Hallo
1. ein guter AÜ muss keineswegs verschachtelt gewickelt sein.
2. Eine Verschachtelung senkt die Streuinduktivität[Das ist der teil der Induktivität, der nichts zur Signalübertragung beiträgt] erhöht aber die Kapazitäten zwischen den Wickllungen, weil jede Verschachtelung eine weitere Berührungsfläche bildet.
3. Die Interne Kapazität liegt dem Innenwiderstand der Röhre Signalmäßig parallel geschaltet. Demnach sollte sich die Kapazität umso stärker auswirken je höher der Innenwiderstand der Röhre ist, und das tut sie auch.
4. Pentopden habe unendlich große Innwnwiderstände, Trioden endliche und oftmals recht kleine (Bei der EL34 in Triodenschaltung etwa 1k).
5. Deswegen kann man einen Übertrager, der für Pentoden gewickelt ist nicht sehr einfach verschachteln, weil die zusätzlichen kapazitäten zu einem Höhenverlust führen.Entweder man unternimmt was gegen die Kapazitäten indem man die Lagen stark isloiert, oder man verzichtet auf verschachtelungen.
6. Eintaktübertrager brauchen ohnehin nicht so stark verschachtelt zu werden wie solche für Gegentakt AB oder B. Der Grund ist, dass bei Gegentakt B und B Kapazitäten auch zu hohen Klirrfaktoren führen. Deswegen wird hier oft in einem Zweikammerkern gewickelt der kreuzweise verschachtelt wird. dadurch ergeben sich bei kluger Aufteilung kleinere Kapazitäten bei dennoch guter Verschatleung. Außerdem erreicht man dadurch einen sehr hohen magnetischen Kopplungsgrad.
7. Man sieht ein zu stark verschachtelter Kern kann auch Nachteile bringen, besonders beim Betrieb mit Pentoden. Gerade auch Zwischenübertrager sollten überhaupt nicht verschachtelt werden, weil die verwendeten Röhren sehr hohe Innwniderstände haben und sehr viele Windungen aufgebracht werden müssen. Jegliche Kapazitäten sind zu vermeiden.
Ergo: Ein sehr guter Übertrager ist was es die Verschachtelung betrifft genau an sein Schaltungsumfald insbesondere dem Ri der verwendeten Röhren angepasst. Viel Schachtelung ist also nicht viel gut.
8. Ebenso wichtig sind die im Eisen entstehende Wirbelstrom- und Ummagnetisierungsverluste.
9. Erstere lassen sich durch sehr dünnes Blechmaterial und gute Isolierung zwischen den Blechen vermeiden. Es ist seltsam zu sehen, dass man hoch verschachtelte, dann aber Verschweißte Kerne bekommt. Die Schweißnaht ist eine leitende Verbindung, die herrlich Ströme überträgt, die wunderbare verluste machen.
10. Ebenso viel Mist habe ich bei den Schrauben gesehen, die durch die Kerne gezogen werden. Erstens sollten sie nicht magnetisch sein, z.B. auch Messing. Zweitens sollten sie die Blechen nicht berühren um keine elektrisch leitende Verbindung darzustellen. Die Schrauben gehören in ein Röhrchen oder ein Stück Schrumpfschlauch.
11. Kornorientierte und nachgeglühte Bleche werden oft als Wundermedizin für guten Klang verkauft. Das ist quatsch. Nicht dass es nichts bringen würde. Solche Bleche sind stärker magnetisierbar, aber man erreicht den selben Effekt durch Vergrößerung des Trafokernes. Man kann von einer A auf eine B Größe gehen, oder sogar eine ganze Nummer hoch, also von EI84 auf EI96. Letzteres bringt auch mehr Wickelraum, wodurch man besser isolieren und damit auch Kapazitäten vermeiden kann.
12. Man ließt auch oft EI-Kerne oder M-Kerne seien besser. das ist Quatsch. Allein die Berechnung ist etwas verschieden. EI Kerne sind etwas einfacher zu planen. Denn bei ihnen kann man den Luftspalt frei festlegen. Beim M-Kern ist er vorgegeben. Und man kann nur das Blechpaket frei wählen, das man beim EI-Kern zusätzlich frei wählen kann. Klingen können beide gleich gut.
13. Auch musst selbst bei Eintaktern der Luftspalt nicht immer sein. Der Luftspalt sorgt dafür, dass der Kern weniger stark vormagnestieiert wird. man bezahlt das aber durch eine kleinere Induktivität und damit auch mehr Windungen.
Ich habe mit meinem Freund Harald zusammen schon zig Übertrager gewickelt von Cheap and Dirty bis Huiuiui. Das Ergebnis unserer Tests war, dass ein sehr guter Übertrager:
An den Zweck angepasst ist.
Manchmal ohne jegliche Verschachtelung und Brimborium auskommt, das sich später als Werbewirksame Merkmale anpreisen läßt.
Oft keineswegs teurer als ein schlechter sein muss.
Ob die Isolierungen aus Oldscool Vintätsch Vooodoo Ölpapier oder billigenbequemen gefiederten Band sind, ob die Spulenkörper aus modernem Pressstoff oder handgefaltete aus Hartpapier gemacht sind, spielt eigentlich nur für das Auge eine Rolle.
Mit meodernem Material kann man genau so gute Übertrager machen wie mit dem Vintätsch Zeugs, aber man kann es schneller, eifacher und bequemer machen.
90% dessen was einen guten Übertrager ausmacht ist kluge Planung unter Berücksichtigungd es Anwendungszweckes. Ich frage mich immernoch, warum keine Eintaktübertrager speziell für Pentoden und solche spezielle für Trioden angeboten werden. Die Unterscheidung würde gerade im Hifibereich Sinn machen.
Viele Grüße
Martin