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valveking 112 röhrentausch

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Offline Stefan_L_01

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valveking 112 röhrentausch
« am: 11.12.2008 14:41 »
Hallo

Ich bin mit meinem vk112 nicht mehr zufrieden. Die Verzerrung kommt mir zu früh, und zu hart bzw. leblos. Ich habe keine Palette von Effektgeräten. Ich will einfach mal was anderes ausprobieren. Der Sound des vk112 hat auch nicht allzuviele Höhen, die gehen durch die nach hinten offene Bauweise wohl etwas verloren - über eine externe geschlossene Box klingt der gleiche Speaker (ummontiert) einfach brillianter.

Ich liebäugel mit einer GE 5751 JAN zum Ausprobieren, die kann man soweit ich das verstanden habe ja einfach gegen die JJ12AX7S tauschen oder? Problem vielleicht: Der Amp hat wohl keine Bias Einstellung - kann man da in Probleme geraten?
In welcher Position würde der Tausch Sinn machen, V1 und/oder V2? V3 ist wohl nicht so wichtig oder?

Was für eine Röhre würde denn noch sich soundtechnisch als Alternative anbieten, einfach um mal Gegensätze auszuprobieren?

Danke & Gruß
Stefan

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Offline haebbe58

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Re: valveking 112 röhrentausch
« Antwort #1 am: 11.12.2008 15:13 »
Hi Stefan,

die GE 5751 kannst Du einfach für die JJ 12AX7 eisetzen, kein Problem ... aber mehr Höhen bekommst Du dadurch wahrscheinlich nicht. Insgesamt wird das Ganze etwas weicher und die Verzerrung setzt evtl. etwas später ein. Allerdings klingt die 5751 wirklich klasse und reagiert sehr gut auf Abschlag und ist recht dynamisch.

Als Alternative für mehr Höhen würde ich dann eine TT 12AX7 vorschlagen.

Für beide gilt ... unbedingt in die V1 Position! Und die TT sollte dann eine V1-Version sein. Bias einstellen gibt es nicht bei Vorstufenröhren ... einfach alte raus und neue rein und testen.

Ich würde aber auch mal die anderen Röhren unter die Lupe nehmen (V2 und 3, ...)... evtl sind alle schon recht alt ... und dadurch recht dunkel und verwaschen im Klang. Da ruhig neue JJ ECC83 rein tun

Falls die Endstufenröhren ausgetauscht werden sollen (die sind eigentlich schneller hin als die Vorstufenröhren), muß aber definitiv ein Bias-Abgleich durch einen Techniker gemacht werden!

Gruß
Häbbe
 


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Offline mc_guitar

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Re: valveking 112 röhrentausch
« Antwort #2 am: 11.12.2008 15:44 »
Hallo,

Ich muß mich auch mal grad mit reinhängen. Ich hab die GE5751 schon in verschiedenen Amps eingesetzt darunter auch diverse Peaveys. Und gerade bei denen muß ich sagen, daß der Unterschied zu anderen normalen 12AX7 eigentlich immer so marginal war, daß ich mich dagegen entschieden habe die GE drin zu lassen. Diese Röhre bewirkt in puristischeren Schaltungen, wie alten Fenders und Marshalls wesentlich drastischere Soundveränderungen. Ich würde an Deiner Stelle mal mit der von Häbbe vorgeschlagenen TT12AX7 in V1 anfangen. V2/3 würde ich JJECC83 empfehlen. Das ist auf jeden Fall eine solide und gut funktionierende Grundlage. Von dort aus würde ich weiter experimentieren.

Grüße Micha
Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher...(Albert Einstein)

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Offline Stefan_L_01

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Re: valveking 112 röhrentausch
« Antwort #3 am: 11.12.2008 18:21 »
Hallo

Danke für die prompte Antwort. Ich lasse mir mal ein paar Tubes schicken. Alt können die Röhren eigentlich nicht sein. Sind auch nicht allzu häufig im Einsatz.
Ich habe da so ein Edirol Mischpult, mit dem kann ich per USB digital aufnehmen über einen Lappi - insofern kann ich im Nachhinein ganz entspannt die Tracks objektiv vergleichen. Habe das schon mit verschiedenen Speakern gemacht, mal sehen was jetzt mit den Röhren rauskommt.

