallel. Das Signal geht also über 34KOhm aufs Grid wodurch eine geringere Höhendämpfung, als bei einem 68k Gridstopper entsteht. Im Low-Eingang sieht es etwas anders aus. Steckt man das Gitarrenkabel in diesen Kanal, entsteht ein Spannungsteiler 68k/68k, der den Signalpegel halbiert und durch den relativ niederohmigen Eingang den Tonabnehmer zusätzlich bedämpft. Der Low-Eingang ist also deutlich leiser und auch weniger höhenreich. Eher was für den Jazz-Fan.

Danach geht jeder Kanal auf je eine Hälfte der V1 (12AY7). Die Anoden sind mit den üblichen 100KOhm beschaltet. Vermutlich aus Ersparnisgründen wurde nur ein gemeinsame RC-Kombination an der Kathode verwendet. Die üblichen 1,5k für eine einzelne Kathode wurden dabei bei der gemeinsamen Kathodenbeschaltung durch 820Ohm ersetzt, was näherungsweise die Hälfte des üblichen Wertes darstellt. Das ist notwendig, um vergleichbare Anodenströme einzustellen. Der Kathodenwiderstand ist wechselspannungsseitig mit 25µF gebrückt.

Nach der ersten Stufe geht das Signal auf die beiden Volumeregler (die im Jo-Pro beide einen Bright-Cap haben) und von dort über je einen 270k-Mischerwiderstand auf die nächste Stufe. Da der Platz des zweiten Volumenreglers für den PPI-Mastervolume gebraucht wird, wird die Vorstufen-Volume (=Gain) über ein Stereopoti geregelt. D.h. beide Kanäle sind immer gleich eingestellt. In der Praxis kein Problem, da ohnehin immer nur eine Gitarre im Amp steckt :guitar:.

Bis hierhin haben wir also zwei separate Zweige, die elektrisch vollkommen identisch sind. Eine gute Gelegenheit, einmal den Unterschied zwischen Kohlepress- und Metallfilmwiderständen näher zu betrachen. Ich habe den Normal-Kanal daher mit Kohlepresswiderständen und den Bright-Kanal mit Metallfilmwiderständen aufgebaut. Nur der für beide Kanäle gemeinsame 820Ohm-Kathodenwiderstand ist ein Kohlepress-Widerstand und die Mischerwiderstände sind Metallfilm, da ich keinen Kohlepresswiderstand mit 270KOhm bekommen habe. Bei den Kohlepresswiderständen habe ich darauf geachtet, dass die Werte möglichst genau den Nennwerten entsprechen. Die 1%ige Toleranz der Metallfilmwiderstände wird jedoch nicht erreicht.



Einfluß auf den Sound: Zum Unterschied kann man sagen, dass der Kohlepress-Kanal deutlich weicher, aber auch etwas weniger definiert klingt. Vielleicht sogar etwas leiser, als der Metallfilmkanal. Insgesamt ein sehr schöner Blues-Sound, der Charakter hat und auch angezerrt gut klingt. Der Metallfilmkanal klingt etwas höhenreicher, insgesamt "sauberer" und im Bass deutlich definierter. Keinesfalls kann man diesen Kanal steril nennen auch wenn der Gesamteindruck sicher etwas kühler, als bei den Kohlepresswiderständen ist. Angezerrt klingt es etwas harscher. Beide Kanäle sind auf jeden all echte Alternativen, die je nach Bedarf genutzt werden können.

Der Kohlepresskanal rauscht IMHO nicht mehr, als der Metallfim-bestückte Kanal. Eher anders. Was mich mehr wundert ist, dass der Metallfilmkanal gar nicht und der Kohlepresskanal - zumindest bei Vollaussteuerung - etwas brummt.

Eine weitere Option ist das brücken der Eingänge. Verbindet man mit einem Patchkabel z.B. den Lo-Eingang des Kohlepresskanals mit dem High-Eingang des Metallfilmkanals kommt bei voll aufgedrehtem Vorstufen-Volume ein satter Crunch aus dem Amp. Sehr fett und gut zu gebrauchen. Aber auch mit niedrigen Gainstellungen macht sich der Patch in einem kräftigen Sound positiv bemerkbar. Meine bevorzugte Einstellung um den Amp anzusteuern!

Soviel zum ersten Teil der Vorstufe. Im zweiten Teil geht es der zweiten Röhre und der Klangregelung an den Kragen  :devil:.

Grüße,
Joachim
« Letzte Änderung: 15.04.2007 09:09 von Joachim »
Live long and prosper.

*

Offline mac-alex_2003

  • YaBB God
  • *****
  • 2.552
Sound: Zum Unterschied kann man sagen, dass der Kohlepress-Kanal deutlich weicher, aber auch etwas weniger definiert klingt. Vielleicht sogar etwas leiser, als der Metallfilmkanal. Insgesamt ein sehr schöner Blues-Sound, der Charakter hat und auch angezerrt gut klingt. Der Metallfilmkanal klingt etwas höhenreicher, insgesamt "sauberer" und im Bass deutlich definierter. Keinesfalls kann man diesen Kanal steril nennen auch wenn der Gesamteindruck sicher etwas kühler, als bei den Kohlepresswiderständen ist. Angezerrt klingt es etwas harscher. Beide Kanäle sind auf jeden all echte Alternativen, die je nach Bedarf genutzt werden können.

Klasse, genau das selbe habe ich auch festgestellt. Lediglich am Slope-R konnte ich keinen Unterschied feststellen bisher.

