Impressum | Datenschutz | Shop | DIY | TT @ Twitter | TT-Cabs
Anzeigen der neuesten Beiträge

Fender Bassman 135, Aufwärmphase recht lang...

  • 11 Antworten
  • 6996 Aufrufe

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

*

Offline willie1968

  • Sr. Member
  • ****
  • 246
Hi,

ich hab da mal 'ne Frage, bzw. ein kleines Problem. Ich spiele über einen Fender Bassman 135. Röhren sind alles Rubies.
Gestern auf der Probe ist mir mal wieder schlimm aufgefallen, daß der Amp ca. 1/2 Stunde braucht bis er den Sound und Laustärke liefert, wie ich es liebe/brauche.  :headphone:
Ist das normal oder kann man was dagegen tun? (evt. mal die Röhren wechseln?) Eingemessen (soweit man das beim Bassman machen kann.) hab ich das ganze schon. Wurde aber auch nicht besser.
Achja, ich benutze den Fender tatsächlich als Bassamp mit 2 verschiedenen Bässen. 71' Fender Jazz mit aktiven EMG's und 'nem Status Serie 1 5-Saiter.  :guitar:
Der Sound, wenn er denn mal warm ist, ist wirklich super. (an einer Eden D212xlt) Ich mußte allerdings einiges austauschen, da der Amp in einem grauenvollem Zustand war, als ich ihn bekam. Ich sach nur Radioohmpoties... >:D
Also, was kann man dagegen tun? (Außer früher kommen und einschalten...)
und tschoe
Willie

*

Offline Larry

  • YaBB God
  • *****
  • 794
  • Nicht selten ist das Wort schärfer als das Schwert
Re: Fender Bassman 135, Aufwärmphase recht lang...
« Antwort #1 am: 4.09.2008 21:22 »
Was nach einer halben Stunde Probe definitiv anders ist, ist die Wahrnehmungsfähigkeit und Differenzierungsfähigkeit deiner Ohren. Um 'wie viel' anders das nach einer halben Stunde Probe ist, hängt u.a. auch von der Gesamtlautstärke während der Probe ab.

Leider hast du nicht näher beschrieben, in welcher Weise du deinen Amp nach halbstündiger Probe 'anders' wahrnimmst. Weicher? Runder? Wärmer? Diffuser? Leiser?



Falls ja - dann liegt das nicht am Amp  ;)

Larry
Larry's Website - oder gleich direkt zu den Amp-Fotos in der Gallery

*

Offline willie1968

  • Sr. Member
  • ****
  • 246
Re: Fender Bassman 135, Aufwärmphase recht lang...
« Antwort #2 am: 5.09.2008 15:30 »
Naja,
also ich probe grundsätzlich mit Stöpseln. Und ich habs auch letztens einfach den Amp angeschaltet und gewartet (ohne spielen) und dann war der Klang direkt gut. Also Psychoakustik kann ich ausschliessen. Der Amp ist nach einer halben Stunde definitiv lauter, klarer, wärmer. Der Sound ist dann so wie ich ihn auch von meinem früheren Bassman kenne. (Ist ja nicht mein erster.)
Allerdings direkt nach dem einschalten klingt es einfach schlecht. Kein Druck, die Bässe wummern und sind "verschmiert", die Höhen sind extrem schrill. Sowas meine ich damit. Das ein Röhrenamp erst gut klingt, wenn er warm ist, ist mir klar, aber bei meinem dauert es definnitiv einfach viel zu lange. Bei meinem früheren BM hat das vielleicht 5 min gedauert. Der war aber auch nicht verbastelt und hatte auch andere Röhren drin.
Deswegen frage ich ja, ob's an den Röhren liegt oder ob ich in eine andere Richtung suchen muss? (C's, oder R's oder sowas?)
und tschoe
Willie

