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Baubericht Bassman

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Offline Basstler

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Re: Baubericht Bassman
« Antwort #45 am: 20.08.2007 20:10 »
Hallo Alberto,

hier hat´s echt optimal klanglich gepasst. Mag sein , dass es mit 4 10er Lautsprechern schon anders aussieht. Ich habe jedoch den Eindruck wenn man das Tolex dünn und sauber mit dem Klebsoff aufbringt, dass es wirklich nur einen ganz leicht dämpfenden Einfluß hat.
Beim Gegenklopfen klingt das Gehäuse auch nach wie vor nicht tot sondern sehr angenehm.

Die meisten Widerstände sind 1W Metallschichtwiderstände von Conrad(hellblau).
Die etwas höher belastbaren sind Metalloxidwiderstände(2W) von TT.
Die anderen kleinen Widerstände sind Metallschichtwiderstände aus der Bastelkiste.
Nur aus Vintagegründen möchte ich keine Kohlewiderstände verwenden!

mit bluesigen Grüßen
Eckhard

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Offline alberto

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Re: Baubericht Bassman
« Antwort #46 am: 20.08.2007 22:18 »
Hallo Eckhardt!
Du wirst sehen bzw. hören, daß die Box nach dem Austrocknen und dem Einspielen mit dem Lautsprecher nach einiger Zeit noch sehr viel besser klingen wird!
Laß ruhig während du im Urlaub bist, das Radio (im tiefen Keller!) mal 2-3 Wochen über die Box laufen!
Enjoy it! ;)
Al

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Offline Basstler

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Re: Baubericht Bassman
« Antwort #47 am: 21.08.2007 17:57 »
Hallo Alberto,

die Box ist jetzt schon jeden Abend ( bei mir im Keller ) im Einsatz - an meinen 5E3-Cone angeschlossen.
Sie gefällt mir richtig gut und der Speaker wird immer besser.

Ich habe zwischenzeitlich das Chassis bestückt. Anstelle des Netztrafos ist nun der Ausgangstrafo gerückt. Es handelt sich um einen Welter Ausgangstrafo für einen sehr günstigen Preis- der vom Aufbau her schon mal einen guten Eindruck macht.
Er hat sogar Schirmgitteranzapfungen, die hier jedoch natürlich nicht zum Einsatz kommen.

Viele Grüße
Eckhard

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Offline Basstler

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Re: Baubericht Bassman
« Antwort #48 am: 23.08.2007 20:55 »
Hallo Röhrlinge,

es geht voran. Das Chassis ist verdrahtet und bereit zum Testen und Einbau ins Kabinett.
Ist schon ganz schön eng im Gehäuse, darum habe ich am Board erst alle Kabel schon mal angelötet und nach dem Einbau an die Bedienelemente und Röhrenfassungen gelötet.

Am Wochenende wird alles in Betrieb genommen und gemessen und getestet.
Ich berichte dann noch einmal ausgiebig wie ich das mache , da viele anscheinend keinen rechten Plan haben wie man dabei vorgeht.
Das könnte man dann ja auch noch mal ausgiebig diskutieren.
Anbei noch ein paar Fotos.

Mit Lötblasen an den Fingern
Eckhard

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Offline Basstler

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Re: Baubericht Bassman
« Antwort #49 am: 24.08.2007 11:57 »
Inbetriebnahme zum Ersten.Ein Hoch auf die Spannung.......

Vorbemerkung:
Um einen Röhrenverstärker zu bauen und mit ernsthafter Aussicht auf Erfolg in Betrieb zu nehmen halte ich es für absolut wichtig zu wissen was man tut.
Das heißt man muß wissen wie jedes einzelne Teil der Schaltung funktioniert und wie man einen Schaltplan vernünftig liest.
Durch die guten Aufbaupläne die es im Netz gibt (Leo und Jim sei Dank) ist es nicht schwer so einen Verstärker aufzubauen- man muß jedoch unbedingt klar machen was passieren kann und wie man Fehler findet und behebt. Also vor Inangriffnahme eines Projektes sich zunächst mal mit der Funktionsbeschreibung und Theorie eines Röhrenversatärkers vertraut machen.
Weiterhin ist wichtig sich ein wenig mit der Meßtechnik vertraut zu machen um überhaupt zu wissen was und wie man mißt.
(Wer mißt mißt Mist....?...)