Eine Frage noch zu V1: Das ist doch eine fixe Vorverstärkung und hat somit normalerweise kaum Einfluß auf die Verzerrung, korrekt? D.h. um die Art der Verzerrung zu ändern, also die Form der Sättigung,  wäre doch V2 viel wichtiger, oder nicht?

Gruß
Stefan

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Offline mc_guitar

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Re: valveking 112 röhrentausch
« Antwort #4 am: 11.12.2008 19:28 »
Hallo Stefan,

Das ist so nicht ganz korrekt, die V1 gibt mit ihren zwei Triodensystemen die ersten beiden Verstärkerstufen. Damit hat man den größten Einfluß auf den Sound. Mit der fixen Verstärkung ist so eine Sache. Es kommt eindeutig auf die Schaltungsvariante an, muß nicht zwangsläufig fix sein, kommt darauf an, wo der Gain-Regler wirkt. V2 ist meist u.a. als Aufholverstärker für den EQ zuständig. V3 bildet den PhaseInverter, als Vorbereitung auf die Verarbeitung des Signals in der Endstufe.

Grüße Micha
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Offline Stefan_L_01

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Re: valveking 112 röhrentausch
« Antwort #5 am: 11.12.2008 23:13 »
hmm jetzt wo Du es sagst. Ich habe mich gerade erst in die Röhrentechnik eingelesen, jetzt verstehe ich den VK112 Schaltplan langsam. Die nehmen die 2 Kanäle einer VV Röhre als unabhängige Verstärkereinheiten, macht bei 2 Röhren 4 Verstärkereinheiten - und nicht etwa dieses Gegentaktverfahren oder? Ist das normal für Amps oder die Billiglösung?

Edit: Lead gain (CH2) zwischen V1/1 und V1/2, EQ im Ch2 hinter V2/2, V2/1 erschließt sich mir nicht so ganz, vielleicht findet hier die richtige Zerre statt, nachdem V1/2 schon den Pegel hochzog
« Letzte Änderung: 11.12.2008 23:25 von Stefan_L_01 »

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Offline mc_guitar

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Re: valveking 112 röhrentausch
« Antwort #6 am: 12.12.2008 08:27 »
Hallo Stefan,

Das hat nix mit Billiglösung zu tun. Die gängigen Vorstufenröhren bieten immer zwei Verstärkersysteme, weil da drin eben genügend Platz dafür ist. Da man für einen Verstärker ohnehin mehrere Stufen braucht, ist das ja doch eine sehr praktische und platzsparende Überlegung. Mit Gegentakt also Class AB/B hat das nichts zu tun. DIe einzelnen TriodenSysteme werden völlig getrennt von einander benutzt, bis auf die letzte Vorstufenröhre vor der Endstufe. Das ist der sogenannte Phasendreher oder auch PhaseInverter. Dort werden beide Systeme synchron benutzt, um die positiven und negativen Teile des Signals an getrennte Endstufenteile zu geben. Diese Art von Leistungsverstärkung nennt sich dann Class AB, PushPull oder auch Gegentaktverfahren. Wird in Gitarrenverstärkern mit einer symmetrischen Anzahl von Endröhren und >10W fast ausschließlich verwendet.

