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Abgespeckter Rectifier

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Offline harryhirsch

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Abgespeckter Rectifier
« am: 8.01.2008 20:02 »
Hallo zusammen,

nach langem Mitlesen ist es soweit... Wie der Titel schon andeutet plane ich einen Rectifier in etwas reduzierter Version. Konkret stell ich mir die Schlankheitskur so vor:


1. Effekt-Loop fliegt raus, brauch ich nicht.

2. Ein Zerrkanal reicht eigentlich. Aber zwei Gainpotis die umschaltbar sind behalte ich mal im Hinterkopf. Cleankanal würd ich dann aufbauen wie Killigrew das gemacht hat.

3. Jetzt werden wahrscheinlich alle Rectifierfans aufschreien, aber ich denke ich werde ihn nur mit 50 Watt bauen. Die 100 Watt sind für meine Zwecke einfach nur übertrieben, nach der Erfahrung die ich mit dem Amp im Laden gemacht habe. Die Kostenersparnis ist zwar nicht so riesig und auch nicht unbedingt das Hauptargument, aber es macht den Aufbau doch etwas schlanker. Oder wird mir der Headroom dann clean fehlen, der Amp sich vom Charakter sehr verändern? Erfahrungen dazu erwünscht!
Chryz hat bei seinem Nachbau ja 372JX, 1650T und 193J verwendet. Als OT müsste ja dann einer mit 60 Watt reichen? Primärseitig sollte sich ja dann eigentlich nichts ändern, aber in PP-Schaltung steht für die 6L6 eigentlich 5,6k im Datenblatt  ::). Welcher Hammond wäre da passend, welcher andere Hersteller wäre noch empfehlenswert? PT müsste mir ja dann auch ein kleinerer reichen. Klärt mich auf wenn ich da einen Denkfehler habe, aber mein Leistungsverbrauch setzt sich doch aus Heizleistung jeder Röhre plus Verlustleistung jeder Röhre zusammen plus Zugabe (wieviel in Prozent etwa?). Dann heißts mal Datenblätter wälzen... Zur Drossel: wie kommt man da auf den konkreten Wert für Induktivität und DC-Widerstand? Laut Diciol soll die Induktivität ja größer oder gleich dem Belastungswiderstand sein, das wäre ja die komplette Schaltung die dann folgt. Hmmm.

4. Röhrengleichrichtung find ich ebenfalls nicht notwendig, sprich Netzteil wie in Killigrews Plan. Den Sag-Widerstand werde ich mal ausprobieren wie er sich klanglich auswirkt...



Vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass ich den Amp weder bauen noch spielen werde. Mein Etechnik-Studium neigt sich zwar langsam dem Ende zu und ich weiß wohl auch an welchem Ende man einen Lötkolben anfasst, aber ein Projekt von dem Umfang wär mir als erster komplett selbstgebauter Verstärker doch eine Stufe zu hoch. Dafür hab ich einfach zu wenig Ahnung von Röhrentechnik (wie  man wohl rauslesen konnte ;)). Das überlass ich lieber jemandem mit mehr Erfahrung. Bei mir liegt sozusagen nur die Konzeption & Planung, wenn man das mal so bezeichnen will, denn der Erbauer hat nichts mit Gitarren zu tun und der Spieler nichts mit bauen.

Wäre toll wenn mir jemand mit den Trafos bisschen weiterhelfen könnte!  :)



Danke & Gruß,

Volker

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Offline Kramusha

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Re: Abgespeckter Rectifier
« Antwort #1 am: 8.01.2008 21:19 »
[Editiert durch Admin]
Als Ausgangsübertrager kannst du den 1650K von Hammond nehmen. Als Netztrafo bietet sich der 373BX von selbiger Firma an.



Lg stefan :)
« Letzte Änderung: 8.01.2008 21:45 von Dirk »

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Offline Dirk

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Re: Abgespeckter Rectifier
« Antwort #2 am: 8.01.2008 21:46 »
Hallo,

aus rechtlichen Gründen habe ich aus diesem Beitrag die Hinweise zu einem anderen Trafo-Hersteller aus Deutschland der mit W. anfängt, rausgenommen. Ich bitte um Verständnis, aber diese Firma erlaubt keine Kritik.

Gruß, Dirk
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Offline the_moppi

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Re: Abgespeckter Rectifier
« Antwort #3 am: 8.01.2008 21:55 »
oh, sorry dirk, das wusste ich nicht.
aber auf dein fender sortiment kann ich doch aufmerksam machen, oder?

die fendertrafos kommen  den mesatrafos recht nahe.

als netztrafo spricht nix gegen hammond, aber bei dem AÜ würde ich auf fender vertrauen.

Mfg Marek
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Offline Dirk

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Re: Abgespeckter Rectifier
« Antwort #4 am: 8.01.2008 22:03 »
Hallo,

das ist klar dass Du das nicht wissen kannst, daher auch der Hinweis. Es geht hierbei speziell um diese eine Firma, welche mit solchen Aussagen "Probleme" hat, da, nach Aussage, dieser Firma hier keine Stellungnahme zu solchen Behauptungen bzw. Aussagen negativer Art geben werden kann. Ich bitte das zu respektieren; die anderen Produktempfehlungen sind hiervon nicht betroffen.