Unabdingbar ist ein gutes Vielfachmeßinstrument.
Ebenfalls eine Signalquelle wenn möglich ein Tongenerator.
Optimal wären noch ein Belastungswiderstand für den AT und ein Oszilloskop.

Die zwei wichtigsten Gesetze sollte man noch im Kopf haben
1. Das Ohmsche Gesetz: U=RxI

2. Das Gesetz von Murphy
Erster Satz: Was passieren kann wird auch passieren
Zweiter Satz: Ein Ereignis tritt immer so ein, daß es den größtmöglichen Schaden anrichtet

Als erstes werden nun nochmal alle Verbindungen nach Aufbauplan und Schaltplan überprüft.
Als zweites werden nun nochmal..........

Zum ersten Test der Hochspannungsversorgung und um die Gefahr des Big-Bang beim ersten Einschalten zu minimieren  lege ich die Spannung einer 9V Blockbatterie an den ersten Ladeelko.
Wenn nun an allen Siebelkos irgend etwas zwischen 7 und 9 V zu messen ist, kann man davon ausgehen das sich in der Hochspannungsversorgung schon mal kein versehentlicher Kurzschluß eingeschlichen hat.
Die Heizleitungen messe ich jetzt mit dem Ohmmeter ohne angeschlossene Trafowicklung durch. Hier sollten nun 200 Ohm von den Symmetrierwiderständen zu messen sein.
Dann lege ich die 9V mit dem Minuspol an die Diode für die Gleichrichtung der neg. Gittervorspannung.Auch hier ohne angeschlossene Trafowicklung. Der Pluspol kommt an Masse- nun sollte man minus 6-9V an den Gitteranschlüssen der Endröhren messen.

Fortsetzung folgt

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Offline Basstler

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Re: Baubericht Bassman
« Antwort #50 am: 24.08.2007 18:19 »
Inbetriebnahme zum zweiten. Die Spannung steigt ständig.

In diesem Fall, da der Netztrafo bereits im Kabinett eingebaut ist und ich das Chassis zur eigentlichen Inbetriebnahme einbauen und an die Stromversorgung anlöten muß habe ich vorab schon mal die Funktion der Vorstufen getestet.
Also 6,3 V Gleichstrom aus dem Labornetzteil angeschlossen und Vorstufenröhren eingesteckt- glüht lustig vor sich hin.
120V aus dem Labornetzteil an den Siebelko- alles roger- keine große Stromaufnahme -ca 5 mA. Nun 100 mV Signal aus demTongenerator an den Eingang und das Signal läßt sich sauber bis in die Phasensplitstufe mit dem Oszilloskop verfolgen.
Fein,fein.
Jetzt wird das Ganze ins Kabinett eingebaut und der Netztrafo angeschlossen. Das mache ich heute Abend.(Fernsehen ist sowieso langweilig)

Fortsetzung folgt...

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Kpt.Maritim

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Re: Baubericht Bassman
« Antwort #51 am: 24.08.2007 19:51 »
Hallo

was hältst du davon die wirklich tolle Inbetriebnahmeanleitung als PDF zu fassen und auf meine Heimseite zu stellen.

Viele Grüße
Martin

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Offline Basstler

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Re: Baubericht Bassman
« Antwort #52 am: 24.08.2007 20:00 »
Hallo Martin,

vielen Dank für die Blumen.
Vielleicht kann man ja hinterher noch andere Erfahrungen sammeln und alles zusammenfassen-fände ich prima.
Oft ist es ja so daß man auf die besten und einfachsten Tips einfach nicht selbst kommt!
Wenn ich mich so im Forum umsehe würde das bestimmt vielen helfen.
Ich habe allerdings nicht den blassesten Schimmer wie man eine PDF-Datei erstellt. Ich habe nur den Acrobat reader.

Viele Grüße
Eckhard
(Kinder betet - Vater lötet)

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Kpt.Maritim

  • Gast
Re: Baubericht Bassman
« Antwort #53 am: 24.08.2007 22:42 »
Hallo

PDF und Layout mache ich, ein TXT mit Leerzeilen da wo ein Absatz hinsoll ist völlig ausreichen. Wenn eine Abbildung rein soll schreibts du an die enstprechende Teststelle nur "Abb.XYZ" hin und gibst mir das entsprechende Bild, dass du dann "xyz.jpg" oder "xyz.gif" nennst.

