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unharmonische Unter-/Obertöne?

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Offline Mr. Class A

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unharmonische Unter-/Obertöne?
« am: 26.07.2007 11:41 »
Hallo Leute,

habe gerade wieder einen High-Gain Amp nach der HotCat-Schaltung fertiggestellt. Funzt alles wunderbar, klingt seeehr geil und - soweit ich das beurteilen kann - recht original.

Allerdings habe ich beim Testen des High Gain-Kanals bei Gain-Einstellungen ab 12 Uhr neben dem normalen Signal leise, aber dennoch hörbare unharmonische Untertöne in der Verzerrung bemerkt. Auffällig wird das bei dem auf der h-Saite gespielten Einzeltönen (e bis g im 5 bis 9 Bund). Klingt bisschen wie ein Pitch Shifter-Effekt oder wenn man auf der Gitarre trocken und ohne Amp Hammer-Ons auf der Saite anschlägt, da gibts ganz ähnliche "Misstöne".

Zu meiner Frage: Wo kann dafür am ehesten die Ursache liegen? Die Schaltung ist korrekt, die komplette Masseverdrahtung ebenfalls wie beim Original. Rauschen/Grundbrummen ist absolut gering. Könnten da eher die Röhren oder Kondensatoren, Widerstände o.ä. für verantwortlich sein? Die Anodenspannungen sind sämtlich auch i.O. - bis auf V3b, da liegen anstatt 325V nur 286V an, trotz Schaltplan-Bauteilwerten in der Spannungsversorgung...

Bin für alle Vermutungen und Tipps dankbar!


Grüße

Martin 

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Kpt.Maritim

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Re: unharmonische Unter-/Obertöne?
« Antwort #1 am: 26.07.2007 12:05 »
Hallo

Was du hörst sind Intermodulationsverzerrungen. Die entstehen wenn zwei Frequenzen eines Akkordes, sagen wir mal 100Hz und 100Hz in eine Röhre mit nicht konstanter verstärkung verstärkt werden. Guck dir mal das Kennlinienfeld einer Röhre an, weiter rechts und unten sind die Kennlinien enger beieinander. Liegen Arbeitspunkt und Lastgerade nun so ungünstig, dann schneidet die Lastgerade Kennlinienmit sehr verschiender Abstände. Nehmen wir nun mal die 100HZ. Als tiefe Frequenz hat sie eine relativ große Auslenkung. Je nachdem wohin sie die Röhre auslenkt wird die Verstärkung der Röhre größer oder kleiner. An den engen Stellen im Kennlinienfeld eher kleiner. Gleichzeitig muss die Röhre noch die 100Hz verstärken. Die Verstärkung dieser 100Hz ist aber nun nicht mehr konstant. Sie ist je nachdem wohin die 100Hz die Röhre ausgesteuert haben größer oder kleiner. Kurz: Die Verstärkung der 100Hz eiert mit einer Frequenz von 100Hz umher. Die 100Hz werden so quf die 100Hz draufmodulaiert. das ist als Mischprodukte hörbar. So entstehen jetzt auch 100Hz-100Hz und andere Lustigkeiten mehr. Das hörst du jetzt als eine Art unharmonischen Pitchshifting.

Was kann man dagegen machen: Zu Intermodualtion kommt es immer. Bei meinem Klampfomat z.B. sogar sehr Massiv. Bluesharpisten lieben diese Art von Verzerrungen. Meiner Erfahrung nach ist es laider kaum möglich die hoch komplexen Intermodualktionsverzerrungen vorherzusagen. Ihr klang hängt stark von der Speilweise usw. ab. Mal klingt es gut und mal eben nicht. Wenn du weißt welche Stufe übersteuertr wird, kannst du eventuell an ihrem Arbeitspunkt rumlaborieren. Folgende Maßnahmen könnten Besserung bringen:

1. Arbeitswiderstand erhöhen
2. Arbeitspunkt genau auf die Mitte der Lastgeraden legen
3. evtl. Kathodenkondensator verkleinern oder weglassen

Viele Grüße
Martin

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Offline Mr. Class A

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Re: unharmonische Unter-/Obertöne?
« Antwort #2 am: 26.07.2007 12:35 »
Hallo Martin!

Danke für die ausführliche und nachvollziehbare Erklärung. Meine Vermutungen gingen - dunkel und unspezifisch - in etwa in die Richtung. Versuche erstmal, die Anodenspannung vor den Arbeitswiderstand auf etwa 325V (im Röhrengleichrichtermodus) zu bekommen. Wenn das noch keine Besserung bringt, gehe ich mal an die Arbeitswiderstände von V1a bis V2a/b ran...

viele Grüße

Martin

ach so: hier noch mal der Plan http://www.bnv-gz.de/~ooehmann/schematics/bad_cat/Hot_Cat_30.pdf