Impressum | Datenschutz | Shop | DIY | TT @ Twitter | TT-Cabs
Anzeigen der neuesten Beiträge

Welcher Schalter für welchen Zweck?

  • 6 Antworten
  • 4368 Aufrufe

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

*

Offline Bierschinken

  • YaBB God
  • *****
  • 4.108
Welcher Schalter für welchen Zweck?
« am: 25.08.2007 21:37 »
Mahlzeit,

ich hab da ein paar Fragen zu Schaltern.
Ich sehe bei den hiesigen Bastlern sehr häufig die APEM Schalter für Power und Standby, dabei frage ich mich weswegen? Wo liegen die Vorzüge dieser Schalter.
Als Nachteilig empfinde ich die riesen Größe und den Preis, da muss es aber Vorzüge geben die mir nicht auffallen, welche sind das?

Dann benötige ich einen schalter für eine Trioden/Pentoden-umschaltung. Hier liegen ca. 360V DC an. Worauf muss ich nun achten bei der Wahl meines Schalters?
In den Datenblättern werden soviele Angaben gemacht, dass für mich nicht 100% ersichtlich ist welcher Schalter meinen Anforderungen gerecht wird.
Grundsätzlich wird man wohl eh keinen Schalter finden der bei solch hohen Spannungen DC schaltet? Grundsätzlich sollte das egal sein, da diese Umschaltung ja nur im Stand-by, also spannungsfreien Betrieb stattfinden soll.

Vielen Dank für eure Hilfe im Vorraus!

Grüße,
Swen

*

Offline Stephan G.

  • YaBB God
  • *****
  • 768
  • Yeah!!
Re: Welcher Schalter für welchen Zweck?
« Antwort #1 am: 26.08.2007 20:13 »
Hi, Folks!

Um solche Spannungen mit zulässigen Mitteln schalten zu können, haben sich allgemein Relais bewährt. Die gibts in entsprechender Ausführung und bieten den Vorteil, dass ich die zu schaltenden Schaltungsteile (super Deutsch!) nicht an die Frontplatte verdrahten muss.
Zu meiner Verwunderung werden meistens Schalter benutzt, die eigentlich für diesen Zweck nicht geeignet (= unzulässig) sind. Rechtlich ist darin eindeutig ein "Vorsatz" erkennbar - vorausgesetzt, der Erbauer ist Herr seiner Sinne und nicht unmündig ...  >:D

Grundsätzlich sollte ein elektrischer Apparat immer "mit geeigneten Mitteln" erbaut werden!!
Ansonsten ist Ärger mit  :police: vorprogrammiert...

Aber darüber haben wir ja schon ausgiebig philosophiert ...  ;)

PLAY LOUD!!  :guitar:
Forget TRIAL AND ERROR!  BURN AND LEARN!

*

Offline Bierschinken

  • YaBB God
  • *****
  • 4.108
Re: Welcher Schalter für welchen Zweck?
« Antwort #2 am: 27.08.2007 16:55 »
Hallo Stephan,

vielen Dank schonmal für deine Stellungnahme. :)

Genau das ist eben der Punkt, dass ich den Schaltern nie entnehmen konnte dass sie überhaupt zugelassen sind für solche Spannungen.

D.h. die Majorität, die alles mit Schaltern macht, hat ein dickes Problem wenn es zum Fehlerfalle kommt? - kalkuliertes Risiko oder schlichtes Unwissen?

Jetzt habe ich dazu noch eine spezielle Frage:
Wie sieht das aus wenn ich nur Spannungsfrei schalte, jedoch im Betrieb eine hohe Spannung anliegt?
Das müsste nach meinem Verständnis möglich sein, oder nicht?

Grüße,
Swen

*

Offline Joachim

  • YaBB God
  • *****
  • 3.704
  • Live long and prosper
Re: Welcher Schalter für welchen Zweck?
« Antwort #3 am: 27.08.2007 18:37 »
Hi, Swen,

Zitat
Genau das ist eben der Punkt, dass ich den Schaltern nie entnehmen konnte dass sie überhaupt zugelassen sind für solche Spannungen.

Nun, den Schaltern kannst Du zwar nichts entnehmen, den Datenblättern dagegen schon ;). Sollte es bei einem Schalter kein Datenblatt geben lass die Finger davon. Bei Billigschaltern gibt es oft keine ernstzunehmenden Datenblätter, und wenn ist es nicht garantiert, dass die Spezifikation überhaupt eingehalten wird. Von daher kommt meine Empfehlung nur Markenware zu verwenden. Das muss nicht APEM sein, aber für 50cent gibt's da auch nichts.

Zitat
Wie sieht das aus wenn ich nur Spannungsfrei schalte, jedoch im Betrieb eine hohe Spannung anliegt?
Das müsste nach meinem Verständnis möglich sein, oder nicht?