Du bekommst von mir dann den Entwurf kannst nach herzenslust mäkeln und ich ändere es dann deinen Wünschen gemäß ab.

Um es von Lesen her interessant zu machen, kann man es als Werkstatttagebuch aufziehen. Ich scanne auch ein paar Senf- und Brandflecken ein, die man dann in das PDF einfügen kann.

Viele Grüße
Martin



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Offline Basstler

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Re: Baubericht Bassman
« Antwort #54 am: 25.08.2007 08:31 »
Hi Martin,
prima- so mook wi dat !!!

Eckhard

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Kpt.Maritim

  • Gast
Re: Baubericht Bassman
« Antwort #55 am: 25.08.2007 09:06 »
Hallo

Danke!!!

Viele Grüße
Martin

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Offline Basstler

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Re: Baubericht Bassman
« Antwort #56 am: 25.08.2007 13:20 »
Inbetriebnahme zum Dritten.Watt ihr Volt.

So den Trafo habe ich jetzt angeschlossen. Wichtig ist alle Wechselstrom führenden Leitungen gut zu verdrillen und möglichst weit ab von signalführenden Leitungen zu verlegen. Das gilt ganz besonders auch für die Heizleitungen.
Für diese nehme ich immer Schaltdraht, da man den besser verzwirbeln und in die Ecken legen kann. Aufpassen ,daß die Heizleitung genug Querschnitt hat! Zu den Endröhren mindestens 1qmmm Querschnitt, die zu den Vorröhren 0,5-0,7 qmmm.
First Current am Trafo.
SB Schalter auf off.(Immer bei der Anodenspannung die Wechselspannung schalten-also vor der Gleichrichtung).
Nichts qualmt-alles ruhig....bis auf ein unterschwelliges Summen vom Trafo im Kabinett -eines Hochleistungsaggregates welches nur darauf wartet seine unbändige Kraft in den Dienst der Musik zu stellen.........
ähh genug geschwafelt!
Beim Messen erwarten einen nun erste Überaschungen (falls man nicht darauf gefaßt ist).
Nennspannung Netztrafo :
2x 320 V , 6,3 V
Im Leerlauf ergeben sich schon mal 2x 360 V und 7 V.
Nun SB- Schalter on. Immer noch alles ruhig.
Im Leerlauf ergeben sich nun 460 V Anodenspannung. Das muß man wissen und die Spannungsfestigkeit der Siebelkos entsprechend berücksichtigen!!
Die Anodenspannung mist man an den Anschlüssen des Ladeelkos. Nicht abrutschen mit den Tastern - ich schließe normalerweise vorher das Meßgerät mit zwei Klemmen an den Elko an.
Die negative Gittervorspannung läßt sich zwischen 50 und 60 V einstellen.Ich hoffe der Bereich ist ausreichend-
schaun mer mal.
Ich habe am Ladeelko einen Widerstand mit 440 k /2 W zur Masse eingelötet um die Elkos im ausgeschalteten Zustand zu entladen- der Entladevogang dauert etwa 5 min also Vorsicht!!!!
Nun noch alle 5 Röhren eingesteckt und angeschaltet (zunächst SB-Schalter auf Off) und siehe da ein behagliches Glühen zeigt sich bei allen fünf.
Noch bin ich ganz ruhig......

Eckhard
Fortsetzung folgt

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Offline Basstler

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Re: Baubericht Bassman
« Antwort #57 am: 27.08.2007 08:49 »
Inbetriebnahme zum Vierten.Hinter Gittern.