Edit: Lead gain (CH2) zwischen V1/1 und V1/2, EQ im Ch2 hinter V2/2, V2/1 erschließt sich mir nicht so ganz, vielleicht findet hier die richtige Zerre statt, nachdem V1/2 schon den Pegel hochzog

Die Zerre wird in mehreren Stufen gemacht und hängt im wesentlichen vom Arbeitspunkt der Röhre, also der umgebenden Bauteilen und der angelegten Spannung und natürlich von der Signalstärke, die an der jeweiligen Verstärkerstufe anliegt ab. Das Signal kommt also von der Gitarre relativ klein beim ersten Röhrensystem V1/1 an und wird dort verstärkt, je nachdem wie stark und mit wieviel Pegel nun in die nächste Stufe gegangen wird wird das Signal immer mehr verbogen, wie man das haben will. Die effektivste Klangbeeinflussung kannst Du immer noch mit der V1 Röhre machen. Wenn Du dort Dein Optimum gefunden hast, kannst Du bei V2 weiter machen.

Grüße Micha
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Offline Stefan_L_01

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Re: valveking 112 röhrentausch
« Antwort #7 am: 12.12.2008 13:12 »
ok, langsam verstehe ich. V3 ist im Peavy ja direkt im PowerAmp Schaltplan. Mit dem wunderbaren Texture Feature, was einen Wechsel von AB zu A Betrieb ermöglichen soll aber bei mir 0 Einfluß hat (vielleicht spiele ich noch zu leise).

Noch eine Frage zur Verzerrung ( Es ist wohl primär die V2/1 da davor das Clean abgezweigt wird und dahinter ein paar Schutzdioden zu sehen sind): Die Röhre wird ja wahrscheinlich irgendwo zwischen A und B betrieben werden. Damit wird wenn sie über B hinaus sättigt ja nur eine Halbwelle verzerrt. Was passiert mit der anderen Halbwelle? Haben die Röhren einen internen Begrenzer zu positiven Spannungen (>V0) der wie ein Limiter wirken kann und wie eine Art Transistor verzerrt? Bzw, kann es sein dass auch die Schutzdioden zur Verzerrung mit beitragen (1N4148) wenn man den Gain voll aufreißt ?
Hinter V2/1 kommt ja V2/2, soll die jetzt vielleicht die zweite Halbwelle biegen? Dahinter sind keine Schutzschaltungen zu sehen.

Und sind die 2 Einheiten in einer Triode, sind die trotz ihrer Nähe zueinander wirklich völlig unabhängig, d.h. keine meßbaren Einflußnahmen des Feldes von der einen zur anderen? Kann ich fast nicht glauben.

Gruß
Stefan
« Letzte Änderung: 12.12.2008 13:14 von Stefan_L_01 »

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Offline mc_guitar

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Re: valveking 112 röhrentausch
« Antwort #8 am: 12.12.2008 13:52 »
Hallo Stefan,

Also ohne Schaltplan kann ich dazu nicht viel sagen. Es gibt auch Röhrenamps, die die Zerre mit Dioden erzeugen und das muß noch nicht mal schlecht klingen, wenn es richtig gemacht ist. Hast Du den Plan da, dann poste den doch mal, oder schick den per PM.

Grüße Micha
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Offline Stefan_L_01

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Re: valveking 112 röhrentausch
« Antwort #9 am: 12.12.2008 17:34 »
Habe ich aus einem andern Thread
http://www.blueguitar.org/new/schem/peavey/pv_valveking_112.pdf

sk101 u. sk102 schalten clean/lead, sk103 ist mal nicht so wichtig
Gruß
Stefan
« Letzte Änderung: 12.12.2008 17:37 von Stefan_L_01 »

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Offline mc_guitar

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Re: valveking 112 röhrentausch
« Antwort #10 am: 12.12.2008 18:33 »
Hallo Stefan,

Hab jetzt mal kurz in den Schaltplan geschaut und würde diese Schaltbare Option mit den Anitparallelen Dioden eher für einen DiodenClipper also für Diodenzerre halten, bin mir aber nicht ganz sicher. Fachkundige Mitbürger dürfen Vortreten und mir Widersprechen!  ::)
Wenn überhaupt ein Einfluß auf die Zerrintensität genommen werden kann, dann würde ichs mit V1 probieren. Da laufen beide Kanäle durch!

Grüße Micha
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