*

Offline darkbluemurder

  • YaBB God
  • *****
  • 2.461
Re: Fender Bassman 135, Aufwärmphase recht lang...
« Antwort #3 am: 5.09.2008 19:02 »
Hallo,

du hast gesagt, du hättest einige Bauteile austauschen müssen. Was hast du denn für Widerstände und Kondensatoren verwendet? Bei Kohlepresswiderständen ist bekannt, dass sie auf Erwärmung reagieren, was ich dagegen von Metallfilm- oder Kohlefilmwiderstände nicht gehört oder gelesen habe. Mit einigen Kondensatoren ist das ähnlich. Orange Drops, Xicons oder Sozos sind da auch eher unproblematisch - soll heißen ich höre keinen Unterschied direkt nach Einschalten und ca. eine halbe Stunde später. Die beiden Amps, die ich auf meinen Gigs spiele, klingen für mich den ganzen Abend gleich. Beim letzten Set muss ich zwar immer den Bright-Schalter reinhauen, aber das ist - wie Larry richtig bemerkt hat - Psychoakustik, die mit der nachlassenden Empfindlichkeit des Ohrs einhergeht.

Von Röhren ist mir ein Aufwärmungsphänomen wie du es beschreibst auch noch nicht aufgefallen.

Vielleicht kommen wir bei der Bauteilanalyse ein Stück weiter.
Viele Grüße
Stephan

 
Bauten
Chieftain, HoSo56, Cleartone, Dirty Shirley, CJ 11, Junior Chief, Peggy 40

Conversions
Marshall 1959 SLP RI zu Minimalist HRM, Fender Bassman zu Mark Overdrive Special, Marshall 100W JMP zu Fat BE100, Marshall JTM 45 Reissue zu Dirty Daisy; Guyatone Bassman zu Basstonemaster

*

Offline willie1968

  • Sr. Member
  • ****
  • 246
Re: Fender Bassman 135, Aufwärmphase recht lang...
« Antwort #4 am: 10.09.2008 09:30 »
Ich muste 2 Kathoden R's tauschen, weil der "Verbauer" da 0,6W Metallfilm reingesetzt hatte. (Mich wundert das die nicht direkt geschmort wurden.) GEnommen habe ich 2W Metallfilm. Ein Netzteilelko war auch etwas "knapp" bemessen. Das kanns allerdings wohl nicht sein. Potis sind von Alpha. Aber an einer "Soundbildenden" Stelle hab ich nix ausgetauscht. Ich werd wohl mal die Röhren tauschen und schauen, ob's dann besser wird.

Vielen Dank erst mal.
und tschoe
Willie

*

Offline darkbluemurder

  • YaBB God
  • *****
  • 2.461
Re: Fender Bassman 135, Aufwärmphase recht lang...
« Antwort #5 am: 10.09.2008 09:59 »
Hhmm, ich benutze 0,6W Metallfilmwiderstände ohne Probleme als Kathoden-Rs in der Vorstufe. Für Endröhren würde ich das natürlich nicht machen, für Kathodenfolger und Reverbtreiber auch nicht unbedingt, aber sonst ... . Mit 2W Metallfilm hast du aber sicher nichts falsch gemacht.
Dann würde ich es auch mal mit den Röhren versuchen.
Viel Erfolg, Stephan
Bauten
Chieftain, HoSo56, Cleartone, Dirty Shirley, CJ 11, Junior Chief, Peggy 40

Conversions
Marshall 1959 SLP RI zu Minimalist HRM, Fender Bassman zu Mark Overdrive Special, Marshall 100W JMP zu Fat BE100, Marshall JTM 45 Reissue zu Dirty Daisy; Guyatone Bassman zu Basstonemaster

*

ortega67

  • Gast
Re: Fender Bassman 135, Aufwärmphase recht lang...
« Antwort #6 am: 10.09.2008 10:58 »
Ich kenne das Phänomen auch. Ich habe einen 70er Bassman 50 und der braucht so 10-15 Minuten bis er vom Sound und der Lautstärke voll da ist.
Meine Röhren sind noch frisch, daran liegt es sicher nicht. Meine Ohren sind zwar nicht mehr so frisch, doch ich kann ihnen vertrauen.
Muss ich die Kiste jetzt durchchecken lassen ? Im Grunde kann ich mit dieser Aufwärmphase leben, allerdings sollte sie nicht immer länger werden oder der
Amp gar Schaden nehmen.