Als nächstes kommen wir zu Anlegen der Anodenspannung an die Endstufe.
Also husch,husch alle Rören eingesteckt.
In die Kathodenleitungen der Endröhren habe ich sinnigerweise gleich jeweils einen 1 Ohm-Widerstand eingebaut um den Ruhestrom der Endröhren zu messen.
Also Messinstrument über den Widerständen angschlossen (ich habe glücklicherweise 2 davon und kann gleich beide Röhren messen)
SB Schalter on und Netzschalter on. Gittervorspannungseinstellung auf Max!! (Der Meßbereich ist natürlich mV)
Den SB Schaler habe ich in diesem Fall schon beim Einschalten auf on damit mir der Ruhestrom langsam hochläuft und ich im Falle eines Falles  schnell wieder abschalten kann ohne daß der Ruhestrom in unendliche Weiten entschwindet.
Wir erinnern uns an das Gestz von Murphy?
Gut- es kokelt zwar nichts, der Ruhesatrom geht auf ca. 20 mA bei beiden Röhren fast identisch (ein Hoch auf´s TT-Matching), aber man kann als Maximalwert nur ca.25 mA einstellen. Sch....ade. Zu niedriger Ruhestrom heißt zu hohe negative Gittervorspannung - also muß der Widerstand vom Anschlußpunkt dieser Spannung zur Masse verkleinert werden. Er ist im Moment 47 k - wir fassen mal 33 k ins Auge.
( Siehe Anhang)
Theoretisch am einfachsten wäre es, den Widerstand auszutauschen - praktisch nicht- da das Chassis fest eingebaut und mit den Netzanschlüssen verlötet ist.(Murphy)
Also einen zweiten Widerstand parallel löten!
Da erscheint aus den Tiefen des Universums eine zweite wichtige Formel mit der man Parallelschaltugen von Widerständen (auch z.B. bei Lautsprechern ) berechnen kann:
1            1              1
---- =     -----   +    -----   +     ......u.s.w.
Rges.       R1            R2

Dann kommen wir bei R1= 47 k und Rges = 33 k auf R2= 100k.

Gesagt -gelötet!

Und siehe da, der Ruhestrom läßt sich wunderbar einstellen- zunächst nehme ich mal 30 mA.

Der Adrenalinpegel ist schon etwas höher.

Eckhard

Fortsetzung folgt

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Offline Basstler

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Re: Baubericht Bassman
« Antwort #58 am: 27.08.2007 08:51 »
Sorry hier noch die Schaltung der Gittervorspannungsversorgung:

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Offline Basstler

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Re: Baubericht Bassman
« Antwort #59 am: 27.08.2007 14:25 »
Inbetriebnahme zum Fünften.Shit happens.


Bis jetzt war ja alles ganz easy. Das konnte ja nicht so bleiben.(Murphy!)

Also Tongenerator an den Eingang angeschlossen mit ca. 100 mV Signalspannung. 8 Ohm Belastungswiderstand an den 8 Ohm Ausgang und Oszilloskop an den Ausgang.
Nun langsam den Vol.Regler aufgedreht- geht gut...nein geht nicht gut.
Ab ca 8-10 W Ausgangsleistung tillt der Verstärker plötzlich. Signal völlig durcheinander. Es ist ein munteres Britzeln und Rascheln von den Endröhren zu vernehmen.
Sobald man zurück dreht geht´s wieder.
So´n Schiet!!!
What nu? Das Leben nehmen, auf Computerspiele umsteigen oder nachdenken?
Na gut- nachdenken . Woran kanns liegen?
Erster Test Vorstufe oder Endstufe. Hier erweist sich das Oszilloskop als segensreiche Erfindung. Bei der Signalverfolgung von der Eingangsstufe bis zur Phasensplitstufe alles wunderbar- die Phasensplitstufe clippt erst ab ca 200 V Signalspannung!
Also : die Endstufe ist´s.
Ist ja eigentlich recht übersichtlich und auch richtig angeschlossen. Die Röhren sind neu und bis 8 W arbeiten sie ja prima.
Die ersten Verdächtigen :die Sockel.
Alle Kontakte vorsichtig nachgebogen und.........Mist. Keine Änderung.
Als nächstes habe ich mal die Zuleitungen von der Phasensplitstufe zu den Gittern der Endröhren aus den Kabelbäumen befreit.
Bei der Originalschaltung sind keine Gitterstopperwiderstände eingezeichnet. Kam mir gleich komisch vor. Also jeweils 1,5 k eingebaut und die Leitungen schön weit ab von allen anderen schnöden Dingen verlegt.
Test---------ahhhh.......ohhh.......uhhhh.... es funktioniert!!!!!
Saubere 55 V Spitze-Spitze Ausgangsspannung.
Das sind     Uss
                ---------          = Ueff        =19,6V Ausgangsspannung das entspricht bei 8 Ohm ca. 48 W Ausgangsleitung!!!
                2xWurzel aus2   

So lieben wir das.
Mann ist das aufregend.

Eckhard

Fortsetzung folgt!