Ui, schon lange ist hier in meinem Classic-Thread nichts mehr passiert, was aber nicht heißt, dass ich am Amp nicht weiter gebaut habe. Kurz vor Weihnachten möchte ich aber die Zeit noch nutzen um diesen Thread fertig zu stellen und euch die letzten Baubilder zu präsentieren.
Vorab möchte ich euch aber auf einen schwerwiegenden Verdrahtungsfehler hinweisen, den ich an der Speakerbuchse gemacht habe. So wie es hier gezeigt war, hängt die Klinkensteckerspitze des Lautsprecherkabels in der Luft und hat keinen Kontakt zum Impedanzwahlschalter. Dieser war nämlich nur mit dem Schaltkontakt der Switchcraftbuchse verbunden. Die Endstufe hatte so keine Last(!):
http://www.tube-town.de/ttforum/index.php?topic=7836.msg72687#msg72687Ich habe das erst bemerkt, nachdem der Amp während der Inbetriebnahme bereits ca. 45 Minuten lief und ich fleißig die Spannungen an den Sockeln und in der Schaltung überprüft habe.
Die geschah dabei zwar die meiste Zeit bei zugedrehtem Masterregler und ohne Inputsignal, aber ich brauchte einige Versuche (Minuten) mit eingestöpselter Gitarre und aufgedrehtem Amp, bis ich den Grund für die absolute Totenstille der Lautsprecher herausfand.
Ich sag euch, das ist schon ein scheiß Gefühl, wenn man sich darüber bewusst wird, dass man bei der Inbetriebnahme möglicherweise gerade den AÜ bei einem nicht gerade billigem Ampbausatz gehimmelt haben könnte.
Nachdem ich dann mit Marcs Hilfe noch 3 weitere Fehler gefunden habe (2x Kathodenwiderstand um den Faktor 1000 zu hoch und einmal Kurzschluss am Gainpoti durch winziges Drahtstück aus einer abisolierten Litze), läuft der Amp jedoch tadellos.
Der AÜ hat keinen Schaden davongetragen und tut, was er soll. Soviel also zur Belastbarkeit und Qualität der Shinrock Trafos. Das sind schon echt robuste Teile.
Ich spiele den Amp jetzt seit ca. einem Monat und muss sagen, dass er mich sehr begeistert, wobei er beim Spielen völlig anders reagiert, als die CAE Vorstufe, die ich zuvor gebaut habe.
Der Classic verlangt im 2. Kanal von einem sehr viel mehr Arbeit ab, um einen tragenden Ton zu erhalten. Er belohnt dafür jedoch mit einem sehr dynamischen und durchsetzungsfähigen Sound.
Der CAE3+ klingt im 2. Kanal (der sich ja auch an einem getunten Marshall orientieren soll) dagegen deutlich komprimierter, was jedoch nicht heißt, dass das schlechter sein soll. Sind einfach zwei völlig verschiedene Soundfacetten.
Der JMP Kanal des Classic bietet einen sehr schönen warmen Cleansound, der quasi stufenlos bei höherer Lautstärke in den Crunch umkippt. Sehr bluesig, gefällt mir gut. Das kann der 1. Kanal des CAEs definitiv nicht so.
Der Booster des Classic ist eine super Bereicherung für beide Kanäle. Er erlaubt, sowohl ein absolut cleanes Boosten des Signals, wenn man lediglich das Volume weit aufdreht, als auch einen Overdrivesound, bei aufgedrehtem Gainregler. Die Gainreserven des Boosters alleine würde ich persönlich als moderat bezeichnen, jedoch ist das fürs Gesamtkonzept mehr als ausreichend. Zusammen mit dem JCM Kanal kann man hiermit ein ganz schönes High-Gain Brett fahren.
Insgesamt macht der Classic beim Spielen einen riesigen Spaß und verursacht ein ganz breites Grinsen. Als Amp mit eindeutig britischer Soundfärbung hat er bei mir ein Tolexkleid in britisch-racing-green bekommen. Da mir die Front damit tendenziell etwas zu dunkel erschien habe ich ihm creme-farbene Chickenheads spendiert. Ich habe hier die Knöpfe von Dakaware gewählt, da mir das kurvigere Design sehr gut gefällt. Die Potistellungen sind so auch auf dunkleren Bühnen und in dunkleren Proberäumen noch gut ablesbar.
Hier die letzten Bilder: