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"Turret-Board" aus Holz?

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Offline _AlX_

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"Turret-Board" aus Holz?
« am: 14.02.2009 12:09 »
Hi zusammen,

die Idee mag etwas grobschlächtig klingen, aber was spricht dagegen, seine Schaltung auf ein Turretboard aufzubauen, welches aus einer Holzplatte und Messingschrauben besteht? Wenn man sowas sauber herstellt, sitzen die Schrauben bombenfest, und es fällt da ja nichts raus oder dergleichen. Wenn man den Entflammpunkt bei 200°C annimmt, dürfte der auch kaum an irgend einer Stelle erreicht werden, falls man seine Endröhren nicht gerade mitten rein schraubt, oder täusche ich mich da? Vom Erwärmungs-/Entflammbarkeitsrisiko her dürften dann die "alten", auf Lötösen in Pappe aufgebauten Amps, vermutlich noch eher anfällig gewesen sein, aber das scheint ja auch keinen weiter gestört zu haben, in einem Metallchassis.

Trotzdem kann ich mich nicht erinnern, schonmal irgendwo ein Turretboard aus Holz gesehen zu haben. Was meint ihr dazu?

Gruß,
Alex
“Hey ihr da Ohm, macht doch Watt ihr Volt!”

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Offline harryhirsch

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Re: "Turret-Board" aus Holz?
« Antwort #1 am: 14.02.2009 12:18 »
Würde ich vor allem aus einem Grund nicht machen: Holz zieht Feuchtigkeit.
Wenn man daran denkt wo und unter welchen Umständen so ein Amp seine Zeit fristen muss...
Könnte man natürlich lackieren, etc. Aber mir wärs das Gefiddel nicht wert,
bei den Boardpreisen hier im Shop.


Gruß, Volker

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Offline KippeKiller

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Re: "Turret-Board" aus Holz?
« Antwort #2 am: 14.02.2009 12:19 »
Hallo,

prinzipiell kann man so etwas als Versuchsaufbau hernehmen.

In einem Amp hat man aber oft das Problem von größeren Temperaturunterschieden beim Transport, das führt gerne mal zu etwas kondensierender Feuchtigkeit.
Ein Holzbrettchen kann diese Feuchtigkeit nun herrlich aufnehmen, das wiederum kann Kriechströmen einen herrlichen Weg bereiten.
Ist die Feuchtigkeit wieder draussen können immer noch Reste von Mineralien und sonstigen Verunreinigungen aus dem Kondensat im Holz verbleiben, auch das beeinflusst den spezifischen Widerstand des Holzbrettchens.

Auf Dauer also keine Lösung in meinen Augen da unvorhersehbar ist wie sich das Brettchen verhält, Holz arbeitet, schwingt, fault, ... ,
mit der Zeit verändert sich also seine Form, die Stabilität der eingeschraubten Bauteile, sowie seine elektrischen Eigenschaften.

Also zum testen daheim kann man sich ein Nagelbrett aufbauen, soll das Konstrukt aber bewegt werden muss ein anderer Werkstoff her.

Gruß Mathias

/edit: da war jemand schneller

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Offline _AlX_

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Re: "Turret-Board" aus Holz?
« Antwort #3 am: 14.02.2009 12:42 »
Das mit der Feuchtigkeit ist ein gutes Argument, aber meint ihr, dass es in der Praxis tatsächlich tatsächlich zu Kriechströmen nach Feuchtigkeitseinwirkung kommt? Da müsste es ja wirklich einiges an "Nässe" in das Board schaffen (das Holzgehäuse drum herum wird ja auch einen Anteil der Feuchtigkeit aufnehmen) und die Oberfläche nur so triefen, die Schrauben liegen ja alle auch einige cm auseinander. Ich vermute sogar, dass es gar nicht so einfach wäre, "vorsätzlich" solche Kriechverbindungen mit Wasser herzustellen. Und von "Kondenswasserspurenbildung" wären ja Kunststoffboards theoretisch genau so betroffen, wie die Holzplatte.

Ich dachte dabei auch an lackiertes Holz, oder evtl. diese Spanplatte mit versiegelter Oberfläche, wie man sie bei Arbeitsplatten findet, insgesamt nur etwas dünner, vielleicht 20mm. Über die mechanischen Aspekte des Boardmaterials hatte ich mir auch bei meinem ersten Eigenbau Gedanken gemacht, der auf Lötleiste aufgebaut ist. Die dünne Lötleiste sollte Gehäuseresonanzen vermutlich leichter aufnehmen und mitschwingen, als eine dicke, "massige" Holzplatte. Bei meinem Amp scheints aber auch bei sehr hohen Lautstärken keine Probleme durch Gehäusevibration von einer 412er zu geben. Daher hätte ich mir jetzt bei einer Holzplatte noch weniger Gedanken gemacht.

Ich würde im Moment das größte Problem im Bereich der mechanischen Stabilität der Lötkontakte an den, bzw. um die Messingschrauben vermuten; Da muss man dann doch schon einigen Aufwand für die mechanischen Verbindungen betreiben, den man bei Turrets nicht so braucht; andererseits liegt man bei einem echten Turretboard auch schnell jenseits der 20€, bei der Holzplattenkonstruktion sollte es ein Bruchteil dessen sein.
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Offline KippeKiller

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Re: "Turret-Board" aus Holz?
« Antwort #4 am: 14.02.2009 13:13 »
Hi,

wenn Holz zu diesem Zwecke wirklich brauchbar wäre, dann würde es auch verwendet werden.
Gerade wegen des preislichen Vorteils wäre da bestimmt ein Leo Fender drauf angesprungen.

EXTREM GEFÄHRLICH!!!!!!!!

Ein einfacher Test wäre ein Stück des zu verwendenden Holzes zu nehmen, zwei Messingschrauben im Abstand von 1cm reinschrauben,
auf eine Schraube eine Spannung von 300 - 500 VDC zu geben, und unter verschiedensten Bedingungen (Temperatur, Luftfeuchtigkeit) Messungen an der anderen Schraube durchführen.

EXTREM GEFÄHRLICH!!!!!!!!

Holz ist von Natur aus dafür "entworfen" Wasser zu transportieren (Kapillarwirkung), das sollte man nicht unterschätzen.
Das gilt auch für lackiertes Holz, dort wo die Schraube die Lackierung durchbricht kann Wasser eindringen, durch die Lackierung kann es aber viel schwerer wieder verdunsten.

Da ein gut gebauter Röhrenverstärker sich preislich in einem Rahmen von 500€ aufwärts bewegt, würde ich auf 20€ mehr oder weniger beim Tourette-Brett nicht viel geben und die sichere, erprobte Variante wählen.

Gruß Mathias

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Offline _AlX_

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Re: "Turret-Board" aus Holz?
« Antwort #5 am: 14.02.2009 13:31 »
Hi,

wenn Holz zu diesem Zwecke wirklich brauchbar wäre, dann würde es auch verwendet werden.
Gerade wegen des preislichen Vorteils wäre da bestimmt ein Leo Fender drauf angesprungen.


Der Herr Fender, der dann Pappe mit Loch- bzw. "Löt"ösen genommen hat?  ;)

Zitat
Holz ist von Natur aus dafür "entworfen" Wasser zu transportieren (Kapillarwirkung), das sollte man nicht unterschätzen.
Das gilt auch für lackiertes Holz, dort wo die Schraube die Lackierung durchbricht kann Wasser eindringen, durch die Lackierung kann es aber viel schwerer wieder verdunsten.

Da ein gut gebauter Röhrenverstärker sich preislich in einem Rahmen von 500€ aufwärts bewegt, würde ich auf 20€ mehr oder weniger beim Tourette-Brett nicht viel geben und die sichere, erprobte Variante wählen.

In beiden Fällen hast du Recht. Die Frage wäre jetzt nur, wie es bei gepressten Holzstoffen aussieht. Aber dass Spanplatte gut Feuchtigkeit absorbiert, möchte ich gar nicht bestreiten. Derweil grübele ich über einen Low-Budget-Amp mit geringer Ausgangsleistung nach, und da würden die 20€ schon einen gewissen Anteil ausmachen. Vor dem Hintergrund als Übungsamp für zu Hause kam mir dann der Gedanke mit dem Holz als Boardmaterial.
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Offline rolilohse

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Re: "Turret-Board" aus Holz?
« Antwort #6 am: 14.02.2009 13:42 »
Hallo,

Derweil grübele ich über einen Low-Budget-Amp mit geringer Ausgangsleistung nach, und da würden die 20€ schon einen gewissen Anteil ausmachen.

Ich glaube, Du hast etwas gründlich missverstanden, das Motto beim Amp-Bau lautet: Warum soll ich mir für viel Geld einen Verstärker kaufen, wenn ich mir für das Doppelte einen bauen kann?  ;D

Lass Dir gesagt sein: Du wirst Dein Budget am Ende deutlich überschritten haben! In meinem Fall um lächerliche 100%.

Die Glasfaser-Boards hier im Shop kosten gerade mal einen 10er, beim "großen C" gibt es - meines Erachtens optisch schönere - Epoxy-Platten für noch weniger Geld. Das sollte den Kohl nicht fett machen - richtig ins Geld gehen Werkzeuge, Tolex, Bespannstoff.

Gruß Roland

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rednerweb

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Re: "Turret-Board" aus Holz?
« Antwort #7 am: 14.02.2009 13:50 »
Hallo _AlX_ ,

na vielleicht geht ja was mit Bengkira, ist extrem Witterungsbetändig ohne lackieren oder ölen, Anwendung ist für draußen gedacht. Bekommst du in gut sortierten Baumärkten.
Wikipedia gibt Auskunft.

Gurß

rednerweb


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Offline Dieter

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Re: "Turret-Board" aus Holz?
« Antwort #8 am: 14.02.2009 13:54 »
Low Budget und High Voltage sind kein gutes Team. Und bevor ich ein Bauteil auf eine Schraube oder einen Nagel löte würde ich mir eine 2*31 Lötleiste für 6,30€ bestellen. Ich glaube nicht, dass du mit dem Holz viel sparen kannst.

Grüße
Sebastian

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Offline jacob

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Re: "Turret-Board" aus Holz?
« Antwort #9 am: 14.02.2009 14:16 »
Hi,

wenn Du schon unbedingt was mit Holz machen möchtest, dann solltest Du auf jeden Fall Tropenholz nehmen. Ebenholz, Mahagoni, Teak oder Eisenholz.
Preislich wirst Du dann damit natürlich aber garantiert weit über einem ordentlichen Epoxy- oder Garolite- Board liegen.
Kriechströme sind nicht zu unterschätzen- denk' nur mal an das (gar nicht so selten) irgendwann auftauchende Kruschpeln der schwarzen Fender- Pappen, bei altem Pertinax oder auch sogar bei manchen Lötleisten (siehe auch DocBlues hier aus dem Forum). Dann ärgerst Du Dich schwarz, auch wenn es nur ein Amp für zuhause 'rum ist.
Wenn Du schon sparen willst, dann mach das doch beim Tolex, bei den Ecken, beim Griff, der Lautsprecherbespannung etc. Das Gehäuse des Amps kannst Du Dir ja aus Spanplatte zimmern.

Gruß

Jacob
Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist grundsätzlich in der Praxis größer als in der Theorie. (Unbekannt)

Ein Mensch, der spürt, wenn auch verschwommen, er müsste sich, genau genommen, im Grunde seines Herzens schämen, zieht vor, es nicht genau zu nehmen. (Eugen Roth)

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Offline _AlX_

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Re: "Turret-Board" aus Holz?
« Antwort #10 am: 14.02.2009 14:34 »
Hi,

ich wollte nicht den Eindruck erwecken, hier einen Spar-Thread im Sicherheitsforum zu eröffnen.  ;) Es geht mir eben nur um Denkbarkeit von Holzverwendung als Boardmaterial in Röhrenamps. Einerseits natürlich aus finanziellen Aspekten, andererseits kann ich mir auch - je nach Komplexität der Schaltung - so einigen Aufwand an Bohrerei sparen, ein bedenkenswerter Aspekt wie ich finde. Das Baukosten und -Zeit höher ausfallen als veranschlagt, weiß ich sehr gut von meinem letzten Amp, deshalb überlege ich ja, wo man da was optimieren kann.

Allerdings hab ich da auch die Erfahrung gemacht, dass Lötleisten (habe ich hier auch noch liegen) vor allem günstig, schön übersichtlich und einsteigerfreundlich sind, allerdings auch extrem viel Platz im Chassis fressen. Turretboards wären da sparsamer und angenehmer fürs Layouten, und eine Lösung, welche die Vorteile beider Varianten verbindet, wäre ja erstrebenswert.

Der Tip mit dem Tropenholz ist interessant, aber da fällt dann in der Tat der finanzielle Faktor weg. Zu Bengkira spuckt sogar Google nur wenige Einträge aus, es scheint also schon recht exotisch zu sein. Andererseits hätte ein gut ausgeführter Aufbau auf einem edlen Stück Holz bestimmt auch einen gewissen ästhetischen Reiz.  ;)
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dknia

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Re: "Turret-Board" aus Holz?
« Antwort #11 am: 17.02.2009 12:20 »
Hallo Alex,

Holz besteht aus Kohlenwasserstoffen, ist somit ein Nichtleiter. Der Leitwert resultiert also aus der Feuchte d.h. wenn du trockenes lackiertes Holz nimmst, bewegst du dich in dem gleichen Bereich wie vor 100 Jahren in einem Kraftwerk oder der Bahn da waren  die  Schalter und Anschlüsse auch auf Holz montiert.
Allerdings sehe den Vorteil nicht. Es gibt Epoxi ,und wenn es Vintage sein soll, hier bei Dirk die "Fenderpappe".

Viele Grüße
Herbert
« Letzte Änderung: 17.02.2009 12:25 von dknia »

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Offline Martino

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Re: "Turret-Board" aus Holz?
« Antwort #12 am: 17.02.2009 12:33 »
Allein die 'Turrets' für Deine Holzplatine kosten doppelt so viel wie eine 2*31 Lötleiste

martin

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dknia

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Re: "Turret-Board" aus Holz?
« Antwort #13 am: 17.02.2009 12:48 »
Hallo Martin,

ich finde der Alex sollte ein Mahagoniboard mit einer polierten Schelllackoberfläche bauen. Als Lötstützpunkte etwas aus Messing, natürlich auch poliert. >:D
Alex, nichts für ungut, aus nem Stück Mahagonifurniersieht das bestimmt gut aus. Diese Tropenhölzer beinhalten Öle, somit ziehen die auch keine Feuchtigkeit.

Gruß

Herbert
« Letzte Änderung: 17.02.2009 12:49 von dknia »

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Offline TubeNewbie

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Re: "Turret-Board" aus Holz?
« Antwort #14 am: 17.02.2009 13:21 »
Jetzt soll schon Regenwald weichen für ein Turretboard?