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Wie berechne ich nun den Trafo für einen Amp???

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Offline sixpounder

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Hallo zusammen!

Angeregt und noch mehr verwirrt durch die Such-Funktion nun meine Frage und das ein für alle Male zu klären!

Wie berechne ich die nötige Stromstärke eines Amps???

Ich habe hier zwei Beispiele:
Nummer 1:
http://ax84.com/lead2lite/AX84_L2L_SE_091124.pdf

Nummer 2:
http://ax84.com/hioctane/AX84_Hi-Octane_080507.pdf

So gehe ich dabei bei beiden Schaltplänen vor (was allerdings anscheinend falsch ist >:():
Ich schaue mir, welche Spannung an den beiden Anoden der 12AX7 Röhren ankommt ankommt und teile das durch den Anodenwiderstand, so bekomme ich die Stromstärke an den einzelnen zweigen der Vorstufenröhren.
Desweiteren schaue ich welche Spannung am Widerstand der Endstufe ankommt und zwar am Widerstand und wede auch hier das Ohmsche Gesetz I=U/R.
Das selbe Prozedere auch beim Ausgangsübertrager: Schauen welche Spannung dort anliegt und dann auf die Anschlußverteilung auf der Sekundärseite gucken (im Bsp. Nummer 1 wären es 2500 Ohm(Richtig???)).
Das ganze wird dann zusammenaddiert und ich komme jedesmal auf Werte die Höher sind als der die Angabe auf dem dazu empfohlenen Trafo :o :-\ :'(

Und jetzt möchte ich speziel auf die einzelne Schaltpläne ein Paar Fragen los werden:

Im Schaltplan Nummer 1:

Da werden die beiden Vorstufenröhren (12AX7) mit über 300V gespaeißt, wie kann das sein? Selbst wenn ich dann mit der Spannung rechne komme ich auf eine Stromstärke von 3,63 mA, wo in Datenblatt max. Ia=1,2mA ist.
Ist der Schaltplan falsch? Oder kann ich die Datenblätter nicht lesen (wahrscheinlich :-\ ;)). Im Datenblatt steht ja auch, dass die Röhren max 300V vertragen können..

Im Schaltplan 2:

Hier verwirrt mich die zweite Sektion der zweiten Röhre in der Vorstufe (hier. V3a). Kann man die Röre ohne Anodenwiderstand betreiben? Und wenn ja, wie kriege ich da die Stromstärke raus?

Ich hoffe ich nerve Euch nicht langsam mit meiner Fragerei ;) :angel:

Danke euch im Voraus!!! :danke:

Gruß
Alex

P.S.: Hier noch der Link mit dem Datenblatt, damit die Antworten sich auch darauf einheitlich beziehen können...
http://frank.pocnet.net/sheets/093/1/12AX7A.pdf


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Offline Alex78

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Re:Wie berechne ich nun den Trafo für einen Amp???
« Antwort #1 am: 26.01.2010 22:12 »
Hallo Alex!

Teilst du die Anodenspannung durch den Widerstand oder teilst du den Spannungsabfall üder dem Anodenwiderstand durch den Widerstand?

Gruß Alex

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Offline sixpounder

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Re:Wie berechne ich nun den Trafo für einen Amp???
« Antwort #2 am: 26.01.2010 22:51 »
Stimmt!!!
Das ist ja die Eingangsspannung vor dem Spannungsteiler

Aber wie rechne ich die Stromstärke aus? Welcher ist der Röhrenwiderstand?

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Offline Nils H.

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Re:Wie berechne ich nun den Trafo für einen Amp???
« Antwort #3 am: 26.01.2010 23:30 »
Moin,

Da werden die beiden Vorstufenröhren (12AX7) mit über 300V gespaeißt, wie kann das sein? Selbst wenn ich dann mit der Spannung rechne komme ich auf eine Stromstärke von 3,63 mA, wo in Datenblatt max. Ia=1,2mA ist.
Ist der Schaltplan falsch? Oder kann ich die Datenblätter nicht lesen (wahrscheinlich :-\ ;)). Im Datenblatt steht ja auch, dass die Röhren max 300V vertragen können..