Da Du das technisch nicht garantieren kannst, dass spannungsfrei geschaltet wird, verbietet sich das von selbst.

Grüße,
Joachim
Live long and prosper.

*

Offline Bierschinken

  • YaBB God
  • *****
  • 4.108
Re: Welcher Schalter für welchen Zweck?
« Antwort #4 am: 29.08.2007 18:16 »
Hallo Joachim,

dass man es nicht ausschließen kann, dass der Schalter eben doch im "spannenden" Moment geschaltet wird, macht Sinn. Sowas sollte man lassen. :)

Zu den Datenblättern; da hast du natürlich Recht, wenn ich kein Datenblatt habe, kann ich nicht wissen dass das Bauteil sicher ist. Genauso möchte ich am Schalter nicht unnötig sparen, da die Teile gewisser Belastung ausgesetzt sind lohnt sich da sicher ein "renommiertes Markenprodukt", da gehe ich ganz d´Akkordeon mit dir.
Da ich vermehrt, ja nahezu ausschließlilch, von euch (Dir, Marc, Olaf etc.) die APEM Schalter in Verwendung sah, kam mir die Frage ob sich diese Schalter durch etwas besonderes auszeichnen.

Wo ich grade von Marc sprach; Ich glaube, dass er sich genügend Gedanken um die sicherheit macht, jedoch verwendet er in seinem Classic einen APEM Schalter (Conrad-Art Nr. 700636-62) zur Umschaltung zwischen Pentoden/Triodenbetrieb der Endstufe. Da liegen im Betrieb ~450V DC an, ist das nun für diesen Schalter zulässig oder nicht? Das erschließt sich mir nicht.

Grüße,
Swen

*

Offline Stephan G.

  • YaBB God
  • *****
  • 768
  • Yeah!!
Re: Welcher Schalter für welchen Zweck?
« Antwort #5 am: 4.09.2007 20:10 »
Hi, Folks!

Ob der Schalter zulässig ist, ist nur ein Teil des Problems.

Entscheidend ist die Folge im Fehlerfall. Angenommen, der Schalter geht tatsächlich übern Jordan und es passiert sogar noch das Schlimmste und die Spannung liegt dann am Metallgehäuse des Schalters an, stellt sich immer noch die Frage, ob daraus eine Gefahr für den Benutzer o. ä. entsteht. Hat der gute Designer dafür Vorsorge getroffen, sollte eigentlich nix passieren und evt. sogar eine Sicherung fallen. Das allerdings kann wiederum als vorsätzliches Inverkehrbringen eines Gerätes mit nicht geeigneten Bauteilen ausgelegt werden, da man ja mit sowas gerechnet hat...je nach Laune und Auslastung des Staatsanwalts kann man daraus was Schönes basteln ...

Um der ganzen Scheisse aus dem Weg zu gehen, verbaut man Material mit Zulassung. Im Fehlerfall muss nämlich die Wirksamkeit einer Massnahme vom Hersteller nachgewiesen werden. Hält sich dieser nachweislich an die geltenden technischen Regeln (=VDE-Vorschriften), gilt automatisch die Konformitätsvermutung und die Schuld muss vom Staatsanwalt bewiesen werden --> G R O O O O O O S S S S S S S E E R R   Vorteil!!!

Wie schon öfter von mir erwähnt holt sich dieser natürlich einen Sachverständigen zu Rate. Die sind normalerweise bei HWK's, IHK's, VDI's, VDE's und DKE's fett im Geschäft und scheissen mit Sicherheit nicht in ihr eigenes Nest = F R E I S P R U C H !! ( mal salopp ausgedrückt - gewähltere Ausdrucksweise an anderen Stellen im Forum ...)

Ich finde, das ist schon den ein oder anderen Euro wert ...

Die Anderen können ja einen Teil des gesparten Geldes in Zahnbürstchen anlegen, damit man immer ein paar greifbar hat. Seife gibts "dort" aber genug. Man muss sich dann nur bücken ...  :sex:

PLAY LOUD!! :guitar:
Forget TRIAL AND ERROR!  BURN AND LEARN!

*

Offline Stephan G.

  • YaBB God
  • *****
  • 768
  • Yeah!!
Re: Welcher Schalter für welchen Zweck?
« Antwort #6 am: 7.09.2007 09:00 »
Hi, Folks!

Der Sachverhalt zur Rechtslage wird in einem (topaktuellen) Beitrag der "Elektrofachkraft.de"
beleuchtet. Den Artikel will ich Euch nicht vorenthalten...

Unbedingt durchlesen!!


http://www.elektrofachkraft.de/nav1/aktuell/index.php?showid=389433&rubrikid=217588

Vielleicht versteht mich ja jetzt jemand ...  :'(  :'(

PLAY LOUD!!  :guitar:

« Letzte Änderung: 9.09.2007 11:34 von Stephan G. »
Forget TRIAL AND ERROR!  BURN AND LEARN!