Gruß, Dirk
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Offline harryhirsch

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Re: Abgespeckter Rectifier
« Antwort #5 am: 9.01.2008 17:08 »
Ok, vielen Dank, das hilft mir schon mal weiter. :)


Bin gerade dabei den Schaltplan zu zeichnen. Im Original wird ja ausschließlich mit AC geheizt, Killigrew hat für die Vorstufe allerdings DC verwendet. DC wäre ja wohl brummsicherer, und soviel mehr Aufwand ist das auch nicht. Irgendwelche Meinungen dazu?

Als Nächstes werde ich mir dann mal das Geswitche anschauen, da tappe ich noch etwas im Nebel...



Gruß, Volker


/edit: da hab ich mich vertan, V1 im Mesa wird DC geheizt...
« Letzte Änderung: 9.01.2008 17:25 von harryhirsch »

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Offline Kramusha

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Re: Abgespeckter Rectifier
« Antwort #6 am: 9.01.2008 17:24 »
Sofern du alle Kabel schön verdrillst, ist AC absolut kein Problem und eine Fehlerquelle weniger :) Ich habe auch eine Rectiähnliche Vorstufe aufgebaut, bei mir brummt NICHTS.

Lg Stefan :)

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Offline Mr. Class A

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Re: Abgespeckter Rectifier
« Antwort #7 am: 9.01.2008 22:47 »
Hallo zusammen,

hatte auch schon über ein Projekt wie Volker nachgedacht und ein bisschen Recherche in Richtung 50W Mesa Single Rectifier (oder auch Rect-O-Verb) betrieben.

1) Es gibt eine Menge 50W Recti-User, die mit diesem Amp mehr als zufrieden sind. Lautstärke und Druck sind absolut ausreichend, wenn man nicht in einer SEHR LAUTEN Band spielt und Kontrolle über jede Note unterhalb des tiefen D´s benötigt  :devil: . Inwiefern der cleane Headroom PRAKTISCH leidet, kann ich nicht sagen. Aber insgesamt wirde Single Rectifier oft als musikalischer, mit mittigeren und süßlicheren Klangfarben beschrieben (gilt natürlich nur für hohe Lautstärken). Ich finds jedenfalls interessant.

2) Zu den Trafos

a) Beim Netztrafo würd ich ebenfalls zum o.g. Hammond 373BX greifen, obwohl die 5V Anzapfung ohne Röhrengleichrichtung dann wohl ungenutzt bleibt.
Bei 50W macht zumindest im Rectifier der stärkere Sag-Effekt der Röhre auch nur begrenzt Sinn (fehlt deshalb wohl auch im Single Rectifier). Vorsehen kann man es aber trotzdem - eine GZ34 würde reichen (diese klingt im Vergleich zur 5U4G auch nicht so nachgiebig im Attack).

b) mgl. Drossel = Hammond 159S

c) zum Ausgangsübertrager: Alles zwischen 4 und 6k dürfte für das Paar 6L6GC in Ordnung sein. 4-5k ist üblich. Zum interessanten Punkt: Der Single Rectifier hat einen überraschend kleinen Ausgangsübertrager! Der Trafo ähnelt von der Bauart und Maßen eher der Fender 35-40W Type, die im Pro Reverb oder Vibroverb verwendet wird. Warum verwendet Mesa gerade den? Aus Kostengründen wohl eher nicht. Die Antwort könnte in der fehlenden Gegenkopplung im "Modern"-Modus liegen. Möglicherweise möchte Mesa hier bewusst ein trafoseitige Begrenzung der Bassfrequenzen durch frühzeitige Sättigung erreichen, damit der Amp bei hohen Lautstärken "tight" bleibt. Daher erklärt sich dann auch der mittigere Soundcharakter des 50W-Rectos.

Ok, soweit mein Senf dazu. Viel Erfolg noch mit dem Projekt!


Grüße,

Martin



 
« Letzte Änderung: 9.01.2008 22:52 von Mr. Class A »

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Offline harryhirsch

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Re: Abgespeckter Rectifier
« Antwort #8 am: 10.01.2008 19:20 »
Hallo Martin,

danke für die Infos. Dann ist das Projekt ja von offizieller Hand abgesegnet ;).
Den Single Rectifier kannte ich gar nicht, auf jeden Fall nochmal gut zu sehen.

Das mit dem Ausgangsübertrager werd ich mir nochmal durch den Kopf gehen lassen...

Deine vorgeschlagene Drossel verwirrt mich jetzt allerdings wieder, weil die Induktivität ja doch eine ganze Ecke geringer ist. Kann man auf die Abdeckung verzichten oder sollte man da nachrüsten?

Ach ja, hat jemand eine günstige Quelle für AQY210? Hatte von denen hier irgendwo gelesen und die sind mir bzgl. der Schaltzeiten (und Faden) doch etwas sympathischer als die VTLs. Und ich brauch je doch ein paar mehr davon.