Die 300V sind die maximal zulässige Anodenspannung, nicht die Betriebsspannung. Im Falle des ersten Schaltplanes sind es bei V4b z.B. die 232V, die ausschlaggebend sind. Mit diesen beiden Spannungsangaben kannst Du auch den Ruhestrom ausrechnen, der durch die Röhre fließt:

I=(UB+3-Ua)/Ra=(363V-232V)/100kOhm=1,3mA.

Passt also ziemlich genau.


Im Schaltplan 2:

Hier verwirrt mich die zweite Sektion der zweiten Röhre in der Vorstufe (hier. V3a). Kann man die Röre ohne Anodenwiderstand betreiben? Und wenn ja, wie kriege ich da die Stromstärke raus?

Hier ist die Triode nicht als Gainstufe, sondern als DC-gekoppelter Kathodenfolger verschaltet. Grob gesagt stellt der Kathodenfolger eine Impedanzwandlerstufe dar, die aus einem hochohmigen Signal ein niederohmiges macht. Falls Du Englisch kannst, ließ mal die entsprechenden Seiten bei Valvewizard, dort ist das sehr gut beschrieben.

Bei der Endstufe sieht's ähnlich aus. Beispiel 1: Die EL34 läuft mit Kathodenbias, der Kathoden-R ist 430 Ohm, über dem Widerstand ist ein Spannungsfall von 22V, macht I=22V/430 Ohm = 51mA.

Gruß, Nils

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Offline Nils H.

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Re:Wie berechne ich nun den Trafo für einen Amp???
« Antwort #4 am: 26.01.2010 23:43 »
Noch was:

Das selbe Prozedere auch beim Ausgangsübertrager: Schauen welche Spannung dort anliegt und dann auf die Anschlußverteilung auf der Sekundärseite gucken (im Bsp. Nummer 1 wären es 2500 Ohm(Richtig???)).
Das ganze wird dann zusammenaddiert und ich komme jedesmal auf Werte die Höher sind als der die Angabe auf dem dazu empfohlenen Trafo :o :-\ :'(

So kannst Du nicht vorgehen. Die 2500 Ohm sind die reflektierte Impedanz (Wechselstromwiderstand) auf der Primärseite, also das, was die Röhre sieht, wenn auf der Sekundärseite eine korrekte Last angeschlossen ist (also z.B. 8 Ohm-LS an 8 Ohm-Anschluss). Das hat mit der Ruhestromberechnung erstmal nichts zu tun. Wenn Du den Gleichstromwiderstand der Primärwicklung kennst, kannst Du den Strom, der fließt, genau wie oben ausrechnen über den Spannungsfall an der Wicklung und den DC-Widerstand, also

(UB+1-Ua)/RDC=(382V-378V)/91Ohm=44mA. Ist etwas weniger als bei der Rechnung am Kathodenwiderstand, weil in der anderen Rechnung der Schirmgitterstrom auch noch mit drin ist: (366V-321V)/4kOhm=11mA. Macht in Summe dann die 55mA, passt jetzt nicht aufs mA genau, aber größenordnungsmäßig stimmt's.

Gruß, Nils

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Offline sixpounder

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Re:Wie berechne ich nun den Trafo für einen Amp???
« Antwort #5 am: 27.01.2010 09:51 »
Im Falle des ersten Schaltplanes sind es bei V4b z.B. die 232V

Aber wie komme ich rechnerisch aud diesen Wert?

