Hallo,
ich versuche es mal ohne Formel mit Worten zu erklären.
Die Energie wird im Magnetfeld des Eisenkerns einer Spule gespeichert.
Wird der Stromkreis unterbrochen versucht sich das Magnetfeld zu erhalten.
Das Magnetfeld wird durch den Stromfluß in der Spule erzeugt, deshalb
versucht der Strom in der gleichen Richtung wie zuvor weitezufließen.
Dieser wird durch die gespeicherte magnetische Energie erzeugt.
Dabei baut sich letztere ab. Es handelt sich hierbei um eine Stromquelle.
Ein Strom der einen Widerstand durchfließt erzeugt eine Spannung an diesem.
Je höher der Strom bzw. der Widerstand desto höher die Spannung.
Diese ist in der Tat negativ. Die Erklärung den Strom- und Spannungsrichtungen
würde den Rahmen sprengen.
Wenn nun die Spulen abgeklemmt wurde, ist der Widerstand theoretisch unendlich hoch
und würde auch einen unendlich hohen Spannungsimpuls erzeugen.
In der Praxis wird diese Spannung durch den Isolationswiderstand bzw.
die Wicklungskapazität der Spule begrenzt, ist aber immer noch sehr hoch.
Ist der Lautsprecher angeschlossen , wird nun die Energie auf diesem Wege
abgebaut, die induzierte Spannung ist nun im ungefährlichen Bereich.
Jetzt kommt's! Ist der Lautsprecher nicht angeschlossen und man haut ordentlich in die Seiten
versorgt man den AÜ gut mit Energie. Plötzlich kein oder wenig Signal mehr von der Gitarre
dann ist der hohe Sperrwiderstand der Röhre und der hohe Isolationswiderstand der Primärwicklung
da und es entsteht die gefährlich hohe Spannung, welche zum Durchschlag der Papier- und
Lackisolation der Wicklung führen kann. Ist das erst mal geschehen ist die Isolation beschädigt
und es gibt diese Durchschläge bei kleineren Spannungen, nun auch beim Betrieb mit Lautsprecher
und entsprechen hoher Signalaussteuerung. Das ist dann durch häßliches Knacken und Kratzen beim spielen hörbar.
Gewöhnlich ist der Lautsprecher angeschlossen, das kann sich aber durch einen Defekt wie
durchgebrannte Schwingspule, Wackelkontakt etc. schell ändern.
Zur Dimensionierung müßte man die detailierten elektrischen Daten des Übertragers kennen.
Aus diesen Daten müsste man die gespeicherte magnetische Energie und die dadurch generierten
Strom und die daraus resultierende Spannung erechnen und mit der Prüfspannung vergleichen.
Diese Daten sind aber so gut wie nicht verfügbar, man könnte diese höchstens durch mechanische
und elektrische Messungen bestimmen.
Die Dioden müssen die Höhe der Sperrspannung wiederstehen, und die durch den Ableitstrom erzeugte
Energie absorbieren können. Die Baugröße ist von Wiederholung der Absorbtionen abhängig, da diese
in der Diode in Wärmeenegie umgesetzt werden und diese best möglich Umgebung abgeben werden
sollte. Alles sehr komplex, daher einfach auf die von Anderen benutzten und bewährten Dioden bzw. Diodenkombinationen
wie z.B. 3 x 1N4007 zurückgreifen.
Eigentlich wollte ich mich kurz fassen, manche Dinge brauchen eben mehr Raum!
Gruß
Manfred