Gruß Alex

*

Offline Larry

  • YaBB God
  • *****
  • 794
  • Nicht selten ist das Wort schärfer als das Schwert
Re: Fender Bassman 135, Aufwärmphase recht lang...
« Antwort #7 am: 10.09.2008 16:26 »
Ich muste 2 Kathoden R's tauschen, weil der "Verbauer" da 0,6W Metallfilm reingesetzt hatte. (Mich wundert das die nicht direkt geschmort wurden.) GEnommen habe ich 2W Metallfilm.
Hast du da was gerechnet, was dein Wundern hervorgerufen hat - oder war das eine Entscheidung aus dem Bauch heraus? Das mit den 2W Widerständen.

Fakt ist, dass die 1,5K Kathodenwiderstände in Fender Amps gerade mal mir 1,5 bis max. 2 Milliwatt belastet sind, der gemeinsame 820 Ohm der 2. Stufen mit 3-4 Milliwatt.

Selbst ein 1/16 Watt Widerstand wäre da schon als Overkill zu betrachten, ein 0,6W Widerstand dreimal - und deine 2W Widerstände sind an diesen Positionen sogar als Super-Ultra-XXXL-Overkill zu betrachten!

Larry
Larry's Website - oder gleich direkt zu den Amp-Fotos in der Gallery

*

Offline willie1968

  • Sr. Member
  • ****
  • 246
Re: Fender Bassman 135, Aufwärmphase recht lang...
« Antwort #8 am: 11.09.2008 15:36 »
Nein, hab mich wohl etwas unklar ausgedrückt. Sorry.
Mein Vorbastler hat 2 1Ohm Messwiderstände an die Kathoden von 2 Röhren der Endstufe gelötet. Wohl zum Messen des Bias, den man beim 135'er ja nicht wirklich einstellen kann. An der Stelle finde ich 0,6W etwas unpassend. (persönliche Meinung. Es würden zwar rechnerisch auch 0,6W gehen, aber bei der Endstufe hab ich lieber viiieeeel Reserve.) Warum er das auch nur an 2 der 4 Endröhren gemacht hat, keine Ahnung. Ich hab jetzt aus Symmetriegründen alle 4 ein R spendiert. Beim nächsten Öffnen werd ich die wohl komplett rausnehmen.
und tschoe
Willie

*

Offline NOS

  • Sr. Member
  • ****
  • 126
Re: Fender Bassman 135, Aufwärmphase recht lang...
« Antwort #9 am: 11.09.2008 20:49 »
Hallo Willie,

so wie Du das in Deinem 2. Post beschreibst ('Kein Druck, die Bässe wummern und sind "verschmiert", die Höhen sind extrem schrill') klingt es für mich so, als ob der Amp zu viel Dynamik/Gain hat.

Wenn der Power-Trafo dann mit der Zeit langsam in die Knie geht (weil er immer wärmer wird), erhöht sich dessen Innen-Widerstand. Der Amp wird dann sicher nicht lauter, aber evtl. psycho-akustisch lauter (weil runder) wahrgenommen.

Ich würde testweise etwa 100 Ohm direkt nach dem Gleichrichter (also vor den Endröhren), ausreichende Belastbarkeit + ggf. Kühlung vorausgesetzt  ;) ausprobieren. Der Trafo sollte mit der Zeit weinger warm werden + der Innenwiderstand entsprechend höher.

Just my 2 c      NOS

*

Offline willie1968

  • Sr. Member
  • ****
  • 246
Re: Fender Bassman 135, Aufwärmphase recht lang...
« Antwort #10 am: 12.09.2008 09:17 »
Gute Idee, probier ich mal aus.
und tschoe
Willie

*

Offline willie1968

  • Sr. Member
  • ****
  • 246
Re: Fender Bassman 135, Aufwärmphase recht lang...
« Antwort #11 am: 18.09.2008 10:00 »
Och ne, war keine gute Idee.
Hab den Widerstand eingebaut. Effekt:
1. der wurde warm wie Hölle inkl. dem Chassis.
2. Es brummte leicht.
3. Die Änderung war leider nicht wie gewünscht, sondern eher im Gegenteil. Der Sound blieb jetzt so, wie er am Anfang war, also schlecht.
4. Die Leistung war auch noch deutlich vermindert.

Ich hab's dann nach der Probe schnell wider zurückgebaut. Schade.
und tschoe
Willie