Meine Absicht ist ja dabei zu lernen die Datenblätter vernünftig zu entschlüsseln ::)

Und das OBERZIEL ist dabei zu verstehen wie man z.B. den P1 im erstenkanal und Lead 2 Lite im zweiten Kanal macht, sprich aus zwei einkanalverstärkern, mache einen zwei-Kanal Verstärker (zumindest in der Theorie).  8)

Wenn Du den Gleichstromwiderstand der Primärwicklung kennst, kannst Du den Strom, der fließt, genau wie oben ausrechnen über den Spannungsfall an der Wicklung und den DC-Widerstand, also

(UB+1-Ua)/RDC=(382V-378V)/91Ohm=44mA.

Woher kriege ich den DC-Widerstand heraus? Im Hammond-Datenblatt steht nichts sofort ersichtliches dazu.

(366V-321V)/4kOhm=11mA. Macht in Summe dann die 55mA, passt jetzt nicht aufs mA genau, aber größenordnungsmäßig stimmt's.

Ist das nur ein Tippfehler oder wie kommst du auf 4 Ohm?
« Letzte Änderung: 27.01.2010 09:54 von sixpounder »

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Offline mac-alex_2003

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Re:Wie berechne ich nun den Trafo für einen Amp???
« Antwort #6 am: 27.01.2010 10:22 »
Hallo,

das sollten vermutlich 6kOhm sein.

Du kannst wie oben geschrieben auf 2 Arten rechnen:

(1) über Kathodenstrom:
I = U(rk) / Rk = 22/430 = 51,2 mA

(2) über Anodenstrom + Schirmgitterstrom
I = Ia + Ig2 = (382-378)/91 + (366-321)/6000 = 44,0 + 7,5 = 51,5 mA

Es kommt also genau das selbe raus. Nur: Du musst bei (2) den Wicklungswiderstand kennen. Steht der nicht im Datenblatt hilft nur nachmessen...
Die 91 Ohm sollten nach obiger Rechnung aber passen.

Viele Grüße,
Marc

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Offline Nils H.

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Re:Wie berechne ich nun den Trafo für einen Amp???
« Antwort #7 am: 27.01.2010 14:42 »
Aber wie komme ich rechnerisch aud diesen Wert?

Meine Absicht ist ja dabei zu lernen die Datenblätter vernünftig zu entschlüsseln ::)

Und das OBERZIEL ist dabei zu verstehen wie man z.B. den P1 im erstenkanal und Lead 2 Lite im zweiten Kanal macht, sprich aus zwei einkanalverstärkern, mache einen zwei-Kanal Verstärker (zumindest in der Theorie).  8)

Woher kriege ich den DC-Widerstand heraus? Im Hammond-Datenblatt steht nichts sofort ersichtliches dazu.

Ist das nur ein Tippfehler oder wie kommst du auf 4 Ohm?

Moin,

natürlich meinte ich 6k. Man sehe es mir nach, war schon spät  ;).

Die 91 Ohm stehen hier. Zur Anodenspannung: Letzlich ist das ja der Arbeitpunkt, der sich durch die Beschaltung (Versorgungsspannung, Lastwiderstand, Kathodenwiderstand/-C) einstellt. Wenn man keinen Schaltplan hat, wo die in der Praxis gemessenen Werte drinstehen, kann man am einfachsten den Arbeitspunkt der Röhre zeichnerisch per Lastgerade bestimmen. Hier sei wiederum auf Merlin Blencowes ("Valve Wizard") Webseite verwiesen, dort kannst Du ein sehr gutes PDF zum Thema Triode Gain Stage herunterladen und lesen (leider nur auf englisch). Ich hab gerade keine germanischen Links zu dem Thema auf Tasche, aber da kann vielleicht jemand noch aushelfen  :). Außerdem findet sich ein guter load line plotter in den Downloads.

Gruß, Nils
« Letzte Änderung: 27.01.2010 14:44 von NilsH »

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Offline sixpounder

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Re:Wie berechne ich nun den Trafo für einen Amp???
« Antwort #8 am: 27.01.2010 20:31 »
Ok danke für die Antworten und Links, werd mir das nochmal anschauen, hoffe mein Englisch reicht aus.. ::)