Der Kohlepresskanal rauscht IMHO nicht mehr, als der Metallfim-bestückte Kanal. Eher anders. Was mich mehr wundert ist, dass der Metallfilmkanal gar nicht und der Kohlepresskanal - zumindest bei Vollaussteuerung - etwas brummt.

Das (Brummen) dagegen konnte ich überhaupt nicht feststellen. Wird wohl am Zusammenspiel der unterschiedlichen Bauelemente liegen. Auf das Rauschen habe ich beim rumtesten nicht so sehr geachtet, mir sind aber auch keine signifikanten Unterschiede aufgefallen.

Auf jeden Fall ein sehr sehr schöner Aufbau. Klasse Schreihals! Hoffe Du bringst ihn zum ACY mit...

Viele Grüße,
Marc

*

Offline Joachim

  • YaBB God
  • *****
  • 3.704
  • Live long and prosper
Das (Brummen) dagegen konnte ich überhaupt nicht feststellen. Wird wohl am Zusammenspiel der unterschiedlichen Bauelemente liegen. Auf das Rauschen habe ich beim rumtesten nicht so sehr geachtet, mir sind aber auch keine signifikanten Unterschiede aufgefallen.

Ja, das Brummen ist auch nicht arg. Für sich alleine hätte ich gesagt, dass es einfach normal bei einem AC-geheizten Amp ist. Wäre da nicht der Metallfilmkanal, der erkennbar ruhiger ist. Da muss ich nochmal kucken. Ich gehe eher nicht davon aus, dass es an der Kohlepressteilen liegt. Das ist was anderes ...

Gruß,
Joachim
« Letzte Änderung: 11.04.2007 23:05 von Joachim »
Live long and prosper.

*

Offline Joachim

  • YaBB God
  • *****
  • 3.704
  • Live long and prosper
Ich gehe eher nicht davon aus, dass es an der Kohlepressteilen liegt. Das ist was anderes ...

Aaaaaaah, logisch. Die  Metallfilmer gehen auf's zweite System der Triode und das ist das brummärmere. Damit wäre auch mal dieses Detail nachgewiesen, das die Röhrenhersteller immer in ihren Datenblättern beschreiben ... ;)

Zumindest wär's 'ne Möglichkeit ...
« Letzte Änderung: 11.04.2007 21:23 von Joachim »
Live long and prosper.

*

sjhusting

  • Gast
Re: Der Jo-Pro - ein 5E5-A-Derivat mit kleinen Tweaks
« Antwort #71 am: 12.04.2007 08:49 »
Einzige Nachteil mit ein stacked Vol-Poti ist du kannst mit den Bridged-Sounds nicht spielen, die Balance ist fix. Wie gross eine Nachteil das ist, musst du wissen. Ich bin noch am spielen mit Bridged-Modus, und habe noch nicht entschieden, ob es fuer mich interessant ist - ich tendiere ehe Richtung "set it and forget it."

steven

*

Offline Andy

  • YaBB God
  • *****
  • 891
Aaaaaaah, logisch. Die  Metallfilmer gehen auf's zweite System der Triode und das ist das brummärmere. Damit wäre auch mal dieses Detail nachgewiesen, das die Röhrenhersteller immer in ihren Datenblättern beschreiben ... ;)

Zumindest wär's 'ne Möglichkeit ...

Dann müsste man ja *eigentlich* beim Vergleichen den Anodenwiderstand schaltbar machen und das Triodensystem nicht tauschen...

(Duck und weg...)


*

Offline Joachim

  • YaBB God
  • *****
  • 3.704
  • Live long and prosper
Re: Der Jo-Pro - ein 5E5-A-Derivat mit kleinen Tweaks
« Antwort #73 am: 12.04.2007 10:04 »
Dann müsste man ja *eigentlich* beim Vergleichen den Anodenwiderstand schaltbar machen und das Triodensystem nicht tauschen...

Soooooooo einfach ist das auch wieder nicht. Der ganze Kanal ist mit Kohlepress aufgebaut und da wird die Umschaltung schon - selbst wenn man im richtigen Leben nur 17-Kanäler mit Multi-Midi-Maxi-Schnittstelle baut - etwas schwieriger ;). Aber man kann ja so einen Kanal an der Röhre eben mal umverdrahten. Das hatte ich gemacht und der Kohlepresseffekt wandert mit. Dummerweise habe ich nicht auf's Brummen geachtet  :-\. Also Kohlepress klingt definitiv anders und nicht nur dann, wenn hohe Gleichspannung im Spiel ist! Und es gibt in dem Amp (mindestens ;)) einen Kondensator bei dem man nur durch die Verwendung anderer Technologien den Klangcharakter des Amps deutlich beeinflussen kann. Aber dazu später mehr :devil:.

Grüße,
Joachim
Live long and prosper.

*

sjhusting

  • Gast
Re: Der Jo-Pro - ein 5E5-A-Derivat mit kleinen Tweaks
« Antwort #74 am: 12.04.2007 10:27 »
Und es gibt in dem Amp (mindestens ;)) einen Kondensator bei dem man nur durch die Verwendung anderer Technologien den Klangcharakter des Amps deutlich beeinflussen kann. Aber dazu später mehr :devil:.
Hast du in dein fruehere Leben Hollywood-Drehbuecher geschrieben? Die Spannung steigt! (passende Musik gehoert hier)  :o

steven