Danke & beste Grüße,

Volker

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Offline Kramusha

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Re: Abgespeckter Rectifier
« Antwort #9 am: 10.01.2008 19:29 »
Conrad hat die: http://www.conrad.at/goto.php?artikel=504859

Lg Stefan :)

PS: woah ich bin so high den Grund verrat ich aber nicht, sonst bekomm ich Anschiss ;D

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Offline mac-alex_2003

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Re: Abgespeckter Rectifier
« Antwort #10 am: 10.01.2008 19:38 »
Ist das geil! In Öschiland kostet der glatt mal 18% mehr.
Hier der hiesige Link: http://www.conrad.de/goto.php?artikel=504859

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Offline Kramusha

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Re: Abgespeckter Rectifier
« Antwort #11 am: 10.01.2008 20:24 »
Ups.. Aber so geil find ich das jetzt nicht -.- Ich sag ja, immer auf die armen Ösis :( :P

Lg Stefan :)

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Offline harryhirsch

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Re: Abgespeckter Rectifier
« Antwort #12 am: 25.01.2008 19:59 »
Sooo, mal wieder was Neues von mir. Schaltplan ist jetzt fertig und liegt im Anhang.
Wäre jemand so freundlich und würde da mal drüber schauen? Nur um sicher zu gehen
dass ich da keine größeren Böcke geschossen habe ;D. Letztendlich sind es zwar
weniger Veränderungen geworden als ich ursprünglich vor hatte, aber man weiß ja nie...


Eine Frage die mir da noch spontan kommt: wie stark die Sicherungen, welcher Typ?



Danke & viele Grüße,

Volker

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Offline harryhirsch

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Re: Abgespeckter Rectifier
« Antwort #13 am: 7.03.2008 19:10 »
Hallo zusammen,

wollte hier noch Bericht erstatten... Nach ein paar anstrengenden Tagen ist er fertig und läuft einwandfrei. Kurze Zwischenstationen waren rote Anodenbleche wegen falsch angelegter Vorspannung und maximale Power = Zimmerlautstärke auf Grund einer falschen Verbindung an einer Vorstufenanode. Aber war beides schnell behoben.

Was soll ich sagen, ich bin (und vor allem der kleine Bruder dem das Teil zukommt ist) hochzufrieden, tatsächlich alles so aufgegangen wie ich mir das vorgestellt hatte. Ich hatte ja eigentlich darauf gewartet dass der Amp erst mal stumm bleibt weil die Schalterei mit den AQYs irgendwo streikt, aber das war zum Glück nicht der Fall. Zum Klang muss ich eigentlich nicht soviel sagen, der Rectifier der Pate stand kommt auch aus der Box. Allerdings muss ich da noch auf die Neuanschaffung warten bis ich ein endgültiges Urteil abgeben kann.

Als OT hab ich den von Kramusha 1650K empfohlenen angeschafft. Die Vorstufe ist erst mal mit TT, die Endstufe mit JJ bestückt. Spannungen sind noch einen Tick zu hoch, das ist das Einzige was erst mal noch ansteht. Und ein Gehäuse bauen, bis jetzt gibt's nur das Chassis, aber da halt ich mich mal schön raus. Ich war letztendlich auch deutlich mehr am Bau selbst beteiligt als ich aus zeitlichen Gründen eigentlich vor hatte. War auf jeden Fall gut, das beim ersten Mal nicht ganz allein zu machen bei einem Amp von dem Umfang.

Da bleibt nur die Frage, was bau ich als Nächstes (für mich!!)? ;D So viele schöne Amps, so wenig Zeit.


Vielen Dank an alle die mir geholfen haben dabei! (v.a. Kramusha und Marc der davon zwar nichts weiß, dessen toll dokumentierter Classic Aufbau aber im Prinzip jede Frage beantwortet hat die ich hier nicht gestellt habe)



Schönen Gruß,

Volker



Ach ja, im Schaltplan den ich drüber angehängt hab ist ein Fehler beim Kathodenfolger, der Abgriff muss natürlich an die Kathode nicht die Anode (aber das war NICHT der Fehler den ich oben erwähnte, das ist mir schon noch beim Layout erstellen aufgefallen ;)). Das dürfte zwar den meisten klar sein, aber ich erwähn es lieber noch. Falls jemand Interesse hat kann ich den Plan auch nochmal hochladen, ein paar Sachen haben sich doch noch geändert.

Bilder (falls man das so nennen kann) leider nur mit dem Handy, sobald er fertig ist gibts bessere und vielleicht auch was auf die Ohren.

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Offline Kramusha

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Re: Abgespeckter Rectifier
« Antwort #14 am: 7.03.2008 19:17 »
Einerseits freu ich mich ja für dich (Super Arbeit und so ;D) andererseits.. Ich muss was verbrochen haben, dass ich nicht auf Anhieb so einen Amp zusammenbringe :(

Trotzdem, viel Spaß damit ;)

lg Stefan :)